Die letzten Wochen waren unglaublich abwechslungsreich. Wir haben wunderschöne Landschaften und Natur erlebt. Es war mal touristisch, mal weniger touristisch und manchmal schon quasi wild. Wir hatten spannende, um nicht zu sagen hysterische Momente und viel spaß mit Familie und Freunden. Und dann die vielen Bär-Begegnungen – das sind einfach unglaubliche Erlebnisse, die wir sicherlich nie nie mehr vergessen werden … hier unsere letzten Wochen im Detail:
The last few weeks have been incredibly varied. We experienced beautiful landscapes and nature. It was sometimes touristy, sometimes less touristy and sometimes almost wild. We had exciting, not to say hysterical moments and a lot of fun with family and friends. And then the many bear encounters – these are simply incredible experiences that we will certainly never forget … here are our last weeks in detail:
Jasper Nationalpark – ganz GROSSES Kino! Wir sind total begeistert und es gibt so hier viel zu erleben. Und dabei ist es zum Glück noch relativ ruhig. In der Zeit, in der wir da sind (Ende Juni), haben die Ferien noch nicht begonnen und es ist gar nicht überlaufen. Was für eine Wohltat. Wir waren ja erst bezüglich des Campingplatzes etwas skeptisch, handelt es sich bei dem Whistlers Campground mit 780 (!) Plätzen doch um den größten Campingplatz in Kanada. Doch der Platz ist wunderbar angelegt und alle Plätze sind schön privat. Auch die Duschhäuser sind einfach der Hammer – alles ganz neu. Es gefällt uns so gut, dass wir insgesamt 5 Nächte bleiben. Wir wären sogar noch länger geblieben, doch dann ist DAS Wochenende mit dem kanadischen Unabhängigkeits-Feiertag am 1.7. und ab da geht die Saison so richtig los. Das heißt, alles ist ausgebucht und das bereits seit 6 Monaten.
Jasper National Park – close to paradise! We are totally thrilled and there is so much to experience here. And luckily it’s still relatively quiet. The time in which we are here (end of June), the holidays have not yet started and it is not overcrowded at all. What a blessing. At first we were a bit skeptical about the campsite, as the Whistlers Campground includes 780 (!) sites and is the largest campground in Canada. But it is wonderfully laid out and all places are very private. The shower houses are just awesome – everything brand new. We like it so much that we stay a total of 5 nights. We would have stayed even longer, but then it’s THE weekend with the Canadian Independence Day on July 1st. And from there on the season really starts. That means everything is fully booked and has been for 6 months.
Wir haben uns auf jeden Fall in Jasper ordentlich austoben können. Wir fahren täglich Fahrrad und sind von den vielen Seen und der Bergatmosphäre begeistert. Das Wetter spielt auch perfekt mit und wir bewandern den Whistlers Mountain. Der Aufstieg vom Campground aus umfasst etwa 1.500 Höhenmeter auf 11 km. Ganz schön knackig und so richtig nach unserem Geschmack. Am Anfang ist der Weg etwas beschwerlich. Vor 2 Wochen hat es hier einen heftigen Schneesturm mit 60 cm Schnee gegeben und deshalb sind zahlreiche Laubbäume abgeknickt. Diese Bäume liegen nun auf den ersten 2 Kilometern kreuz und quer auf unserem Trail herum – dazu kommen etwa 8 Milliarden Moskitos, die aufgrund des vielen Wassers prächtig gedeihen. Je höher wir steigen, desto schöner und kälter wird es jedoch. An der Bergstation angekommen, gehen wir natürlich auch noch ganz nach oben. Auf diesem letzten Kilometer sind einige Menschen unterwegs, die mit der Tram hochgekommen sind und sich einfach zu viel zumuten. Auf 2.500 m wird die Luft definitiv dünner.
We were definitely able to let off steam in Jasper. We ride our bikes every day and are enthusiastic about the many beautiful lakes and the mountain atmosphere. The weather is also perfect and we hike Whistlers Mountain. The ascent from the campground is about 4,921 feet and we hike about 7 miles. Pretty tough and just the way we like it. In the beginning the path is a bit difficult. Two weeks ago there was a heavy snowstorm that brought 2 feet of snow and many trees fell down as a result. These trees are now crisscrossing our trail for the first 1.5 miles – plus about 8 billion mosquitoes, which thrive on the abundance of water. However, the higher we climb, the nicer and colder it gets. After arriving at the summit station of the cable car, we of course also walk all the way up to the real summit. On this last mile there are quite a bit of people who came up with the tram and simply are not always able to do this little hike to the summit. The air definitely gets thinner at 8,200 feet.
