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Sind es wirklich erst 4 Wochen, seit wir unseren letzten Bericht geschrieben haben? Wir können es kaum glauben – wir haben eben erst mal unsere Fotos sortiert und vor allem aussortiert, denn wir haben so viele Fotos gemacht wie selten. Und da wir Euch und unseren Blog nicht mit zu vielen Bildern überfrachten wollen, mussten wir sehr viele Bilder „aussortieren“. Das ist nicht immer leicht und es sind noch immer sehr viele … wir hoffen das geht in Ordnung 😉 .

Is it really only 4 weeks since we wrote our last report? We can hardly believe it – we have just sorted our photos, we just took way too many. And since we don’t want to overload you and our blog with so many pictures, we had to „sort out“ a lot of them. It’s not always easy and there are still too many… we hope that’s okay 😉.

Auch gedanklich müssen wir uns erst mal ganz schön sortieren. Zum Glück führen wir täglich Tagebuch, sonst wären wir oft gar nicht mehr in der Lage unsere Reise zu rekapitulieren. Wichtig ist es uns auch, nach besonders ereignisreichen Zeiten, wieder mal ein wenig „zur Ruhe“ zu kommen und das Erlebte sozusagen sacken zu lassen. Es tut uns also echt gut, den Blog zu schreiben. Verzeiht uns also, wenn wir uns manchmal in den Worten oder Fotos „verlieren“. Unser Blog ist weder professionell noch kommerziell, sondern rein privat und gedacht für unsere Freunde und Familie und auch für uns – und er ist alles andere als perfekt. Aber das sind wir ja auch nicht und daher passt das wohl schon so wie es ist. 😊

We also have to sort ourselves out mentally. Fortunately, we keep a diary every day, otherwise we would often no longer be able to recapitulate our trip. It is also important to us, after particularly eventful times, to „slow down“ a little and let what we have experienced „sink in“. So it is really good for us to write the blog. So forgive us if we sometimes „get lost“ in words and/or photos. Our blog is neither professional nor commercial, it is purely private and intended for our friends and family and also for us – and it is far from perfect. But since we are not perfect either it fits us very well 😊.

Zuletzt waren wir noch in der Nähe von Why in Arizona. Von dort aus fahren wir nach Ajo, ein zauberhaftes Örtchen mit einem echten Stadtkern und guten Einkaufsmöglichkeiten. Dort decken uns mit Lebensmitteln, Gas und Diesel ein, bevor es Richtung mexikanischer Grenze geht. Unser nächstes Ziel, das Organ Pipe National Monument, ist nur 60 km entfernt. Wir fahren dort auf den Campingplatz und freuen uns, dass nur sehr wenig los ist. Insgesamt 3 Nächte bleiben wir hier, unternehmen Wanderungen und eine super schöne und anstrengende Radtour über den „Ajo Loop“. Merkwürdig ist es, in nur 10 km Entfernung die Grenzmauer zu sehen. Ansonsten zeigt sich Arizona wieder mal von seiner besten Seite mit seinen bizarren Landschaften und den von uns so geliebten Kakteen. Und dann erleben wir einen der schönsten Sonnenuntergänge mit gleichzeitigen Vollmondaufgang. Eine ganz besondere Stimmung. Hier treffen wir auf Doug und Jo durch Zufall wieder und nach einem gemeinsamen Abend am Lagerfeuer, freuen wir uns jetzt schon drauf die zwei irgendwann in Kalifornien zu besuchen.

Our last blog entry was in Why Arizona. From there we drive to Ajo, a magical little town with a real town center and good shopping opportunities. We stock up on food, propane and diesel before we head towards the Mexican border. Our next destination, Organ Pipe National Monument, is only 37 miles away. We drive to the campsite and are happy that it is not crowded at all. We stay here for a total of 3 nights, we go hiking and and on a nice and strenuous bike tour over the „Ajo Loop“. It is strange to see the border wall only 6 miles away. Otherwise, Arizona is once again showing us its best with the bizarre landscapes and the cacti that we love so much. Then we experience one of the most beautiful sunsets with a full moon rise at the same time. A very special mood. Here, by coincidence, we meet Doug and Jo again and after an evening together around the campfire, we are already looking forward to visiting them in California someday.

