Wir sind wieder zurück bei Ewald und damit auch wieder in unserer gewohnten Routine. Diese sieht derzeit folgendermaßen aus: relativ früh aufstehen, laufen gehen, im Idealfall in ein Becken von heißen Quellen springen und einweichen, ausgiebig frühstücken, ein wenig spanisch lernen, zwischen 160 und 230 km fahren, neuen Übernachtungsplatz finden (im Idealfall in der Nähe einer heißen Quelle), Kaffee und Kuchen genießen, Gegend erkunden, ein wenig Orga, kochen, essen und dann gemütlich den Tag ausklingen lassen. Klingt vielleicht für den einen oder anderen langweilig – für uns sind das jedoch quasi perfekte Tage. Noch besser wäre es natürlich, nicht jeden Tag zu fahren, es zieht uns jedoch mit aller Macht in den Süden. Nach teilweise empfindlich kalten Nächten mit bis zu -8° C ist insbesondere Ewald so ganz und gar nicht willig. So müssen wir manchmal minutenlang orgeln, bis er endlich anspringt. Und auch wenn uns die Sonne fast jeden Tag mit 7-9 Sonnenstunden verwöhnt, ist es uns aber auch meist einfach zu kalt draußen, um uns längere Zeit im Freien aufzuhalten (außer in den heißen Quellen natürlich). Unser Plan ist es, den größten Teil von Dezember in Arizona zu verbringen, einige Arbeiten an Ewald durchzuführen, uns mit unseren lieben Freunden Michaela und Peter zu treffen und dann Anfang Januar nach Mexiko zu fahren. Doch jetzt greifen wir schon wieder viel zu weit vor…
We are back with Ewald and back to our usual routine. Which currently looks like this: get up relatively early, go for a run, ideally jump into hot springs and soak, have a hearty breakfast, learn a little Spanish, drive between 100 and 150 miles, find a new place to stay overnight (ideally near a hot spring), enjoy coffee and cake, explore the area, do a little organizing, cook, eat and then we finish off our day comfortably. It might sound boring to some people – but for us these are basically perfect days. Of course it would be even better not to drive every day, but we are drawn to the south with a lot of power. After some very cold nights with temperatures as low as 17° F, Ewald in particular is not very willing. So sometimes we have to try for minutes until he finally starts. And even though the sun spoils us with 7-9 hours of sunshine almost every day, it’s usually just too cold for us to stay outdoors for long periods of time (except in the hot springs, of course). Our plan is to spend most of December in Arizona, do some work on Ewald, meet up with our dear friends Michaela and Peter, and then head to Mexico in early January. But now we’re getting ahead of ourselves…
Die ersten 2 Wochen im November sind schneller als im Flug vergangen. Wir haben noch versucht, möglichst viel mit Freunden und Familie zu unternehmen, noch einige Sachen für Ewald bestellt und organisiert und schwups hat uns Tom schon wieder zum Flughafen gebracht. Wir haben die Zeit mit unseren Lieben sehr genossen, auch wenn es diesmal relativ kurz war. Das nächste mal wird es definitiv länger – versprochen.
The first 2 weeks of November flew by. We tried to do as much as possible with friends and family, ordered and organized a few more things for Ewald and „whoosh“, Tom took us to the airport again. We really enjoyed the time with our loved ones, even if it was relatively short this time. Next summer we will definitely be longer in Europe – we promise.











