Seite wählen

Jetzt ist unser letzter Bericht bereits 2 Monate her. Es ist nicht so, dass wir keine Lust mehr auf Schreiben haben, es ist vielmehr so, dass wir mal einen kurzen „Heimaturlaub“ gemacht haben und wir irgendwie gar nicht zum Schreiben gekommen sind. Dazu jedoch später mehr – nun springen wir nochmal kurz zurück in den Juni. Dort haben wir vom Upper Klamath Lake aus den wunderschönen Vulkan Mount McLoughlin beobachtet und konnten täglich die weiter fortschreitende Schneeschmelze auf dem Gipfel verfolgen. Mittlerweile waren wir dann sehr optimistisch, dass eine Besteigung in den nächsten Tagen sicherlich möglich wäre.

It has now been 2 months since our last report. It’s not that we don’t feel like writing anymore, it’s more that we are on a short “home vacation” and somehow we haven’t found time to write. But more about that later – let’s now jump back to June. From the Upper Klamath Lake we observed the beautiful volcano Mount McLoughlin and we were happy to see the snowmelt on the summit every day. In the meantime we were very optimistic that an ascent would certainly be possible in the next few days.

Nach einigen sehr heißen Tagen, inzwischen ist es täglich deutlich über 30 Grad, am Upper Klamath Lake, ist es mal wieder Zeit die Zivilisation aufzusuchen. Nach fast 3 Wochen muss halt wieder mal eingekauft werden und Wäsche gewaschen werden. In der Ortschaft Klamath Falls finden wir alles, wobei wir den Ort insgesamt als eher merkwürdig empfinden und froh sind, nach wenigen Stunden wieder zurück in die Wildnis zu fahren. Wir finden wieder einen schönen, recht ruhigen Platz am Klamath River. 

After a few very hot days, in the meantime it is well over 85 degrees, it is time to visit civilization again. After almost 3 weeks it really is time to go shopping and to a laundry again. In the village of Klamath Falls we find everything, although we get a very strange impression of the town. After taking care of everything, we are happy to drive back into the wilderness after a few hours. We find a nice and quiet place at the Klamath River again.

Am Klamath River, jetzt sind die Temperaturen schon deutlich über 35 Grad, ist es uns leider nicht möglich zu schwimmen. Dort wo das Wasser ruhig ist, ist es aufgrund der vielen Algen und Entengrütze nicht sehr einladend und die anderen Stellen sind dann doch zu wild und eher zum Kanufahren geeignet. Wir fahren wieder viel Fahrrad und unternehmen auch zu Fuß täglich längere und kürzere Touren. Außerdem führen wir wieder an Ewald und Ivans Nieves kleinere Reparatur- und Wartungsarbeiten durch. 

Even though the temperatures are now well over 95 degrees, we are unfortunately not able to swim in the Klamath River. Where the water is calm, it is not very inviting due to the many algae and duckweed and the other places are too wild and more suitable for white water rafting. We ride our bicycles a lot and of course we hike and run. We also do minor repair and maintenance work on Ewald and Ivan’s Nieves again.

Ende Juni fahren wir dann wieder etwas nördlich in den Fremont-Winema National Forest. Hier finden wir, dank eines Tipps von einem hilfsbereitem Ranger, einen wunderschönen und einsam gelegenen Platz am Fuße des Vulkans Mount McLoughlin. Wir sind uns sofort einig, dass dies vermutlich einer der schönsten Plätze auf unserer Reise ist – also er ist auf jeden Fall in den Top 5. Der einzige klitzekleine Nachteil ist, dass wir kein Internet haben … das sind wir jedoch mittlerweile gewöhnt und wir empfinden es sogar oft als ganz angenehm. Wir sind glücklich und ausgelassen und somit feiern wir die schöne Zeit auf der wunderschönen Lichtung mit Pizza, Wein und Musik – und wir tanzen – wie schön. 

