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Der August hat uns mit Allem beschert was man sich so wünschen kann und manchmal sogar noch mehr – in jedem Sinne. Wettertechnisch haben wir auch alles geboten bekommen: Regen, Sonne, Wolken, Regen, Kälte, Wärme und hatten wir Regen erwähnt? Immer wieder werden wir von unseren Lieben aus dem fernen Deutschland gebeten, doch etwas Regen zu schicken im Gegenzug haben wir uns die Sonne gewünscht. Wir wissen nicht, wieviel Regen in Deutschland angekommen ist, aber zumindest haben wir Sonne abbekommen. Zum Glück! Aber nicht nur das Wetter war teilweise gut zu uns. Wir haben bisher auch unfassbares Glück mit den Moskitos. Die Moskitos werden lustigerweise als die Staats-Vögel von Alaska bezeichnet und wir haben uns schon vor unserer Tour hier hoch ordentlich mit Mückenspray eingedeckt. Doch bisher, klopf auf Holz, sind wir weitestgehend von den Biestern verschont geblieben. Auch die Blackflies und die von uns so verhassten No-See-Ums haben uns noch nicht groß belästigt. Auch wenn wir uns wiederholen sollten, aber wir können es nicht oft genug sagen: Die Landschaften sind einfach der Hammer und wir können uns gar nicht sattsehen. Wir haben uns mehr im Freien bewegen können, als wir jemals gedacht haben. Laufen, wandern und Fahrradfahren ist überall (also fast) möglich, man muss nur gewillt sein auch mal eigene Wege zu finden und das Bär-Spray immer dabei haben. Wir vergessen es nie – oder sagen wir besser fast nie – und wenn wir es nicht dabei haben, müssen wir halt viel reden und singen, um so die Bären „vorzuwarnen“ oder durch unseren schönen Gesang zu verjagen. 😆 Und dann gibt es ja noch die anderen Beeren, bei jeder Wanderung und Spaziergang werden wir mit Heidelbeeren, Himbeeren, Fingerhutbeeren, Wassermelonen-Beeren, Cranberries, Johannisbeeren… verwöhnt. Soooooo lecker!

August has given us everything you could wish for and sometimes even more – in every sense. In terms of weather, we got everything: rain, sun, clouds, rain, cold, heat and did we mention rain? Again and again we are asked by our beloved ones from Europe to send some rain and in return we wished for the sun. We don’t know how much rain has arrived in Europe, but at least we got some sun. Luckily! But it wasn’t just the weather that was some times kind to us. So far we have been incredibly lucky with the mosquitoes. Fun fact: the mosquitoes are known here as the state birds of Alaska. We stocked up on bug spray before our tour here, but so far, knock on wood, we have mostly been spared from the beasts. Also the black flies and the no-see-ums, which we hate even more than mosquitoes, haven’t bothered us too much either. Even if we repeat ourselves, but we can’t say it often enough: the landscapes are simply amazing and we can’t get enough of them. We’ve been able to exercise more outdoors than we ever thought. Running, hiking and cycling is (almost) possible everywhere, you just have to be willing to find your own way and always have the bear spray with you. We never forget it – or let’s say almost never – and if we don’t have it with us, we just have to talk and sing a lot to „warn“ the bears or to chase them away with our beautiful singing. 😆 And then there are the other berries, on every hike and walk we are spoiled with blueberries, raspberries, thimble berries, watermelon berries, cranberries, currants… Sooooo delicious!