Wir beschließen mit der Bahn runter zu fahren, da wir nicht nochmal den Moskito-Angriff erleben wollen. Oben in der Bergstation trinken wir noch lecker heiße Schokolade und ab gehts ins Tal. Später treffen wir uns mit Carsten beim Inder in Jasper. Der Elektroingenieur aus Berlin ist mit dem Motorrad einige Monate in Kanada und Alaska unterwegs und lebt seit vielen Jahren in North Carolina. Beim Inder gibt es ein herrliches all you can eat Buffet. Ein großartiger Abschluss des Tages. Carsten haben wir bei Lake Louise zufällig kennen gelernt und er ist derzeit auf dem Campingplatz unser „Untermieter“.
We decide to take the tram down because we don’t want to experience the mosquito attack again. Up in the summit station we drink delicious hot chocolate and off we go into the valley. Later we meet Carsten in an Indian restaurant in Jasper. The electric engineer from Berlin has been touring Canada and Alaska by motorcycle for a few months and has lived in North Carolina for many years. The restaurant has a wonderful all you can eat buffet. A great end for this day. We met Carsten by coincidence at Lake Louise and he is currently our „subtenant“ on the campsite.
Wir fahren mit den Rädern auch zum Maligne Canyon. Der Canyon wurde von einem belgischen Wanderprediger so benannt, da er den Fluss bei dem Versuch ihn zu durchqueren als besonders bösartig empfand. Der recht große Fluss quetscht sich hier durch fast 50 Meter tiefe Slot Canyons, die manchmal nur 1-2 m breit sind. Ein tosendes Spektakel und am oberen Ende befindet sich ein wunderbares Teahouse im Blockhaus Stil. Überhaupt hat Jasper kulinarisch einiges, inklusive Eis, zu bieten und wir lassen uns ordentlich verwöhnen.
We ride our bikes to Maligne Canyon. The canyon was named by a Belgian preacher because he found the river particularly vicious trying to cross it. The rather large river squeezes through some almost 165 feet deep slot canyons, which are sometimes only 3 – 6 feet wide. A roaring spectacle and at the top there is a wonderful log cabin style teahouse. Jasper has a lot to offer in terms of culinary delights, including ice cream, and we really feel spoiled.
Eigentlich wollten wir auch noch die ganz im Nordosten von Jasper gelegenen Miette Hot Springs besuchen, doch leider ist bei dem Schneesturm die Zufahrtsstraße zerstört worden und somit die Springs geschlossen. Die nette Dame meinte auf unsere Frage, wann sie denn wieder geöffnet sein werden, dass das irgendwann zwischen Morgen und in 3 Jahren der Fall sein könnte. Sehr präzise. Vermutlich wird es Jahre dauern.
Actually, we also wanted to visit the Miette Hot Springs in the north-east of Jasper, but unfortunately the access road was destroyed during the snowstorm and the springs are closed. In the Ranger Station we asked when they would be open again and the nice lady said that it could be sometime between tomorrow and in 3 years. Very precise. It will probably take years.
Also verlassen wir das WUNDERSCHÖNE Gebiet um Jasper und fahren 53 km östlich zum Maligne Lake. Ein Freund aus Oregon hat uns diesbezüglich angeschrieben, er meinte, dass er ja nicht gerne reist, aber der Maligne Lake mit seiner Spirit Island wäre ein Sehnsuchtsort für ihn. David hat vor vielen Jahren dazu einen kleinen Zeitungsausschnitt, mit dem Bild der Spirit Island, ausgeschnitten und seit dem an seinem Kühlschrank hängen. Wir hatten das so gar nicht auf dem Schirm, doch kurzerhand buchen wir die Bootsfahrt zur Spirit Island und sind gespannt.
So we leave the BEAUTIFUL area of Jasper and drive 35 miles east to Maligne Lake. A friend from Oregon wrote us, he said that he doesn’t like to travel, but Maligne Lake with its Spirit Island is a place of longing for him. Many years ago, David cut out a small newspaper article including a picture of Spirit Island and it has been hanging on his fridge ever since. We didn’t have this beautiful place on our radar at all, but without further ado we book the boat trip to Spirit Island and are excited.