At the end of June we drive a little north to the Fremont-Winema National Forest. Here, thanks to a tip from a helpful ranger, we find a beautiful and secluded place at the foot of the Mount McLoughlin volcano. We immediately agree that this is probably one of the most beautiful places on our trip –  it is definitely in the top 5. The only tiny disadvantage is that we don’t have internet … but we are used to that and we feel it is often quite pleasant. We are happy and carefree and so we celebrate the good time in the beautiful clearing with pizza, wine and music – and we dance – GREAT.

In den nächsten Tagen gehen wir ein wenig den Berg an und akklimatisieren uns schon ein wenig. Wir können es gar nicht fassen wie zauberhaft es hier ist. Mittags werden wir von hunderten Schmetterlingen umschwirrt. TOLL! 

Over the next few days we explore the mountain a little and acclimatize. We can’t believe how magical it is here. In the afternoon hundreds of butterflies flutter around us. WONDERFUL!

Dann ist es endlich soweit, am 1. Juli stehen wir früh auf und besteigen den Mount McLoughlin. Die ersten Kilometer im Wald sind recht sanft. Dann wird es ziemlich knackig und unwegsam, über Blockgestein wird es dann immer ausgesetzter. Es wird dann leider circa 70 Höhenmeter unterhalb des Gipfels so ausgesetzt, dass Sandie an ihre (Höhenangst-)Grenze kommt. Karsten schafft es jedoch auf den Gipfel. Am Gipfel (2.893 m) hat er dann 1.250  Höhenmeter absolviert. Das Wetter ist perfekt und wir sind tief beeindruckt. Wir haben unglaubliche Weitsichten und egal in welche Richtung wir schauen, sehen wir keine Straßen, keine Stromleitungen und außer 2 Blockhäusern keine Gebäude. ATEMBERAUBEND und ein unfassbar schönes Erlebnis. Auch die Temperaturen sind hier oben mit 25 Grad sehr mild. Als wir dann wieder unsere Lichtung erreichen, hat Ivan ein leckeres Abendessen für uns vorbereitet. Danke Ivan! Ein perfekter Tag. 

Then the time has finally come, on July 1st we get up early and we climb up to the summit of Mount McLoughlin. The first few miles in the forest are quite gentle. Then it gets pretty steep and almost impassable, we have to climb over boulders and the higher we come, the more adventurous it gets. Unfortunately, about 230 feet below the summit, Sandie reaches her (fear of heights) limit. However, Karsten of course climbs all the way up to the summit. Having reached the summit (9,500 feet), he has managed 4,101 feet in altitude. The weather is perfect and we are deeply impressed. The views are incredible and no matter in which direction we look, we can’t see any streets, no power lines and apart from 2 log houses no buildings. BREATHTAKING and an incredibly beautiful experience. The temperatures are also very mild up here at 77 degrees. As we get back „home“, Ivan has prepared a delicious dinner for us. Thank you, Ivan! A perfect day.

Am nächsten Tag frühstücken wir zum vorerst letzten mal mit Ivan in der Sonne. Nach über 4 gemeinsamen Monaten trennen sich unsere Wege. Ivan fährt Richtung Osten und wir wieder Richtung Süden nach Kalifornien. Der Abschied ist gar nicht so einfach – aber schon bald werden wir uns bestimmt wieder sehen. Wir fahren auf mehreren Etappen bis zum Lassen Volcanic Nationalpark. Eine Übernachtung verbringen wir auf dem Vorhof zur Hölle. Wir landen versehentlich am 3.7., also einen Tag vor dem Unabhängigkeitstag, in einem republikanischen „Camp“. Wir stellen uns maximal weit weg und beobachten aus der Ferne das gruselige Geschehen. Die Faszination des Grauens – muss man halt auch mal erlebt haben. 

The next day, the three of us enjoy our breakfast in the sun. After more than 4 months together, our paths will separate. Ivan will drive east and we will head south again to California. Saying goodbye is not that easy – but we will definitely see each other again soon. In several stages we drive to Lassen Volcanic National Park. We spend one night in hell‘s precipice. On July 3, so one day before Independence Day, we accidentally end up at a republican „camp“. We stand as far away as possible and watch the creepy events from afar. The fascination of horror – you just have to experience it.