Ende Juli sind wir in Talkeetna gelandet und dort treffen wir auch wieder auf Heather, Jon und Ivan. Talkeetna ist ein ganz und gar entzückender Ort und voll auf die Kreuzfahrt-Touristen spezialisiert. Das heißt, man hat den Ort Morgens und ab dem späten Nachmittag wieder für sich. Die meisten besuchen den Ort, um von hier aus einen Denali Rundflug zu machen, ein paar überteuerte Souvenirs zu kaufen und das wars dann. Wir machen eine Radtour um die X,Y,Z Seen herum. Namen werden bei so vielen Seen scheinbar nicht mehr vergeben. Auch fahren wir zur „Denali Brauerei“ und einem Birken-Sirup Hersteller mit eigener Eis-Herstellung. Abends gehen wir mit den Drillingen aus und nach einer leckeren Pizza und Eis landen wir im Dorfgemeinschaftshaus. Dort findet gerade ein Karaoke Abend statt und wir bringen uns selbstredend lautstark ein. Vor Allem bei dem Lied Tainted love bringen wir die Halle mit den ganzen 10 Besuchern zum Beben – denken wir … wir denken auch, dass wir vermutlich schon demnächst für weitere Konzerte gebucht werden. Das weiß nur sonst noch keiner.

End of July we get to Talkeetna and that’s where we meet Heather, Jon and Ivan again. Talkeetna is a quirky and sweet little town and specialized on cruise tourists. That means you have the town to yourself in the morning and from the late afternoon on. Most people visit to go on a Denali sightseeing tour, buy some overpriced souvenirs and that’s it. We go for a bike ride around the X,Y,Z lakes. With so many lakes, names are apparently no longer given. We also bike to the „Denali Brewery“ and a birch syrup manufacturer with its own ice cream production. In the evening we go out with the triplets and after a delicious pizza and ice cream we end up in the village community center. There is a karaoke evening taking place there and of course we contribute – loudly. Especially with the song Tainted love we make the hall tremble with all 10 visitors – we think … we also think that we will probably be booked for more concerts in the near future. Just nobody else knows that yet.

Wir gönnen Ewald noch einen hart verdienten Ölwechsel und dann fahren wir zum Denali State Park. Dort ist es wieder super einfach, einen Stellplatz für eine oder mehrere Nächte zu finden. Alaska ist Campern gegenüber sehr kulant und im Prinzip kann man fast überall stehen und übernachten. Und dann sehen wir IHN zum ersten mal. Den DENALI – the „high one“ nach den Athabascan Ureinwohnern. Der höchste Berg Nordamerikas misst 6.190 m und ist wohl meist nicht zu sehen, da er sich sehr gerne hinter Wolken versteckt. Wir haben jedoch das große Glück, ihn an vier aufeinanderfolgenden Tagen zu sehen und machen gefühlt eine Million Bilder. Bilder mit und ohne Wolken, Bilder im Sonnenuntergang, Bilder mit Blumen, Zoombilder, Weitwinkelbilder … keine Bilder im Sonnenaufgang. Und ja, wir wissen, dass wir eigentlich zu viele Bilder von IHM machen, aber ER übt eine Faszination auf uns aus, die wir nicht beschreiben können. Stundenlang können wir IHN einfach nur ansehen und bewundern und dass, obwohl er sicherlich nicht der schönste Berg ist, den wir jemals gesehen haben.

We treat Ewald with a hard-earned oil change and then we drive to Denali State Park. There it is again super easy to find a place for one or more nights. Alaska is very accommodating to campers and in principle you can stay overnight almost anywhere. And then we see HIM for the first time. The DENALI – the „high one“ after the Athabascan natives. The highest mountain in North America measures 20,310 ft and is not visible most of the time because HE likes to hide behind clouds. However, we are very lucky to see the high one on four following days and we take about a million pictures. Pictures with and without clouds, pictures in the sunset, pictures with flowers, zoom pictures, wide angle pictures … no pictures in the sunrise. And yes, we know that we actually take too many pictures of HIM, but HE exerts a fascination on us that we cannot describe. We can spend hours just looking and admiring the massive mountain, even though it’s certainly not the most beautiful mountain we’ve ever seen.

Der Denali State Park ist paradiesisch für uns. Es gibt zahlreiche Trails und wir nutzen fast alle und genießen beim Wandern das Wetter und die herrlichen Aussichten. Immer wieder zieht es uns auf den Kesugi Ridge, den man von verschiedenen Punkten im Statepark aus erreichen kann. Am schönsten ist sicherlich der Curry Ridge Trail, doch auch die anderen zum Teil sehr steilen Wanderungen sind einfach nur schön und anspruchsvoll. 