Am 30. Januar ist es dann endlich soweit. Wir fahren Richtung mexikanischer Grenze – natürlich wurden wir auf dem Campingplatz wieder von einigen US-Amerikanern gewarnt, Mexiko ist ja sooooo gefährlich. Schade eigentlich, dass diese Meinung sehr weit verbreitet ist – Schuld daran ist zum grossen Teil unserer Meinung nach der ehemalige Präsident (dessen Namen wir nie mehr erwähnen wollen). Wir erreichen also nach nur einer Liedlänge die Grenze bei Sonoyta und können gar nicht fassen, wie schnell der Grenzübergang geht. Nach nur 10 Minuten ist alles erledigt. Und hätte der für unser Visa zuständige Beamte nicht noch auf die Toilette gemusst, hätte die ganze Angelegenheit vermutlich nur 2 Minuten gedauert. Cool. Wir fühlen uns wirklich SOFORT wohl. So geht es uns jedoch in der Regel fast immer, wenn wir ein neues Land erreichen. Wir sind gespannt was uns Neues erwartet und darauf freuen wir uns. 

On January 30th, the time has finally come. We drive to the Mexican border – of course we were warned again by some Americans at the campsite that Mexico is sooooo dangerous. It’s actually a shame that this opinion is very widespread – in our opinion, it is largely the fault of the former president (whose name we will never mention again). So after only a song’s length we reach the border at Sonoyta and can’t believe how fast the border crossing goes. Everything is done in just 10 minutes. And if the officer, responsible for our visa, hadn’t had to go to the toilet, the whole thing would probably have lasted only 2 minutes. Cool. We feel really good IMMEDIATELY. However, this is almost always the case with us when we reach a new country. We are excited to see what is new and we look forward to it.

Wir fahren zunächst nach Puerto Peñasco. Das war wohl mal ein kleiner Fischerort und jetzt ist es in normalen Zeiten ein Ort zum Überwintern für Kanadier und US-Amerikaner. Aufgrund der großen Hotelbunker und der unzähligen RV-Parks ist der Ort nicht wirklich schön. Wir finden jedoch einen recht leeren Campingplatz und können direkt am Strand parken. Endlich sind wir wieder am Meer. Nach fast 8 Monaten können wir endlich unsere Füße ins (recht kühle) Salzwasser stecken. Das tut sooooooooo gut. Und wir haben auch echt die Strandläufe und Strandspaziergänge vermisst. Sand und Wasser – eine perfekte Kombination. Hier gehen wir auch mal wieder essen, geniessen mexikanisches Essen und natürlich auch die Margaritas. Wir erkunden auch die Altstadt und den Hafen. Es ist alles ein wenig abgerockt aber hier gefällt es uns ganz gut. Passt ja auch zu uns …

We first go to Puerto Peñasco. It used to be a small fishing village and now, in normal times, it is a „snow bird“ place for Canadians and Americans. Due to the large hotel bunkers and the countless RV parks, the place is not really nice. However, we find a fairly empty campsite and can park right on the beach. We’re finally back at the ocean. After almost 8 months, we can finally put our feet in the (quite cool) salt water. That is sooooooooo good. And we really missed the runs and walks on the beach. Sand and water – a perfect combination. Here we go out again, we enjoy Mexican food and of course the margaritas. We also explore the old town and the port. It’s all a bit run down, but we like it a lot here. It also suits us …

Nach zwei Nächten, es ist uns schon wieder zu trubelig in der Stadt. Es zieht uns wieder in die Einsamkeit. Es sind wohl, entgegen der üblichen Verhältnisse, nur sehr wenige Snowbirds hier. So fehlen die Kanadier aufgrund der geschlossenen Grenzen komplett, dennoch sind es an manchen Stellen zu viele Menschen. Wir fahren entlang der Küste Richtung Süden und finden dank Ivan, auf dessen Spuren wir unterwegs sind, einen wunderbaren Platz an einer Steilküste ganz für uns allein. Hier wollte wohl jemand mal einen Campingplatz oder eine Strandbar aufziehen. Drei für diese Gegend typische Palapas (Pavillons aus Holz und Palmenblättern) stehen verlassen herum und wir parken Ewald dazwischen, direkt an der Steilküste. Am Strand können wir unendlich lange Märsche machen, ohne einer anderen Menschenseele zu begegnen. Wir sehen sehr viele Seevögel und ein paar tote angeschwemmte Schildkröten, Delfine und anderes Getier. Zum Glück sehen wir aber auch lebende Delfine, schon morgens beim Frühstück können wir sie beim Jagen beobachten. Am zweiten Morgen haben wir dann eine Begegnung der etwas anderen Art. Morgens, kurz nach dem Aufstehen schaue ich aus dem Fenster und erblicke einige Soldaten in Tarnkleidung. Ich teile Karsten mit, dass er sich am Besten mal schnell anzieht. Als wir dann die Soldaten begrüssen, sehen wir, dass es mindestens 10 schwer bewaffnete Kerle sind, die Ewald umzingelt haben. Sie sind ausgesprochen höflich und sie fragen uns, ob uns irgendwas Aussergewöhnliches die letzten Tage aufgefallen wäre. NEIN – das Aussergewöhnlichste für uns sind diese aus dem Nichts kommenden Soldaten. HA! Sie sagen noch, dass ihnen Ewald sehr gut gefällt und dass sie auch so einen LKW bräuchten. Nach diesem netten Gespräch auf englisch ziehen sie zu Fuß weiter. 