Am nächsten Tag verlassen wir für unsere Verhältnisse sehr früh diese Stätte des Grauens und finden wieder einen Platz ganz nach unserem Geschmack. Direkt an der Grenze zum Lassen National Park, im National Forest, stehen wir direkt an einem Bachlauf und können wieder die Einsamkeit und wunderschöne Landschaft genießen. 

The next day we leave this place of horror very early and find another place just as we like it. Right on the border of Lassen National Park in the National Forest, we are right next to a creek and are able to enjoy the loneliness and beautiful landscape.

Nach einigen Tagen treffen wir uns dann im Nationalpark mit Martin und Saundra (Bruder und Schwägerin) und verbringen die nächste Woche gemeinsam. Dieser Park wird auch als der kleine Bruder vom Yellowstone Park bezeichnet. Wir sehen und besteigen beeindruckende Berge, die Seen laden zum Schwimmen ein und die an manchen Stellen sichtbaren brodelnden Schlammtöpfe, Geysire und Schwefelquellen erinnern an die Entstehung der Erde. Zuletzt war der Lassen Peak, der südlichste Vulkan der Kaskadenkette, zwischen 1914 und 1921 aktiv. In der Gegend rund um den Lassen Peak ist die Erde immer noch vulkanisch aktiv. 

After a few days we meet Martin and Saundra (brother and sister-in-law) in the National Park and we spend the next week together. This park is also known as the little brother of Yellowstone Park. We see and climb impressive mountains, the lakes invite you to swim and the boiling mud holes, geysers and sulfur springs are a reminder of the formation of earth. Lassen Peak, the most southern volcano in the Cascade Range, was last active between 1914 and 1921. In the area around Lassen Peak, the earth is still volcanically active.

Wir sind wieder tief beeindruckt von der Landschaft. Fast täglich wandern wir und fahren Fahrrad. Einer der Höhepunkte ist dann die Besteigung des Lassen Peak (3.187 m). Auf dem Gipfel können wir auch die Migration einer bestimmten Schmetterlingsart, des Monarchfalters, beobachten, die von der Thermik nördlich über die Kaskadenberge getragen werden. Und dann wieder diese fantastischen Ausblicke. Wir würden ja sagen einzigartig – wir werden jedoch immer wieder mit solchen Ausblicken hier in Nordamerika verwöhnt. 

Again we are deeply impressed by the landscape. We hike and bike almost every day. One of the highlights is the ascent of Lassen Peak (10,457 feet). At the summit, we can also observe the migration of a certain species of butterfly, the monarch butterfly, which is carried over the Cascade Mountains by the thermals. And then again these fantastic views. We would say unique – but here in North America we get spoiled again and again with such views.

Nach ein paar Tagen im Westen des Parks fahren wir gemeinsam ganz in den einsamen Osten des Parks an den Butte Lake. Hier ist es deutlich ruhiger und wir genießen die besondere Landschaft mit vielen Seen und dem beeindruckenden Cinder Cone (2.105 m). Der Krater ragt ca. 200 Meter aus den Lava Beds auf und ist mit einer kurzen Anstrengung gut zu besteigen. Und auch hier werden wir wieder mit fantastischen Ausblicken über die Painted Dunes und die Lava Beds belohnt. 

After a few days in the west of the park, we drive together to the lonely east of the park. Here at the Butte Lake it is much quieter and we enjoy the special landscape with many lakes and the impressive Cinder Cone (6,906 feet). The crater rises about 656 feet from the Lava Beds and is easy to climb with some physical effort. And here too, we are rewarded with fantastic views over the Painted Dunes and the Lava Beds.

Die Abende verbringen wir zu viert am Lagerfeuer, reden viel und genießen einfach die gemeinsame Zeit. Nach einigen Tagen fahren wir dann gemeinsam durch den gesamten Park in Richtung Süden und verbringen noch eine Nacht in National Forest an einem kleinen See. Dort feiern wir dann noch den Hochzeitstag von Saundra und Martin. 