Denali State Park is heaven for us. There are numerous trails and we use almost all of them and enjoy the weather and the wonderful views while hiking. Again and again we are drawn to the Kesugi Ridge, which can be reached from various points in the State Park. The most beautiful is certainly the Curry Ridge Trail, but the other hikes, some are very steep and challenging, are also just beautiful.

Nach fast einer Woche Sonne, ziehen dann pünktlich auf dem Weg in den Denali Nationalpark die Wolken auf und es regnet immer mal wieder – zum Teil SEHR ergiebig. Der Regen hat aber natürlich auch sein Gutes. Viele der wochenlang lodernden Buschbrände werden gelöscht und die Luft ist nicht mehr mit Rauch belastet. Also alles gut. 

After almost a week of sun, the clouds come back as we are on the way to Denali National Park and it rains over and over again – sometimes VERY heavily. Of course, the rain also has its good side. Many of the wild fires that have raged for weeks are being extinguished and the air is no longer polluted with smoke. So all good.

Im Nationalpark erkunden wir zunächst den Eingangsbereich und joggen um den Horseshoe Lake und wandern auf den Healey Mountain. Es ist zwar wolkig und recht windig aber wir bleiben trocken. Es ist wieder mal sehr erstaunlich, es sind schon irre viele Menschen im Nationalpark. Viele Zug- und Busladungen werden hier angekarrt, sobald man sich jedoch etwa einen Kilometer vom Parkplatz oder der Straße entfernt, hat man die großartigen Landschaften ganz für sich und nur ab und zu treffen wir andere Wandersleute. Und ich hatte schon Angst, dass der Park vielleicht überfüllt wäre. 

In the National Park we first explore the entrance area, run around Horseshoe Lake and hike up Healey Mountain. It’s cloudy and quite windy, but we stay dry. It’s amazing again, there are crazy numbers of people in the National Park. Many train and bus loads are carted here, but once you’re away half of a mile or so from the parking lot or the road you have the great scenery all to yourself and only occasionally we meet other hikers. And I was afraid that the park might be overcrowded.

Die einzige Straße in den Park wurde bei Kilometer 73 (insgesamt ist die Straße 140 km lang), durch einen Erdrutsch, zerstört. Der seit vielen Jahren andauernde Erdrutsch bei den „Pretty Rocks“ wurde immer schneller, von anfänglich gemessenen wenigen Zentimetern im Jahre 2014, bis hin zu zwei Zentimetern Bewegung pro Stunde in 2021. Jetzt klafft ein etwa 90 m breites Loch in der Straße und sie wird wohl noch viele Jahre unpassierbar bleiben. Es ist wohl weder eine Lösung noch ein gewillter Bauunternehmer in Sicht. Gut ist, dass Privatverkehr so gut wie nicht erlaubt ist und wir dürfen nur reinfahren, weil wir eine Camp-Reservierung haben. So passieren wir bei Kilometer 20 den Checkpoint und fahren zu dem hinteren Teklanika Campground. Die Landschaft haut uns schier aus den Socken – so dramatisch schön hatten wir es nicht erwartet. Ganz im Gegenteil, nach dem uns der Statepark so gut gefallen hat, dachten wir schon, dass der Nationalpark vielleicht gar nicht mehr so interessant sein wird. Wir haben sogar etwas Glück mit dem Wetter und können wandern, die tägliche Happy Hour draußen mit den Drillingen genießen und eine Radtour von mehr als 50 km zu dem „Loch“ in der Straße unternehmen. Wir sehen Caribou und ein paar Grizzlies und sind ganz und gar fasziniert von der Landschaft.