Der Weg zum Maligne Lake war schon unglaublich schön. Die Landschaft, und hier und da ein Bär, verzaubert uns einfach. Die Parkplatzsuche war dann mit unserem Kleinen nicht ganz so einfach – wir stehen dann eher illegal auf einem Busparkplatz- aber wer will Ewald schon abschleppen. Natürlich ist es sehr touristisch hier, doch es kommt uns nicht furchtbar überlaufen vor und die Bootsfahrt mit etwa 30 Personen ist informativ und wirklich gut organisiert. Wir lernen einiges über die Berge, die Geschichte und über die Stony People Ureinwohner. Für die First Nations war und ist die Spirit Island ein heiliger Ort. Es ist nicht gestattet die Insel zu betreten und das ist auch gut so. Ohnehin ist der Blick von außerhalb am Schönsten und wahrlich magisch. Nach der Bootstour gönnen wir uns noch eine äusserst leckere Waffel und dann wartet auch schon Ewald auf uns.
The way to Maligne Lake was incredibly beautiful. The landscape, and here and there a bear, simply enchants us. Finding a parking space wasn’t that easy with our little one – we ended up standing illegally in a bus parking lot – but who wants to tow Ewald away? Of course it’s very touristy here, but it doesn’t seem terribly overcrowded and the boat trip including about 30 people is informative and really well organized. We learn about the mountains, history and the Stony Peoples. For the First Nations, Spirit Island was and is a sacred place. It is not allowed to step on the island and that’s a good thing. In any case, the view from outside is very beautiful and truly magical. After the boat tour we treat ourselves to an extremely delicious waffle and Ewald is already waiting for us.
Wir fahren noch ein wenig aus dem Jasper Nationalpark heraus und finden einen ruhigen Platz am Ende eines Feld-/Waldweges. Kein Mensch hier – doch am nächsten Morgen fängt es früh an zu regnen und so springen wir ungewaschen und -gekämmt nach vorne und sehen schnellstens zu, dass wir die 3 Kilometer bis zur Teer-Straße hinter uns bringen, bevor sich der Weg in einen super Matschweg verwandelt.
We drive out of the Jasper National Park boundary and find a quiet place at the end of a field/forest path. Nobody here – but the next morning it starts to rain early and so we drive unwashed and uncombed and make sure that we get the 2 miles to the tar road behind us before the path is transformed into super mud.
Wir schaffen es schlammfrei bis in den nächsten Ort Hinton und gehen dort einkaufen. Wir legen uns einige Vorräte an, denn jetzt soll es mal wieder in die Wildnis gehen. Wir fahren auf der Forestry Trunk Road 40 bis nach Cadomin und finden dort heraus, dass sie weiter südlich gesperrt ist. Also fahren wir kurzerhand auf die Grave Flats Road. Der Name hätte uns eigentlich eine Warnung sein sollen …
We manage to reach the next town Hinton mud-free. We’ll stock up on supplies, because now it’s time to go back into the wilderness. We drive on Forestry Trunk Road 40 all the way to Cadomin and find out that there is a road closure further southeast. So without further ado we drive onto Grave Flats Road. The name should have been a warning to us…
Wir fahren also wie immer völlig blauäugig (und dabei sind wir braunäugig) den Weg entlang. Ganz zu Anfang sehen wir eine Grizzly Mama mit Baby. Einfach toll diese Begegnungen. Zunächst fahren wir auf einem einfachen Schotterweg, dann nach ein paar Kilometern wird er zu einem äusserst groben, steinigen Weg der außerdem ziemlich steil wird. Es geht steil bergauf und äusserst steil bergab. Ewald meistert alles, wie immer mit stoischer Ruhe, im Krabbelgang. Doch dann hört der Weg an einem Flussufer plötzlich einfach auf – wir wollten noch circa einen Kilometer fahren und uns dann an den Fluß stellen, der uns schon länger begleitet. Es war aber nicht geplant uns IN den Fluß zu stellen oder gar zu legen.
So, as always, we drive completely naïve on the „road“. At the very beginning we see a grizzly mom with a baby. These encounters are just great. At first we drive on a simple dirt road, then after a few miles it turns into an extremely rough, rocky road that also becomes quite steep. It is steep uphill and extremely steep downhill. Ewald masters everything, as always, with stoic calm. But then the road suddenly ends at a river bank – we wanted to drive about another mile to a nice camp site by the river. But it was not planned to put us IN the river or even to lay in it.
