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Zunächst einmal möchten wir uns bei allen für die immer wieder erfreulichen Kommentare und mails bedanken (weiter so) … außerdem natürlich auch für die Auflösung unseres „Bilderrätsels“ mit der Wüsten Hornviper – wir passen nun noch mehr auf, wo wir hintreten (und auch wie nah wir beim Fotografieren gehen).

Nachdem wir am Rand des Erg Chegaga übernachtet haben und es immer noch wahnsinnig sandig war, haben wir schnellstmöglich die Reifen wieder aufgepumpt und sind weiter nach Zagora … hatte ich glaube ich schon erwähnt … Auf dem Weg dorthin haben wir etwa 30 km vor Zagora mitten im Nirgendwo Karlheinz mit seinem Magirus und seinem Hund Kalli (er ist seit 5 Jahren auf Reise – siehe Begegnungen) getroffen. Auch da war es noch sehr sandig und extrem windig – also weiter. In Zagora haben wir uns dann mal ausnahmsweise einen Campground (Le Jardin) gesucht, wo wir den ganzen Sand aus allen Ritzen klopfen können. An diesem Tag (19.02.) war es echt wieder kalt, so ca. 12 Grad, und weil wir auch etwas faul waren, sind wir im Ort lecker Tajine und Pizza essen gegangen. Wir mussten uns erst mal wieder an die Zivilisation mit all den Menschen, Gerüchen und Geräuschen gewöhnen.

Am nächsten Morgen haben wir nach einem Lauf durch die Bewässerungsanlagen der Oase einen Saubermach-Großkampftag gemacht. War lustig, bei wieder super Wetter, mit Musik und viel Schwung eine Entsandung der Kabinen vorzunehmen. Nach der Reinigung waren die beiden Dicken sicher zehn Kilo leichter! Der Sand hat sich auch innen wirklich in jede Ritze gesetzt und wir werden bestimmt die nächsten Jahre noch was davon haben. Im Lauf des Tages ist dann auch noch Karlheinz gekommen und hat sich zu uns gestellt.

Am nächsten Tag haben wir beschlossen noch eine Nacht zu bleiben und noch ein wenig faul zu sein. Perry und Kasi haben einen Ausflug mit der Honda durch Zagora gemacht und haben bei einer sehr sehenswerten Werkstatt auch Burkhard mit seiner Pistenkuh getroffen. Im Schlepptau hatten Sie noch ein Pärchen mit einem MAN, der nach einer Pistenfahrt repariert werden musste. Ich habe unseren ersten Film bearbeitet und hatte eine Fahrstunde auf der Honda … also waren wir doch nicht soooooooooooooooo faul. Abends haben wir uns eine köstliche Pizza aus selbstgemachtem Brotteig von Ellen, mit Munster-Käse aus Frankreich zubereitet – der Munster musste unbedingt weg, sonst wäre eventuell irgendwann der Kühlschrank explodiert). Die Pizza war wirklich traumhaft lecker!

Am 22.02. hat uns die Reiselust wieder gepackt. Wir wollten dann mal wieder weiter, vor allen Dingen mal wieder raus aus der Stadt. Also sind wir nach einem Einkauf in der Markthalle gemütlich weiter gefahren. Wir hatten zwischenzeitlich auch den Entschluss gefasst, die sogenannte „4L-Trophy“ zu erwischen. Eine Rally mit circa 1.200 Renault R4s, die von Studenten gefahren werden. Wir sind also auf der N9 nördlich durch das Vallée du Dràa (Straße der Kasbahs) und dann westlich auf die R108. Hier ist die Landschaft wieder sehr karg und monumental – manchmal fühlen wir uns echt wie in einem alten Western und gleich kommt John Wayne angeritten.

Es wird immer wärmer, jetzt schon so zwischen 25 und 30 Grad. Nach einer Teepause in einem Kasbah-Hotel (kurz hinter Nekop) mit einer bezaubernden Aussicht, haben wir uns einen Stellplatz in einem ausgetrockneten Flussbett gesucht. Es sieht schon länger nicht mehr nach Regen aus und da dachten wir, dass wir es bestimmt wagen können, dort zu übernachten. Perry hat übrigens etwas länger zum „Parken“ gebraucht, denn er meinte noch mal den kompletten Sand auf einer Fläche von 150 qm „umpflügen“ zu müssen. Man muss ja in Übung bleiben.

GPS: 30° 49` 4„ N und 5° 39` 47„ W (aber nur bei Trockenheit 🙂)

Während des Abendessens haben wir dann festgestellt, dass Ellen und Perry einen blinden Passagier auf dem Ersatzrad mit sich führen. Es hat sich doch tatsächlich eine Katze während unserer Teepause aufs Ersatzrad geschwungen und ist 30km kostenlos mitgefahren! Auch am nächsten Tag wollte sie unbedingt wieder mit… Perries Fahrstil kann also nicht so schlimm sein! Wir dachten aber, so ein Haustier macht sich in der Wüste nicht so toll, und haben sie in der Nähe eines Dorfes runtergescheucht.