The only road into the park was destroyed by a landslide at mile 45 (total road length is 87 miles). The landslide at Pretty Rocks, which has been going on for many years, has been accelerating, from a few inches per year in 2014, to almost an inch of movement per hour in 2021. Now there is a 300-foot-wide gap in the road and it will likely remain impassable for many years. There is neither a solution nor a willing contractor in sight. The good thing is that private traffic is hardly allowed and we are only allowed to drive in because we have a camp reservation. So we pass the checkpoint at mile 12 and drive to the Teklanika Campground. The landscape just blows our socks off – we didn’t expect it to be so dramatically beautiful. On the contrary, after we liked the State Park so much, we thought that the National Park might not be that interesting anymore. We’re even lucky with the weather and get to go hiking, enjoy daily happy hour outside with the triplets and bike 31+miles to the „hole“ in the road. We see Caribou and a few Grizzlies and are utterly fascinated by the landscape.

Nach 3 Nächten fahren wir zum Savage Campground. Wir unternehmen zu Viert mit Heather und Jon eine Wanderung zu den Triple Lakes. Es ist relativ warm und eigentlich wollten wir auch in die Seen hüpfen. Leider sind die Seen jedoch etwas schlammig und nicht ganz so einladend wie wir es uns erhofft hatten. Die nächsten Tage verschlechtert sich das Wetter drastisch und somit können wir uns nur noch mit Regenklamotten draußen aufhalten. Morgens haben wir jedoch 2mal Glück und wir können den Savage Alpine Trail joggen und werden nur vom eigenen Schweiß nass. Wenn wir hier immer mal wieder Bären sehen, müssen wir gelegentlich an Bruno, den sogenannten Problembär, denken. Das war sehr traurig und wir können noch immer nicht verstehen, warum der eine Bär erschossen wurde. Die deutschen kack Politiker haben nicht verstanden, dass ein gemeinsames Existieren mit Bären kein Problem darstellt. Na gut – ich wollte mich eigentlich nicht mehr über Politik oder Politiker aufregen, dafür ist das Leben zu kurz.

After 3 nights we drive to Savage Campground. The four of us (Heather, Jon and us two) go on a hike to the Triple Lakes. It’s relatively warm and actually we wanted to jump into the lakes. Unfortunately the lakes are a bit muddy and not quite as inviting as we had hoped. The next few days the weather deteriorated drastically and we can only stay outside with rain gear. However, we are lucky twice in the morning and we can run the Savage Alpine Trail and only get wet from our own sweat. If we see bears here from time to time, we sometimes have to think of Bruno, the so-called problem bear, in Bavaria. That was very sad and we still can’t understand why one bear was shot. The German shitty politicians have not understood that coexisting with bears is not a problem. Well, I really didn’t want to get upset about politics or politicians anymore, life is too short for that.

Nach fast einer Woche im Denali Nationalpark wollen wir den Denali Highway fahren. Die Wettervorhersage für den Bereich ist jedoch verheerend und somit beschließen wir, erst mal nach Fairbanks zu fahren. Da soll es tatsächlich ein paar Sonnenstunden geben und auch zweistellige Temperaturwerte. Fairbanks gefällt uns direkt gut. Warum können wir gar nicht so genau sagen aber der Ort hat irgendwie Charme und außerdem die leckersten Crepe, die wir bisher in Nordamerika genießen durften. Wir erkunden die Stadt mit unseren Rädern und schauen uns die paar Sehenswürdigkeiten, wie den Pioneer Park, den Golden Heart Plaza an und besuchen das fantastische Visitor Center. Auch zum Creamers Field fahren wir und sehen dort etwa 200 Sand-Kraniche, die hier auf dem Weg von der Arktis in den Süden ein paar Tage verweilen. Zu Hochzeiten können wohl bis zu 2.000 Kraniche hier sein. Hier finden sie ausreichend Futter und Wasser, ehe sie die vielen Tausend Kilometer Weiterreise auf sich nehmen.

After almost a week in Denali National Park we want to drive the Denali Highway. However, the weather forecast for the area is devastating and so we decide to drive to Fairbanks first. There should actually be a few hours of sunshine and double-digit temperatures (Celsius). We really like Fairbanks. We can’t say exactly why, but the city has some charm and also the most delicious crepe we’ve had in North America so far. We explore the city on our bikes and visit some of the sights, such as Pioneer Park, the Golden Heart Plaza and the fantastic Visitor Center. We also bike to Creamers Field and see about 200 Sand Cranes there, which stay here for a few days on their way from the Arctic to the south. Sometimes up to 2,000 cranes can be here. Here they find enough food and water before they undertake the many thousands of miles onward journey.