Sandie zieht ihre Gummistiefel an und watet erst mal durch den Fluß, von der tiefe her ist das alles kein Problem für Ewald. Doof oder eher Fingernagel-kauend angsteinflössend ist die schräge Einfahrt in den Fluß. Super steil, super eng und super schräg. Hier fahren sonst nur Quads und der ein oder andere Jeep herum – für die ist das kein Problem. Wir versuchen den Hang noch etwas zu verbreitern und zu verstärken und dann ist Kasi bereit, es zu wagen. Sandie fragt sich derweil, was es heißt „es zu wagen“, denn wenn es hier schief geht, wird es richtig kacke. Ewald auf der Seite im Fluß, sehr weit weg von der Zivilisation und ohne jeglichen Empfang …
Sandie puts on her rubber boots and wades through the river, the depth it’s no problem for Ewald. Stupid or rather fingernail-biting scary is the sloping entrance into the river. Super steep, super narrow and super inclined. Otherwise only quads and one or two jeeps drive around here – it’s no problem for them. We try to widen and strengthen the slope with thick cubble stones a bit more and then Karsten is ready to take the risk. Meanwhile, Sandie wonders what it means to „dare“ because if this try goes wrong, it’s going to suck. Ewald on the side in the river, very far from civilization and without any cell service …
Dann taucht auf der anderen Seite ein Mann mit Hund auf, Sandie geht nochmal rüber um mit ihm zu reden. Rex sagt, das wäre die allerschlimmste Stelle des Weges – also wagen wir es jetzt tatsächlich. Kasi und Ewald schaffen es – aber es war haarscharf und Sandie sagt direkt, dass es auf gar keinen Fall diesen Weg zurück will – und Karsten ist derselben Meinung. Wir haben ein kleines Video gemacht und auch das Videomaterial von Rex bekommen, Rex und Sandie haben aber beide vor lauter Nervosität die schlimmste Stelle total verwackelt.
Then a man with a dog appears on the other side, Sandie goes over to talk to him. Rex says it’s the worst part of the road – so let’s actually dare it now. Karsten and Ewald manage it – but it was really scary and Sandie says straight out that she definitely doesn’t want to go back that same way – and Karsten agrees. We made a small video and also got the video material from Rex, but Rex and Sandie were both totally shaky at the worst part because they were so nervous.
Noch zitternd kommen wir an unserem Übernachtungsplatz an und da teilt uns Rex mit, dass er den weiteren Verlauf der Strecke gar nicht kennt – ECHT jetzt??? Wir beruhigen uns erst mal, trinken Rotwein, essen lecker und schlafen dann wie Murmeltiere. Am nächsten Morgen laufen wir erst mal knapp 5 km die weitere Strecke ab. Schon nach 1 km sehen wir das furchtbare Schild „Barrier ahead“ und dann, nach weiteren haarigen Stellen, sehen wir auch die Sperrung. Wir sind uns jedoch sicher, dass, mit ein wenig „Straßenbau-“ und Baumschnittarbeiten, alles zu bewältigen sein wird. Und so ist es auch. Es wird noch einige male spannend, aber alles kein Vergleich zu gestern.
We still tremble as we arrive at our place to spend the night and Rex tells us that he doesn’t know the further route heading south – SERIOUSLY??? We try to calm down, drink some red wine, eat delicious food and then we sleep very good. The next morning we run south for almost 3 miles. Already after 0.5 miles we see the awful sign „Barrier ahead“ and then, after two more dangerous spots, we also see the closure. However, we are very sure everything will be manageable once a little „road reconstruction“ and tree trimming work has been carried out. And thats how it is. It gets exciting a few more times, but nothing compared to yesterday.
Wir können sagen, dass das die brenzligste Fahrsituation jemals für uns war und sind froh, als wir dann auf der Forestry Trunk Road 40 landen. Mittlerweile regnet es in Strömen und Ewald wird ordentlich eingeschlammt. Aber das kennen wir ja schon.
We can say that this was the most dangerous driving situation ever for us and we are happy as we end up on Forestry Trunk Road 40. It is now raining cats and dogs and Ewald is getting very muddy. But that’s quite normal.
Nach ein paar Tagen abseits der Zivilisation kommen wir in der Nähe von Rocky Mountain House an. Hier stellen wir uns in einen Provincial Park, die es hier wie Sand am Meer gibt, an einen See. Das Wetter ist wieder herrlich und wir packen die Räder aus, um den Ort zu erkunden. Wir lernen etwas über den Pelzhandel mit den Ureinwohnern und das harte Leben in dieser Gegend im 19. Jahrhundert. Rocky Mountain House war eine einzelne Station für Pelzhändler, die eine Verbindung zu dem noch unerschlossenen Land weiter west- und nördlich darstellte. Man kann heute noch ein paar Überreste sehen, wie zum Beispiel zwei gemauerte Kamine, ansonsten aber eine eher laue Veranstaltung.