Der Flug war entspannt, die Einreise in 2 Minuten erledigt und die erste Nacht verbringen wir, da wir erst spät abends ankommen, in einem Flughafen Hotel in Portland. Am nächsten Tag fahren wir mit einem Mietwagen zu „unserer“ Käsefarm und freuen uns, Ewald wieder zu sehen. Leider sind Cher und John zur Zeit nicht da, da sie den Winter lieber im warmen Arizona verbringen. So haben wir die Farm für uns und wir können alles inklusive Johns Auto nutzen. Ist das nicht unglaublich? Einfach großartig! Ewald gibt erst mal keinen mucks von sich, denn leider – und das ist uns schon lange nicht mehr passiert – sind die Starterbatterien leer. Zum Glück sind jedoch unsere „Hausbatterien“ voll und Kasi kann uns selbst brücken und dann springt der Kleine auch ordentlich an. Das mussten wir zuletzt im November 2016 machen. Da haben unsere alten Batterien nach einer kalten Nacht in der Nähe von Heidelberg aufgegeben. Wir können uns so gut daran erinnern, da wir erfahren mussten , dass der A… Trump an diesem Tag zum Präsidenten gewählt wurde. Ein rabenschwarzer Tag – aber wir schweifen schon wieder ab. Das nächste Problem ist, dass auch unsere Wasserpumpe im Aufbau den Geist aufgegeben hat. Doch zum Glück, haben wir in unseren 60 kg Gepäck von zu Hause auch eine Wasserpumpe dabei.
The flight was relaxed, immigration was completed in 2 minutes and we spent the first night in an airport hotel in Portland since we arrived late in the evening. The next day we drive to “our” cheese farm in a rental car and are happy to see Ewald again. Unfortunately, Cher and John are not there at the moment as they prefer to spend the winter in Arizona. So we have the farm to ourselves and we can use everything including John’s car. Isn’t that incredible? Just great! Ewald doesn’t make a sound at first, because unfortunately – and this hasn’t happened to us in a long time – the starter batteries are empty. Luckily, our “house batteries” are full and Karsten is able to „jump start“ our 2 batteries and then the little one starts up properly. The last time we had to do this in November 2016. Our old batteries gave up after a cold night near Heidelberg. We remember it so well because we found out that the A… Trump was elected that day. A pitch-black day – but we’re digressing again. The next problem is that our water pump in the habitat also gave up. But luckily, we also brought a new water pump in our 130 pounds of luggage.
So verbringen wir die nächsten 2 Tage damit, das Gepäck zu verstauen, die Pumpe zu tauschen, die Räder wuchten und rotieren zu lassen, eine Verschattung unserer Dachluke zu tauschen … und schon sind wir wieder unterwegs. Zum Glück ist noch Leben in den Starterbatterien gewesen und somit haben wir sie nicht tauschen müssen. Sie werden in den nächsten Tagen einiges leisten müssen und jeder Startvorgang stellt eine harte Probe an die Batterien und unsere Nerven dar. Wir haben aber zum Glück noch so einige Tricks auf Lager, so hat Kasi vor einigen Jahren, als wir im Hafen von Venedig standen und es nachts -20° C war, einen Grill unter den Motor aufgebaut und nach einer Stunde war Ewald dann gewillt anzuspringen und uns an Bord der Fähre zu bringen. Das war diesmal noch nicht nötig – zum Glück.
So we spend the next two days stowing away our luggage, replacing the pump, balancing and rotating the wheels, replacing a shade on our roof hatch… and then we’re on the road again. Luckily there was still life in the starter batteries and so we didn’t have to replace them. They will have to work hard in the next few days and every starting process is a tough test for the batteries and our nerves. Fortunately, we still have a few tricks up our sleeves, as Karsten did have a few years ago when we were standing in the harbor of Venice and it was -4° F at night, we put a grill under the engine and after an hour Ewald was willing to start and take us on board of the ferry. That wasn’t necessary this time – fortunately.








Wir fahren eine uns bekannte Strecke zunächst meist Richtung Osten und übernachten am Glass Butte. Nach einer bitterkalten Nacht, zum Glück funktioniert unsere Heizung wirklich gut, fahren wir am nächsten Tag zu den Crystal Crane Hot Springs. Das ist bereits unser dritter Besuch hier, aber was gibt es besseres als bei den Temperaturen in die heißen Becken zu steigen?
We drive a route we know, mostly eastwards, and spend the night at Glass Butte. After a bitterly cold night, luckily our heater works really well, we drive to Crystal Crane Hot Springs the next day. This is our third visit here, but what could be better than jumping into the hot pools when the temperatures are so low?