Das Wetter wird immer usseliger und somit fahren wir erst mal zu den Heißen Quellen in Chena. Gute Entscheidung – wir weichen uns zwei Tage für insgesamt etwa 8 Stunden ein und genießen jede Sekunde. Zwischendurch marschieren und laufen wir noch auf die umliegenden Berge, leider sind die Wälder hier zum Teil verbrannt. Eigentlich wollten wir auch noch eine dritte Nacht hierbleiben – doch als wir ein wenig Internet einfangen können, sehen wir, dass die Wetterprognose im Norden für die nächsten Tage gar nicht so schlecht ist und Karsten bekommt SOFORT „itchy feet“. Also …

The weather is getting worse and so we drive to the hot springs in Chena. Good decision – we soak for two days for a total of about 8 hours and enjoy every second. In between, we still hike and run on the surrounding mountains, unfortunately some of the forests have burned down here. We actually wanted to stay here for a third night – but when we can catch some internet, we see that the weather forecast in the north is not that bad for the next few days and Karsten gets „itchy feet“ IMMEDIATELY. So …

… machen wir uns auf den Weg in den Norden. Nach etwa 210 km erreichen wir den Dalton Highway. Das Wetter ist fantastisch und unser erster Übernachtungsplatz nach weiteren 30 km hoch oben auf einem Berg mit fantastischem Blick ist vielversprechend. Der Dalton Highway, zunächst nur die „Haul Road“ genannt, wurde kurz nach der Entdeckung des „schwarzen Goldes“ in der Prudhoe Bay gebaut. Fertiggestellt wurde er im Jahre 1975 und im Jahre 1981 wurde die Highway nach dem Ingenieur James W. Dalton benannt. Der Öffentlichkeit zugänglich ist der Highway jedoch erst seit 1994. Die gesamte Strecke umfasst 662 km (von Fairbanks aus 800 km) und läuft entlang der Öl-Pipeline Richtung Polarmeer. Die Highway bietet eine Fahrt durch unvergessliche und unvergleichliche Landschaften, Wildlife-Sichtungen, wenige Behausungen, viel Schotter, etwas permafrost-geschädigten Asphalt und UNENDLICH viel Matsch. Doch dazu später mehr …

… we are on our way north. After about 130 miles we reach the Dalton Highway. The weather is fantastic and our first place to stay, after another 19 miles, high up on a mountain with a fantastic view is promising. The Dalton Highway, initially just called the „Haul Road“, was built shortly after discovering the „black gold“ in Prudhoe Bay. It was completed in 1975 and in 1981 the highway was named after the engineer James W. Dalton. However, the highway has only been open to the public since 1994. The entire route covers 411 miles (497 miles from Fairbanks) and runs along the oil pipeline towards the Arctic Ocean. The highway offers a ride through unforgettable and incomparable landscapes, wildlife sightings, few dwellings, lots of gravel, some permafrost-damaged pavement and ENDLESS mud. But more on that later…

Am nächsten Tag fahren wir 250 km bis nach Coldfoot. Wir sind begeistert von den Schotterstrecken, auf denen wir etwa 70 km/h locker und bequem fahren können. Zum Glück gibt es so gut wie kein Waschbrett, nur die kurzen asphaltierten Strecken nerven etwas, da sie doch arg wellig und kaputt sind. Egal – es läuft und das Wetter ist fantastisch.

The next day we drive 155 miles to Coldfoot. We are enthusiastic about the gravel roads, on which we can easily and comfortably drive around 45 miles/h. Luckily there is almost no washboard, only the short paved stretches are a bit annoying, as they are very bumpy and broken. It doesn’t matter – it’s going well and the weather is fantastic.