After a few days away from civilization we arrive near Rocky Mountain House. Here we stay in a provincial park by a lake. The weather is wonderful again and we unpack the bikes to explore the town. It’s not that interesting – but the tour was nice. We learn about the indigenous fur trade and the hard life in this area in the 19th century. Rocky Mountain House used to be a single fur trading station that served as a link to undeveloped lands further west and north. A few remnants can still be seen today, such as two brick fireplaces, but otherwise a rather tepid event.
Nach ein paar Tagen am See fahren wir zum nächsten See. Hier wimmelt es nur so von Seen. Wir fahren nun in die Nähe von Calgary und können selbst hier am Ghost Lake in 60 km Entfernung die Stadt spüren. Viele Menschen und viele Geräusche (auch Generatoren) – da müssen wir durch. Wir bleiben 2 Nächte hier und gehen viel marschieren, laufen und bereiten uns mental auf die große Stadt vor.
After a few days at the lake we continue to the next lake. Tons of lakes here. We are now on our way to Calgary and we can feel the city even here, at the Ghost Lake, 40 miles away. Lots of people and lots of noise (also generators) – we have to get used to it again. We stay 2 nights and do a lot of walking, running and mental preparation for the big city.
for Calgary
Mittlerweile ist es täglich an die 30 Grad warm und wir genießen den Sommer. Zum Glück wird es Nachts immer recht frisch und so schlafen wir ganz prima. Immer öfter denken wir jetzt schon an Mexiko und Mittelamerika, wo es vermutlich noch wärmer wird. Und so beschäftigt sich Karsten schon ab und an gedanklich mit einer Klimaanlage. Mal schauen, was so bei der Internet-Recherche herauskommt.
It’s now around 85 degrees every day and we’re enjoying the summer. Luckily it gets quite chilly at night and so we sleep really well. We are already thinking more and more about Mexico and Central America, where it will probably get even warmer. And so Karsten now and then thinks about installing an air conditioner. Let’s see what the internet research tells us.
Und dann können und wollen wir es nicht länger herauszögern und wir wagen uns in die Stadt. Wir finden tatsächlich einen fast legalen Platz direkt am Bow River angrenzend an einen Park, wo wir uns für die nächsten drei Tage häuslich einrichten. Wie immer, sind die Kanadier super entspannt und keiner stört sich dran, dass wir hier etwas länger stehen.
And then we can’t and don’t want to delay it any longer and we venture into the city. We actually find an almost legal place right on the Bow River adjacent to a park where we settle in for the next three days. As always, the Canadians are super relaxed and no one cares that we’re standing here a little longer.
Was sollen wir Euch sagen … wir sind begeistert von Calgary. Eine unglaublich grüne Stadt mit super vielen Fahrradwegen, Parks und anderen grünen Oasen. Wir treffen uns mit unseren Freunden Linda und Gary in ihrem schicken Hotel in Downtown und werden auf ein sehr schickes und nobles Frühstück eingeladen. Wir reden und reden und schmieden, als wir uns Nachmittags wieder zum „High Tee“ treffen, schon Pläne uns wieder in Mexiko zu treffen. Einfach immer schön liebe Freunde zu treffen.
What can we tell you… we love Calgary. An incredibly green city that provides a great number of bike paths, parks and other green oases. We meet up with our friends Linda and Gary at their fancy downtown hotel and are treated to a very delicious and posh breakfast. We talk and talk and in the afternoon we make plans to meet again in Mexico. Always nice to meet dear friends.
Wir wagen uns auch, wenn wir schon hier sind, auf die gerade stattfindende Stampede (Rodeo). Es soll die „weltgrößte“ Stampede sein und es ist Sonntag. Der Eintritt ist frei und die Besucherzahlen brechen bei über 30 Grad im Schatten alle Rekorde. Und wir sind mitten drin! Tickets für eine der Rodeo shows gibt es natürlich spontan nicht mehr – waren wir aber eh nicht so scharf drauf. Wir lassen uns treiben, beobachten teils fasziniert und teils erschüttert die Menschenmassen (in jedem Sinne!), trinken unglaublich leckeren Limetten-Minz-Saft, schauen uns die Tipis an und kommen mit ein paart First Nations ins Gespräch. Auch besuchen wir die Ställe und sind von den Pferden sehr beeindruckt. Später finden wir die Kulturhalle, hier ist am wenigsten los, und bewundern die Kunst und genießen die Stille und das angenehme Klima.