Wir sind dann am 23.02. weiter auf die Jagd nach den 1.200 R4s gegangen … und haben sie kurz vor Merzouga gefunden. Die beiden Jungs standen kurz davor zu hyperventilieren (wobei Perry nicht nur kurz davor stand, vor allem als er noch zwei wirklich dappessigen Franzosen geholfen hat, das Ersatzrad aufzuziehen). Das war aber auch zu cool … so viele R4s und alle „rallymäßig“ aufgepimpt. Natürlich sind wir ihnen gefolgt und haben uns für die Nacht direkt neben das Fahrerlager-Camp gestellt. Der Standort war aber auch echt ganz schön, so direkt am Erg Chebbi mit seinen bis zu 200m hohen Sanddünen.

GPS: 31° 2` 51„ N und 4° 0` 8„ W

Natürlich sind wir noch durch das Fahrerlager – auch wieder mal unbeschreiblich – so viele unterschiedliche R4s, so viele lustige und abgefahrene Studenten, so viel ausgelassene Stimmung, so viel Hilfsbereitschaft und erstaunlicherweise sehr viele Frauenteams. Wir haben auch eins (der drei) deutschen Teams (Pascal und Sebastian – siehe Begegnungen) kennengelernt. Die haben uns erzählt, dass die Teilnahme ca. 3.800 Euro kostet. Es dürfen nur Studenten bis zum Alter von 25 mitmachen und diese müssen sich natürlich im Vorfeld Sponsoren suchen. Alle Teams müssen jeweils 50 kg Schulsachen mitnehmen, die dann vor Ort gespendet werden. Gute Sache mit viel Spaß und Engagement.

Wie wir eigentlich nicht anders erwartet haben, war die Nacht ziemlich laut … feiern gehört natürlich auch dazu! Aber damit hatten wir bei um die 3.000 jungen hormongesteuerten Menschen gerechnet. Wir haben dann am nächsten Vormittag noch den Start der nächsten Etappe beobachtet. War echt sehr unterhaltsam, weil auch nicht wenige direkt vor oder direkt hinter der Startlinie erst mal liegen geblieben sind, ob mit Kopfschmerzen vom Feiern oder mit Fahrzeugschäden wissen wir natürlich nicht so genau.

Mittags, mittlerweile waren es sicher über 30 Grad, sind wir noch mal kurz nach Merzouga rein, um dann weiter nördlich in den Erg Chebbi reinzufahren. Wir hatten von einem sogenannten Zeitsee gehört, der direkt in den Dünen liegt, und den wollten wir finden. Wir haben ihn auch gefunden. Er war aber aufgrund der Nähe zu allerlei Behausungen, nicht wirklich romantisch. Auch wenn wir festgestellt haben, dass die Marokkaner hier im Süden wesentlich weniger aufdringlich sind als im Norden, wollten wir aber für uns stehen und keinen „Besuch“ haben.

Nach ein paar wenigen Kilometern wurde der Sand immer tiefer und wir haben dann erst mal wieder Luft abgelassen und sind wieder „surfen“ gegangen. Immer weiter in die Dünen rein, einen fantastischen Stellplatz in einem Dünenkessel gefunden und die Wüste genossen. War ein toller unvergesslicher Nachmittag und Abend. Hier lassen wir auch lieber wieder die Bilder sprechen.

GPS: 31° 12` 13„ N und 3° 57` 12„ W

Heute Morgen sind wir aber leider, zwar bei Sonnenschein, wieder von sehr viel Wind und damit verbunden sehr viel Sand in der Luft, aufgeweckt worden. Ewald wackelt mal wieder ganz schön herum. Aber egal, so kommen wir auch mal dazu Bilder zu sortieren, Videos zu schauen und Bericht zu schreiben. Online werden wir ihn aber erst stellen können, wenn wir wieder Internet haben …

Jetzt warten wir erst mal auf weniger Wind, um die Wüste und ihre Dünen (die natürlich durch den Wind entstehen) zu Fuß und mit den beiden Dicken (Ino und Ewald) zu erleben und zu genießen. Hier im Innernen der Wohnkabine lässt es sich gut aushalten. Strom, Wasser und Lebensmittel sind ausreichend vorhanden (der Rotwein könnte irgendwann knapp werden) also ist alles gut.

Der Wind hat dann tatsächlich noch am gleichen Tag nachgelassen und wir konnten sogar am Nachmittag noch eine Dünenwanderung machen. Hier im Erg Chebbi sind die Dünen bis zu 200 Meter (!) hoch und wir waren auf einer ziiiiiiieeeeeeemlich Hohen. Ich hatte wieder mal mit meiner Höhenangst zu kämpfen aber wir haben es alle auf den „Gipfel“ geschafft. Das war echt wieder mal ein fantastischer Ausblick.

Am nächsten Tag sind Kasi und ich noch auf einen anderen Gipfel gelaufen (wieder Höhenangst … aber ich arbeite daran – wenn ich nicht gerade „festfriere“) und haben auch dort die Aussicht genossen. Ellen hat (lecker lecker lecker) frisches Brot gebacken, Perry und Kasi haben schon mal eine Dünenroute für den nächsten Tag festgelegt und ich habe mich mal wieder im Videoschnitt versucht. Also alles Im Allem ein supergemütlicher Tag mitten in der Wüste bei wunderbarem Wetter. So lässt es sich echt leben. Nachher wollen wir durch die Dünen und auf der Piste nach Merzouga, um da mal wieder Internet zu haben und um einzukaufen. Danach werden wir wahrscheinlich in den Erg Sneggi (eine kleine Wüste in unmittelbarer Nähe zum Erg Chebbi).

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