In Coldfoot, ein winziger Ort mit 15 Einwohnern, der mehr oder weniger nur aus einem Truckstop, einem sehr schönen Visitor Center und einem kleinen Flughafen besteht, beschließen wir 2 Nächte zu bleiben. Wir finden, der Ort hat Charme, obwohl er nur aus ein paar Häusern besteht. Am nächsten Tag ist das Wetter noch super schön und wir beschließen, mit „Coyote Air“, ein kleiner Familienbetrieb mit vier Flugzeugen, einen Rundflug zu den Gates of the Arctic zu unternehmen. Unsere Pilotin Danielle ist großartig und sie fliegt uns zwei durch den Brooks Range, zu den Gates of the Arctic. Zwischendurch landen wir auf einem winzigen See und machen eine kleine Rast. Unsere Cesna hat ein Hybridfahrwerk und somit kann man sowohl auf der Piste als auch im Wasser landen, bzw. starten. Sollten wir uns irgendwann mal ein Flugzeug kaufen, müsste es ein solches Fahr-Schwimm-Werk haben. HA! Es ist auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis und so hatten wir die Chance ein wenig von dem Gates of the Arctic Nationalpark zu sehen, der nur mit einem Flugzeug oder mit vielen Tagesmärschen erreichbar ist.

We decide to stay 2 nights in Coldfoot, a tiny town with 15 inhabitants, which consists more or less only of a truck stop, a very nice visitor center and a small airport. We think the town has charm, even though it only consists of a few houses. The next day the weather is still super nice and we decide to take a flightseeing tour to the Gates of the Arctic with „Coyote Air“, a small family business with four planes. Our pilot Danielle is amazing and she flies the two of us through the Brooks Range to the Gates of the Arctic. In between we land on a tiny lake and take a little rest. Our Cesna has a hybrid chassis, so you can land or take off both on a runway and on water. Should we ever buy an airplane, it would have to have such a drive-swim mechanism. HA! It’s definitely an unforgettable experience and so we had the chance to see a bit of the Gates of the Arctic National Park, which is only accessible by plane or by a multiple-day hike.

Nach zwei geruhsamen Tagen und tollen Gesprächen in Coldfoot fängt es leider an zu regnen. Leicht nur – und wir denken das ist nicht so schlimm. Wir fahren durch den Brooks Range und sehen, nachdem wir mit 20 km/h den Atigun Pass auf 1.440 m hochgekrabbelt sind, unsere ersten Dall Sheeps ganz oben im Nebel und Schneeregen. Die Schotterstraße lässt sich auch im Regen gut fahren, doch sehen wir bereits im Rückspiegel, dass Ewald ordentlich eingedreckt wird. Wir fahren 170 km und 1,2 Höhenkilometer bis zum Galbraith Lake. Der soll wunderschön sein und umgeben von Bergen – davon sehen wir aber leider im Regen und Nebel nicht viel. Es ist mittlerweile maximal usselig und wir freuen uns, im geheizten Ewald sitzen und leben zu dürfen, denn noch immer sehen wir andere, die mit Zelt unterwegs sind – brrrrrrr 🥶.

Unfortunately, after two peaceful days and great conversations in Coldfoot, it starts to rain. Slightly only – and we think that’s not so bad. We drive through the Brooks Range and, after crawling up the Atigun Pass at 4,725 ft (our speed was about 12 miles per hour), we see our first Dall Sheeps at the top in the fog. The gravel road is good to drive even in the rain, but we can already see in the rear-view mirror that Ewald is getting quite dirty. We drive 105 miles and .75 vertical miles to Galbraith Lake. It’s supposed to be beautiful and surrounded by mountains – but unfortunately we don’t see much of that in the rain and fog. It’s now maximum uncomfortable and we are happy to be able to sit and live in a heated Ewald, because we still see others who are out and about with a tent – brrrrrrr 🥶.