While we’re here, we’re also dare to go to the Stampede (rodeo) that’s happening right now. It’s supposed to be the „world’s biggest“ stampede and it’s Sunday. Admission is free and the number of visitors breaks all records including over 85 degrees in the shade. And we’re right in the middle! Tickets for one of the rodeo shows are of course not spontaneously available – but we weren’t that keen on it anyway. We drift through, observe the crowds, sometimes fascinated and sometimes shocked by the masses (in every sense!), drink incredibly delicious lime-mint juice, get to see the tipis in the First Nations section and had nice talks to some First Nations. We also visit the stables and are very impressed by the horses. Later we find the culture hall, here it is least crowded, and admire the art and enjoy the silence and the pleasant climate.
Am nächsten Tag mieten wir ein Raft und lassen uns insgesamt 9 Kilometer den Bow River herunter treiben. Macht meist Spaß, gerade wenn der Fluß etwas „wilder“ und schneller ist. Die letzten 2 Kilometer sind dann eher langweilig und wir sind dann froh, nach guten 2,5 Stunden wieder an Land zu sein. Zurück gehen wir zu Fuß und sind nochmal 2 Stunden quer durch die Stadt unterwegs.
The next day we rent a raft and float down the Bow River a total of almost 6 miles. It’s mostly fun, especially when the river is a bit „wilder“ and faster. The last mile is rather boring and we are happy to be back on land after 2.5 hours. We go back on foot and it takes us another 2 hours across the city.
Wir haben viel gemacht in Calgary und konnten alles zu Fuß oder mit unseren Rädern erreichen und so hat uns der Stadtaufenthalt scheinbar gar nicht geschadet. 😆 Nach 3 Nächten fahren wir zu einem „economy Parking“ für den Flughafen und schon sind wir auf den Weg nach Fort Wayne Indiana.
We did a lot in Calgary and we were able to walk or bike everywhere, so it doesn’t seem like being in the city did us any harm. 😆 After 3 nights we drive to an “economy parking” for the airport and then we are already on our way to Fort Wayne Indiana.
Wir fliegen direkt nach Detroit und am späten Abend sind wir dann glücklich im Hotel in Fort Wayne. Dort wohnt der größte Teil von Sandie´s Familie und die nächsten 6 Tage sind voll gepackt mit allen möglichen Events. Die Familie mit Tanten und Onkels und deren Nachkommen umfasst gut und gerne über 70 Leute und das letzte große Treffen dieser Art war in 2008. Auch unsere holländischen Verwandten sind angereist, ebenso wie unsere Neffen und Nichten aus Colorado, Florida und Kalifornien. Ein echtes Groß-Ereignis!
We fly directly to Detroit and in the late evening we are happy to arrive at the hotel in Fort Wayne. Fort Wayne is where most of Sandie’s family lives and the next 6 days are packed with all sorts of events. The family including aunts and uncles and their descendants numbers well over 70 people and the last big meeting of this kind was in 2008. Our Dutch relatives are also there, as well as our nephews and nieces from Colorado, Florida and California. A real BIG event!
Unser Familie ist sehr emotional, laut und wenn es um Wettbewerbe geht unglaublich ehrgeizig. Feiern können sie auch echt gut! Wir haben unglaublich viel Spaß und nach 6 Tagen mit 70er Jahre Rollerdome Feier, Familienolympiade, Schnitzeljagd, Geburtstagsfeier mit Karaoke usw. sind wir rechtschaffen müde. Vielen Dank an ALLE – es war GROSSARTIG ♥️
Our family is very emotional, loud and incredibly competitive when it comes to sports and competition. They’re really good at partying too! We have so much fun and after 6 days of 70’s roller dome party, family olympics, scavenger hunt, birthday party with karaoke etc. we are somehow a little tired. Thank you EVERYONE – it was GREAT ♥️
Auf dem Weg zurück nach Calgary verbringen wir noch eine Nacht in Detroit, genauer gesagt in Dearborn und gönnen uns dort eine Nacht im Henry Hotel. Am nächsten Tag geht der Flug erst spätabends, somit haben wir viel Zeit, um den Tag im Henry Ford Museum und dem Greenfield Village zu verbringen. Vermutlich könnte man, wenn man alles sehen wollte, mehrere Tage hier verbringen. Wir freuen uns aber über den einen Tag. Das Museum ist mit unglaublich viel Liebe zum Detail gestaltet und es sind nicht nur Ford Modelle, sondern auch andere, historisch bemerkenswerte Modelle der Automobil-, Eisenbahn- und Luftfahrtgeschichte zu sehen. Auch lernen wir einiges über die industrielle Geschichte und ganz besonders liegt hier der Fokus auf Thomas Alva Edison und den Gründertagen der Elektrotechnik.