The four of us spend the evenings around our campfire, talk a lot and just enjoy life. After a few days we drive south through the entire park and spend another night in the National Forest at a small lake. There we celebrate Saundra and Martin’s wedding anniversary.

Da unser Flug immer näher rückt und wir auch noch einiges an Ewald vorbereiten müssen, fahren wir runter in die Bay-Area. Es ist brütend heiß und bei über 40 Grad bleiben wir die letzten 2 Nächte in einem Hotel. Ewald wird eingelagert und nach über einem Jahr nonstop in Ewald fällt uns der Abschied irre schwer. Er steht jedoch bewacht und sicher und bereits in wenigen Wochen werden wir ihn wiedersehen. 

Since our flight comes closer and closer and we still have to prepare Ewald, we drive down to the Bay Area. It’s very hot and with over 105 degrees we stay in a hotel for the last 2 nights. We store Ewald and after more than a year non-stop in Ewald, saying goodbye is incredibly sad. However, he is guarded and safe and we will see him again in a few weeks.

Mitte Juli fliegen wir dann in einem halb leeren Flieger, von San Francisco nach Frankfurt. Dort lassen wir uns dann erst mal auf den Kack-Virus testen und erhalten schon nach 6 Stunden das zum Glück negative Ergebnis. Somit können wir uns die Quarantäne sparen. Zum Glück, denn es steht so einiges, nach über einem Jahr Abwesenheit, auf der To-do-Liste.

Mid July we fly from San Francisco to Frankfurt in a half-empty plane. At Frankfurt airport we are tested for the shitty virus and after 6 hours we luckily get the negative results. So we do not have to quarantine ourselves. Fortunately, since there is a lot on our to do list after more than a year of absence.

Wir freuen uns, dass unsere lieben Reise-Freunde uns an der Feldscheune besuchen und wir eine wunderbare Woche zusammen verbringen. Wir besuchen und treffen uns auch immer mal wieder mit Karstens Familie und besuchen Sandies Familie in Holland. Dann besuchen wir auch noch Ellen und Perry auf ihrem „neuen“ Hofgut nördlich von Göttingen. Besonders interessant ist es hier für Reisende da hier eine Oase für sie geschaffen wird. Geheimtip! Ansonsten versuchen wir viel, die heimische (Gast-)Wirtschaft zu unterstützen, was uns vermutlich ganz gut gelingt. Wir freuen uns einfach wieder mal, Familie und Freunde zu sehen – leider schaffen wir es aber nicht, alle zu sehen. Wir lernen jedoch daraus, der nächste „Heimaturlaub“ muss ein wenig länger werden. 

We are pleased that our dear travel friends visit us at our barn and that we are able to spend a wonderful week together. We visit and meet up with Karsten’s family from time to time and visit Sandie’s family in Holland. Then we also visit Ellen and Perry on their „new“ farm north of Göttingen. It is particularly interesting here for travelers as an oasis is being created for them. Insider tip! Otherwise we do our best to support the local (restaurant) economy, which we probably do quite well. We’re just happy to see family and friends again – but unfortunately we can’t see them all. However, from this we learn that the next “home leave” must be a little longer.

Treffen an unserer Feldscheune – Meeting at our barn

Wochenende in Gouda – Weekend in Gouda

Familie – Family

PS-Speicher in Einbeck

Bei Ellen und Perry in Imbshausen

Jetzt freuen wir uns natürlich auch schon wieder wie verrückt auf Ewald. Wenn wir dann wieder in Kalifornien sind, werden wir zunächst noch einige Wartungsarbeiten, wie beispielsweise Ölwechsel und Abschmieren, vornehmen und dann wollen wir grob Richtung Osten fahren. Genaues geplant haben wir wie immer noch nicht … wir werden uns einfach weiter treiben lassen und wir halten Euch auf dem Laufenden. 

Now of course we’re looking forward to seeing Ewald again. When we are back in California, we will first do some maintenance work, such as oil changes and greasing, and then we want to drive  east. As always, we haven’t planned any details … we will just drift on and we will keep you up to date.

Bleibt gesund und glücklich. 😀 

Stay healthy and happy. 😀

Translate »