Am nächsten Tag geht es im Dauerregen weiter und schon nach kurzer Zeit kommen uns die Drillinge auf ihrem Weg in den Süden entgegen. Wir quatschen mitten auf der Highway, denn der Verkehr hält sich hier sehr in Grenzen, und schon geht es weiter bis zu Baustelle. Die berühmt, berüchtigte Baustelle ist 25 km lang und nur mit Pilotfahrzeug zu befahren. Wir müssen über eine Stunde warten, ehe es endlich losgeht, und 25 unendlich super matschige Kilometer später haben wir diese Hürde auch genommen und Ewald ist kaum noch zu erkennen unter der dicken Matsch Schicht. Was sind wir froh unseren Durchstieg vom Fahrerhaus in unsere Kabine zu haben – denn sämtliche Trittstufen sind soooooo matschig, dass sie kaum noch zu benutzen sind und die Treppe funktioniert nur noch äusserst unwillig. 

The next day continues with constant rain and we head further north. After a short time we meet the triplets on their way south. We chat in the middle of the highway, because the traffic here is very limited, and then we continue to the construction site. The famous, notorious construction site is 16 miles long and can only be accessed with a pilot vehicle. We have to wait more than an hour before we can finally start, and 16 incredibly muddy miles later we have also cleared this hurdle and Ewald can hardly be seen under the thick layer of mud. How glad are we to have our access from the driver’s cab to our habitat – because all the steps are sooooo muddy, they can hardly be used and the stairs only work extremely reluctantly.

Nach 225 km kommen wir dann endlich in Deadhorse an. Die letzten 80 km sind ganz neu asphaltiert und sind super gut zu fahren. Es regnet noch immer, doch wir freuen uns, in diesem ganz und gar unromantischen Ort angekommen zu sein. Offiziell wohnen hier nur 25 Menschen, doch durch die Ölindustrie kommt der Ort im Sommer auf 3.000 und im Winter auf fast 8.000 Einwohner, die alle direkt oder indirekt für die Ölindustrie tätig sind. IRRE!

After 140 miles we finally arrive in Deadhorse. The last 50 miles are newly paved and are super smooth. It’s still raining, but we’re happy to arrive in this utterly unromantic place. Officially only 25 people live here, but due to the oil industry, the town has 3,000 inhabitants in summer and almost 8,000 in winter, all of whom work directly or indirectly for the oil industry. CRAZY!

Am nächsten Tag ist es trocken, ein wenig sehen wir sogar die Sonne, jedoch sind es frische 3° Celsius. Wir fahren mit einem Shuttle durch den für uns eigentlich gesperrten Bereich durch die Ölfelder hoch zum arktischen Meer. Dann schalten wir einfach mal kurz unser Hirn aus, entledigen uns unserer Klamotten und hüpfen ins Meer. Kalt! Aber erträglich – ein im wahrsten Sinne des Wortes cooles Erlebnis und wir sind froh, dass wir uns getraut haben.

The next day is dry, we even see the sun a little bit, but it is fresh (37° Fahrenheit). We take a shuttle bus through the area that is actually closed for tourists, through the oil fields up to the Arctic Ocean. Then we just switch off our brains for a moment, get rid of our clothes and jump into the ocean. Cold! But bearable – a cool experience in the truest sense of the word and we are glad that we dared.

Und dann fängt es wieder an zu regnen und wir fahren in drei Tagen die 800km wieder bis nach Fairbanks. Zwischendurch klart es immer mal wieder auf und wir können die Landschaft genießen und nicht zu vergessen unsere Wildtier Sichtungen – wir bekommen 2-3 Herden Moschus Ochsen und noch einige einzelne Moschus Ochsen zu sehen. Was für ein Erlebnis! Sie könnten original direkt aus den Stars Wars Filmen stammen, nur sind sie viel kleiner als wir dachten. Das Stockmass liegt vielleicht bei 1,30 m. Und doch sind sie mit ihrem unglaublichen Fell doch ganz schön wuchtig und für uns sehen sie ein wenig wie übergroße prähistorische Meerschweinchen mit Hörnern aus. Einfach großartig. Wir bekommen auch wieder ein paar Elche, Caribou und einen Schwarzbär zu sehen – doch die sind ja jetzt schon fast normal für uns 😆.