Wir fahren immer weiter in den Süden und nach 2 weiteren Übernachtungen einfach entlang der Strecke, immer auf BLM (öffentlichem) Land, fahren wir über Austin, einer alten und fast verlassenen Minenstadt zu den Spencer Hot Springs, mitten in Nevada, auf 1.750 m Höhe. Hier treffen wir uns mit Margot und Kurt aus Ruhpolding. Sie sind unsere lebende Bibel für Hot Springs. Sie waren in den letzten 30 Jahren insgesamt 8 Jahre hier im Westen unterwegs und kennen sich hervorragend aus. Kennengelernt haben wir die zwei vor einem Jahr in Tecopa, natürlich auch in Hot Springs. Seit dem stehen wir in Kontakt und wie schön, dass wir uns an diesem ganz und gar zauberhaften Ort wieder treffen. Es ist mal relativ mild und wir genießen es uns stundenlang einzuweichen. Am Abend machen wir uns Pizza und verleben einen lustigen Abend im Ewald.
We drive further and further south and after 2 more overnight stops just along the route, always on BLM (public) land, we drive via Austin, an old and almost abandoned mining town, to the Spencer Hot Springs, in the middle of Nevada, at 5,750 feet altitude. Here we meet Margot and Kurt from Ruhpolding/Germany. They are our living Bible for Hot Springs. They have spent more than a total of 8 years in the last 30 years out here in the West and know their way around very well. We met the two of them a year ago in Tecopa, and of course also in Hot Springs. We have been in contact ever since and isn’t it nice and special we can meet again in this absolutely magical place? It’s relatively mild and we enjoy soaking for hours. In the evening we prepare pizza and the four of us have a fun evening in Ewald.




















Wir befinden uns in der „Thanksgiving Woche“ und wir hatten ursprünglich befürchtet, dass es deswegen überall an heißen Quellen überfüllt sein würde. Doch zum Glück ist das Gegenteil der Fall und wir sind überall meist für uns allein. Die meisten Menschen verbringen diesen Feiertag im Kreise der Familie. Großartig.
We are in Thanksgiving week and we were originally worried that all the hot springs locations would be overcrowded. But fortunately the opposite is the case and we are mostly alone everywhere. Most people spend this holiday at home with their family. Great.
Nach unserem morgendlichen Bad, Frühstück und herzlicher Verabschiedung fahren wir gute 230 km weiter zu den nächsten heißen Quellen. Auch die Alkali Springs mit dem schön gemauerten Becken haben wir wieder für uns. Wir waren schon mehrfach hier und haben es noch nie alleine erlebt. Wir besuchen noch die Oper, in Form eines verlassenen Trafohäuschens und bewundern die fantasievollen und herrlich bunten Grafitis. Wir beobachten die wilden Pferde und Esel und freuen uns über einen perfekten Tag mit zwei verschiedenen heißen Bädern.
After our morning bath, breakfast and warm farewell, we drive about 140 miles to the next hot springs. We also have the Alkali Hot Springs with the beautiful brick pool to ourselves again. We have been here several times and have never experienced it without other people. We visit the opera, in the form of an abandoned transformer station, and admire the imaginative and wonderfully colorful graffiti. We watch the wild horses and donkeys and enjoy a perfect day in two different hot springs.















Am nächsten Morgen ist Randy, der inoffizielle Care Keeper der heißen Quelle da. Wir haben ihn schon öfter gesehen, doch diesmal haben wir die Gelegenheit länger mit ihm zu sprechen. Er macht etwa 3 mal die Woche hier alles sauber und kümmert sich wirklich fantastisch um den Erhalt dieses kleinen Paradieses. Er lädt uns noch zu sich nach Goldfield ein. Es soll jedoch wieder bitter kalt werden, da wir uns die ganze Zeit zwischen 1.500 m und 2.000m Höhe bewegen, verschieben wir das Ganze auf Irgendwann. Während unseres Vollbades beobachten wir wieder viele Esel, die zum Trinken an den kleinen See in unmittelbarer Nähe kommen. Leider haben wir die Kamera nicht dabei …
The next morning, Randy, the hot spring’s unofficial care keeper, is there. We’ve seen him before, but this time we have the opportunity to talk to him longer. He cleans everything here about 3 times a week and really does a fantastic job of maintaining this little paradise. He invites us to Goldfield. However, it is supposed to get bitterly cold again, as we are constantly moving between 5,000 and 6,600 feet altitude, so we are postponing the whole thing until sometime. During our bath we observed many donkeys coming to drink at the small pond in the immediate vicinity. Unfortunately we don’t have the camera on hand…