On the way back to Calgary we spend another night in Detroit, more precisely in Dearborn and treat ourselves to a night in the Henry Hotel. The next day the flight is late in the evening, so we have plenty of time to spend the day at the Henry Ford Museum and Greenfield Village. You could probably spend several days here if you wanted to see everything. But we are happy about the one day. The museum is designed with incredible attention to detail and not only Ford models are on display, but also other historically notable models from the history of automobiles, railways and aviation. We also learn a lot about industrial history and the focus here is particularly on Thomas Alva Edison and the founding days of electrical engineering.
Dem Museum angeschlossen ist das Greenfield Village. Hierhin hat Ford zu Beginn des letzten Jahrhunderts Häuser, Werkstätten, Läden, Schulen, Kirchen, Farmen uns „umsiedeln“ lassen, Alles was ihm bedeutsam erschien oder ganz einfach ihm persönlich wichtig war, hat er hierhin „verpflanzen“ lassen. Neben dem Haus seiner Eltern, seinem ersten Schulhaus kann man auch den Fahrradladen der Gebrüder Wright, das Wohnhaus von Noah Webster (Webster Wörterbuch) und von H. J. Heinz (Heinz Ketchup) und vieles mehr erkunden. Ein sehr beeindruckender Besuch.
The Greenfield Village is attached to the museum. At the beginning of the last century, Henry Ford started “relocating” houses, workshops, shops, schools, churches and farms to this place. Everything that seemed important or was simply important to him personally, he had “transplanted” here. In addition to his parents‘ house, his first schoolhouse, you can also explore the Wright Brothers‘ bike shop, the home of Noah Webster (Webster Dictionary) and H.J. Heinz (Heinz Ketchup) and much more. A very impressive visit.
Spät in der Nacht kommen wir bei Ewald an und freuen uns wieder „zuhause“ zu sein. Jetzt brauchen wir erst mal Ruhe und nach ein paar „Kühlschrank-Füllstops“ geht es ohne Umwege zurück in die Rockies. Diesmal wollen wir das „Kananaskis Land“ erkunden. Diese Gegend, nur etwa 130 km westlich von Calgary gelegen, ist uns vor allem von Einheimischen empfohlen worden. Das Kananaskis Country besteht aus sieben Provincial Parks und zieht sich westlich bis zum Continental Divide in den hohen Rocky Mountains. Insgesamt gibt es hier über 1.300 km Wanderwege und unzählige Seen und Flüsse. Wir fahren direkt in den Peter Lougheed Provincial Park und dort auf den Interlakes Campground, der genau zwischen dem Lower und Upper Kananaskis Lake gelegen ist. Es ist Donnerstag Nachmittag und der kleine Campground ist VOLL. Doch zum Glück residiert hier der vermutlich freundlichste und hilfsbereiteste Host ever – und Norm ermöglicht es uns, dass wir einen schönen Platz bekommen.
Late at night we arrive at Ewald and are happy to be „home“ again. Now we need some rest and after a few stops to restock the fridge we head straight back to the Rockies. This time we want to explore “Kananaskis Country”. This area, just 80 miles west of Calgary, has been recommended to us, mostly by locals. Consisting of seven Provincial Parks, Kananaskis Country stretches west to the Continental Divide in the high Rocky Mountains. In total there are over 800 miles of hiking trails and countless lakes and rivers. We drive directly to Peter Lougheed Provincial Park and stop at the Interlakes Campground, which is located exactly between Lower and Upper Kananaskis Lake. It’s Thursday afternoon and the small campground is FULL. Luckily, the probably friendliest and most helpful camp host ever resides here – and Norm makes it possible to get a beautiful site.
Der Campground ist so schön, dass man gar nicht bemerkt auf einem Campground zu stehen. Jeder Platz ist TOTAL privat und wir verstehen schnell, warum er so beliebt ist. Seit langem wieder mal, richten wir unser Camp komplett mit Teppich und (Mücken-) Zelt ein und bleiben 5 Nächte. Es gibt eine Unmenge zu erkunden und zu erleben. Somit sind unsere nächsten Tage angefüllt mit wandern, laufen und Fahrradfahren. Wir genießen es unendlich in der Natur zu sein und die Stille „zu hören“ und machmal eine Eule rufen.