And then it starts raining again and in three days we drive the 500 miles back to Fairbanks. In between, it clears up every now and then and we can enjoy the landscape and not to forget our wildlife sightings – we get to see 2-3 herds of musk oxen and a few individual musk oxen. What an experience! They could actually be straight out of the Star Wars movies, only they’re a lot smaller than we expected. They are about 4.3 feet high. And yet they are quite massive with their incredible fur and to us they look a bit like oversized prehistoric guinea pigs with horns. Just great. We also get to see a few moose, caribou and a black bear – but they are almost normal for us now 😆.

In Fairbanks treffen wir wieder auf unsere lieben Drillinge und wir lernen Cathie und Pato mit ihrem beeindruckenden MAN Kat mit Bliss-Kabine kennen. Das Wetter meint es wieder stabil gut mit uns und wir verbringen die nächsten Tage bei Sonne in Fairbanks. Wir waschen als erstes Ewald und etliche Stunden und 75 Dollar später haben wir ihn vom gröbsten Dreck befreit. Wir denken jedoch, dass uns der Restdreck noch sehr lange Zeit begleiten wird. Karsten schmiert auch wieder die 44 Nippel ab, denn das hat Ewald sich auf jeden Fall verdient, nach etwa 800 km Schotterpiste. Wir fahren ein wenig mit den Rädern herum, genießen den einen oder anderen Crepe und bewundern ausgiebig das Campusgelände der Alaska Universität. Fairbanks hat es uns tatsächlich angetan – also zumindest bei gutem Wetter – den Winter hier können wir uns nicht so richtig vorstellen.

In Fairbanks we meet our lovely triplets again and we get to know Cathie and Pato with their impressive MAN Kat with a Bliss cabin. The weather is stable and kind to us and we spend the next few days in the sun in Fairbanks. First we wash Ewald and several hours and 75 dollars later we have removed the worst of the dirt from him. However, we think that the remaining dirt will accompany us for a very long time. Karsten also greases the 44 fittings again, because Ewald definitely deserves it after 500 miles on gravel roads. We ride our bikes a bit, enjoy a crepe or two and admire the Alaska University campus extensively. Fairbanks has actually done it to us – at least when the weather is good – we can’t really imagine the winter here.

Und weil es so schön war und weil auch unser Hochzeitstag bevor steht, fahren wir noch mal zu den Chena Hot Springs. Dort verbringen wir wieder herrliche Stunden im heißen Wasser und feiern gemütlich zu Zweit unsere Silberhochzeit und gleichzeitig unseren 35. (!) Jahrestag. Besser geht es nicht – also unserer Meinung nach.

And because it was so beautiful and because our wedding anniversary is just around the corner, we drive to the Chena Hot Springs again. There we spend wonderful hours in the hot water again and celebrate our silver wedding and at the same time our 35th (!) anniversary. It couldn’t get any better – in our opinion.

Von hier aus werden wir wieder nach Fairbanks fahren, diesen Bericht online stellen, nochmal Crepe essen und Wäsche machen … Und dann fahren wir gemütlich über Tok Richtung Chicken, um dann Anfang September auf dem Top of the world Highway nach Kanada einzureisen. Da müssen wir uns ein wenig sputen, denn bereits am 5. September wird die Grenze saisonal für die nächsten 9 Monate geschlossen. Auch schon wieder lustig! Das nächste mal melden wir uns dann wieder aus den Lower 48. Mal schauen, wo genau wir dann sein werden. Wir werden wie immer berichten.

From here we will drive back to Fairbanks, put this report online, eat crepe again and do laundry … And then we will drive comfortably via Tok towards Chicken, and then enter Canada on the Top of the World Highway at the beginning of September. We have to hurry a little, because the border will be closed seasonally for the next 9 months on September 5th. Funny again! Next time we’ll get back to you from the Lower 48. Let’s see where exactly we’ll be then. We will report as always.

Bleibt gesund, bleibt gelassen und seid glücklich 🙂.

Stay healthy, stay calm and be happy 🙂.

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