Der nächste Halt ist bei den Big Dunes. Bei diesen beindruckenden Sanddünen waren wir schon letztes Jahr. Da waren wir hier fast ganz allein – doch jetzt wissen wir endlich, wo alle anderen Camper sind: HIER! Es sind bestimmt 200 andere Wohnmobile und Wohnwägen an den Dünen geparkt und alle – also echt ALLE – fahren mit ihren ATVs auf den Dünen herum. Wir stellen uns maximal weit weg, zum Glück gibt es hier überall so viel Gegend, und bekommen von dem ganzen Trubel nichts mit. Wir laufen nur mal in die Nähe, um uns das Spektakel anzuschauen. Der Krach mit all den Motoren und Generatoren lässt uns aber schnell wieder zu Ewald fliehen. Wir stehen sehr schön ruhig. Wir befinden uns nun nur noch auf 800 m Höhe und etwa auf der nördlichen Breite von Süd-Spanien. Es ist plötzlich viel milder. Herrlich!
The next stop is at the Big Dunes. We were at these impressive sand dunes last year and we were almost completely alone here – but now we finally know where all the other campers are: HERE! There are probably 200 other RVs and caravans parked near the dunes and everyone – literally EVERYONE – is driving around on the dunes on their ATVs. We stand as far away as possible, luckily there is so much space everywhere, and don’t notice any of the hustle and bustle. We just walk nearby to watch the spectacle. But the noise of all the engines and generators make us quickly flee back to Ewald. We stand very quietly. We are now only at an altitude of 2,600 feet and approximately at the northern latitude of southern Spain. It’s suddenly much milder. Splendid!





Die nächsten Tage werden wir in Tecopa in der Nähe von Las Vegas verbringen, um uns mal kurz vom vielen Fahren zu erholen, ehe wir nach Arizona rüber fahren. Natürlich nicht ohne dort ausgiebig in den Badehäusern zu weichen. Wir saugen momentan ALLES in uns auf. Vor allem die Einsamkeit und die Weite. Die Landschaft ist einfach atemberaubend. Wir erwarten in Mexiko ebensolche Landschaften erleben zu dürfen, jedoch wurden wir schon von Freunden darauf hingewiesen, dass wir dort nicht mehr so leicht frei stehen können. Oft werden wir wohl auf Campingplätzen und bei Restaurants usw. stehen (müssen). Wir werden uns also umstellen müssen – aber ist das nicht auch ein Teil des Reisens? Sich immer wieder auf neue Situationen einzustellen müssen und wollen? Wir freuen uns darauf – auch wenn uns der Abschied aus Nordamerika sicherlich schwer fallen wird. Aber wir haben ja noch mehr als einen Monat hier – und wir werden jede Sekunde genießen. Wir halten Euch auf dem Laufenden. Und bis dahin …
We will spend the next few days in Tecopa near Las Vegas to briefly recover from all the driving before we head over to Arizona. Of course not without spending a lot of time in the bathhouses there. We’re absorbing EVERYTHING at the moment. Above all, the loneliness and the vastness. The landscape is simply breathtaking. We expect to be able to experience beautiful landscapes in Mexico, but friends have already pointed out to us that we can no longer stand freely there. We will often (have to) stay in campgrounds and at restaurants etc. So we will have to adapt – but isn’t that also a part of traveling? You always have to and want to adapt to new situations. We are looking forward to it – even if it will certainly be difficult for us to say goodbye to the United States. But we still have more than a month here – and we will enjoy every second. We will keep you up to date. And till then …












bleibt glücklich, gesund und gelassen.
stay happy, healthy and calm.
Falls alles klappt bei uns, werden wir nächstes Jahr auch übern Teich kommen. Lese eifrig eure Berichte und freue mich schon, die ein oder andere heisse Quelle zu erkunden, von denen ihr so toll berichtet!
Danke für eure wunderbaren Nachrichten. LG Heidi
Great blog Sandie! Well we certainly have a lot in common in the love for wide open spaces. It’s a bad addiction!
Desperately waiting for you 🥰
wir freuen uns total euch nach über einem Jahr (das geht ja gar nicht!!!) wieder drücken zu können 😘