The campground is so beautiful that you don’t even notice you’re on a campground. Each site is TOTALLY private and we quickly understand why it’s so popular. We set up our camp completely including carpet and (mosquito) tent and stay 5 nights, we haven’t done that in a long time. There is so much to explore and experience. So our next days are filled with hiking, running and cycling. We enjoy being in nature endlessly and “hearing” the silence and sometimes an owl calling.
Wir machen wieder viel Bike and Hike und besuchen den Hidden Lake, den Elk Lake, umrunden den Upper Kananaskis Lake und unternehmen eine super lange Wanderung zum Three-Isle-Lake. An einem Morgen geht Sandie alleine laufen und als sie nur noch 800 Meter von Ewald entfernt ist, begegnet ihr ein Grizzly. Beide sind gleichermaßen erschrocken, wobei Sandie vermutlich um ein paar Jahre gealtert ist – aber alles gut, wir gehören nicht zu ihrer Nahrungskette – zum Glück. Wir sehen immer wieder mal einen Schwarzbären mit einem hübschen weißen Bauch und nicht sehr scheu. Und am letzten Tag beim Herausfahren sehen wir direkt am Straßenrand einen Grizzly Beeren fressen, er ist so besessen, sich mit leckeren Beeren voll zu stopfen, dass er uns mit Ewald gar nicht bemerkt. Lustig!
We love to bike-hike-bike and so we visit Hidden Lake, Elk Lake, circle Upper Kananaskis Lake and go on a super long hike to Three Isle Lake. One morning Sandie goes running alone and on the way back, just 0.5 miles away from Ewald, she encounters a grizzly. Both are equally frightened, with Sandie presumably having aged a few years – but that’s fine and we’re not part of his food chain – luckily. Every now and then we see a black bear with a pretty white belly and not very shy. And on the last day, driving out, we see a grizzly berry eating right by the side of the road, he’s so obsessed with stuffing himself with delicious berries that he doesn’t even notice us. Fun!
Auf dem Camp lernen wir Joy und Kevin mit ihrem Hund Gerda kennen. Die drei sind einfach so lieb und sympathisch, dass wir sie direkt ins Herz schließen. Sie haben allerhand „Spielzeuge“ dabei und so haben auch wir die Möglichkeit mal uns im SUPen zu versuchen. Und siehe da, der See ist glücklicherweise ganz ruhig, es klappt ganz gut und wir freuen uns schon auf das nächste Mal.
At the camp we meet Joy and Kevin with their dog Gerda. The three are just so sweet and pleasant that we take them straight to our hearts. They have along all sorts of „toys“ and so we also have the opportunity to try stand up paddling. Lo and behold, the lake is fortunately very calm, it works quite well and we are already looking forward to the next time.
Wir haben die Zeit im Kananaskis Country sehr sehr genossen und können jedem empfehlen, hierhin zu kommen, der nicht unbedingt den Trubel von Banff erleben möchte. Die Landschaft ist ebenso bemerkenswert – doch mit weit weniger Menschen, aber mit viel mehr großartigen Tierbegegnungen. Es gibt halt keinerlei Internet und für die Camper keine „Hookups“ – das hält die Massen ab.
We really enjoyed our time in the Kananaskis Country and would recommend anyone to come here who doesn’t want to experience the hustle and bustle of Banff. The scenery is just as remarkable – yet with far fewer people but with many more great wildlife encounters. There is just no internet and no „hookups“ for the campers – that keeps the crowds away.
Wir werden in den nächsten Wochen noch ein wenig British Columbia erkunden und uns wohl entlang der „Hot-Spring“ Route Richtung Revelstoke hangeln. Es ist zwar ziemlich warm – aber wir gehen ja auch bei 30 Grad gerne zum Einweichen in einen Hot Spring. Wir sind gespannt auf das, was wir in Kanada noch erleben dürfen. Wir halten Euch auf dem Laufenden. Bis dahin
We’ll be exploring British Columbia a little over the next few weeks and we’ll probably work our way along the „Hot-Spring“ route towards Revelstoke. It’s quite warm – but we like to go to hot springs and soak even if it’s 85 degrees hot. We are excited about what we can still experience in Canada. We will keep you up to date. Until then
bleibt gesund, gelassen und seid glücklich.
stay healthy, calm and be happy.