After two nights, it’s already too busy in the city for us. Contrary to the usual conditions, there are probably very few snowbirds here. The Canadians are completely absent due to the closed borders, but there are still too many people in some places. We drive south along the coast and thanks to Ivan, whose footsteps we are following, we find a wonderful place on a cliff all to ourselves. Someone here probably wanted to set up a campsite or a beach bar. Three palapas, typical for this area (pavilions made of wood and palm leaves), are abandoned and we park Ewald in between, directly on the cliff. On the beach we can go on infinitely long marches without meeting another human soul. We see a lot of sea birds and a few dead turtles, dolphins and other animals. Fortunately, we also see live dolphins, and we can see them hunting in the morning while we are having breakfast. On the second day we have an encounter of a different kind. In the morning, shortly after getting up, I look out the window and see some soldiers in camouflage clothing. I inform Karsten, that it is best for him to get dressed quickly. When we then greet the soldiers, we see that there are at least 10 heavily armed guys who have surrounded Ewald. They are extremely polite and they ask us if we have noticed anything out of the ordinary in the last few days. NO – the most extraordinary thing for us are these soldiers who come out of nowhere. HA! They also say that they like Ewald very much and that they also need a truck like this. After this nice chat in English, they walk back to the beach and somehow disappear again.

Unser nächstes Ziel ist San Felipe auf der Baja California. Bisher waren wir ja noch im Bundesstaat Sonora. Das Straßennetz ist hier in Mexiko alles andere als engmaschig und wir müssen einen recht großen Umweg fast über Mexikali fahren, um an die Ostseite der Baja zu kommen. Nachdem wir einige Horrorgeschichten über den Zustand der mexikanischen Straßen gehört haben, sind wir doch sehr überrascht, wie gut die Straßen sind. Natürlich sind sie recht schmal – aber das sind wir ja von Europa gewöhnt. 

Our next destination is San Felipe in Baja California. So far we were still in the state of Sonora. After hearing some horror stories about the quality of the Mexican roads, we are very surprised how good the roads are. Of course they are quite narrow – but in Europe we are used to that.

San Felipe ist ein kleiner verschlafener recht beschaulicher Ort. Hier gefällt es uns auf Anhieb besser als in Puerto Peñasco, auch wenn der Strand nicht ganz so schön ist. Auch hier spüren wir, dass den Einheimischen die Touristen als Devisenbringer fehlen. Viele Läden, Bars und Restaurants sind vermutlich für immer geschlossen und die Straßenverkäufer haben ein sehr hartes Leben. Sehr sehr schade und traurig. Wir wünschen uns so sehr, dass endlich dieses kacki Virus einfach wieder verschwindet. Ich wollte es nicht mehr erwähnen, genau wie den kacki Ex-Präsident, das fällt uns aber scheinbar sehr schwer. Sorry.

San Felipe is a small and sleepy town. Right away, we like it better here than in Puerto Peñasco, even if the beach is not that nice. Here, too, we feel that the locals suffer from the lack of tourists. We believe many shops, bars and restaurants are closed forever and the street vendors have a very hard life. Very, very unfortunate and sad. We wish so much that this shitty virus will finally disappear again. I didn’t want to mention it anymore, just like the shitty ex-president, but that seems to be very difficult for us. Sorry.

Nach schönen Tagen mit Margaritas und Tacos in San Felipe fahren wir ca. 30 km weiter südlich und finden wieder einen fantastischen Platz direkt am riesigen, einsamen Strand der Bahia Santa Maria. Danke Ivan! Hier bleiben wir 5 Nächte und geniessen Sonne, Strand und Meer. Wir legen aber auch einen Ewald Verwöhntag mit Abschmieren ein. Das hat er sich einfach verdient. Dann bekommen wir Besuch. Heather und Jon kommen frisch aus den USA mit ihrem „VermonsterRV“ zu uns an den Strand. Wir sind schon länger digital in Kontakt, Neil und Pat aus England haben uns mit den Beiden bekannt gemacht, und nun sehen wir uns zum ersten mal life. Die zwei haben ihre Kabine komplett selbst gebaut und wir sind sehr sehr beeindruckt. Ehe die zwei sich für die Weltreise auf dem Landweg entschieden haben, waren sie insgesamt mehr als 20 Jahre mit ihrem Segelboot unterwegs. Sehr interessant und nachdem wir auch das Innere Ihrer Kabine bewundern durften, konnten wir den maritimen Einschlag verstehen. Anfänglich wahren wir social distance, wie wir, sind auch die zwei sehr vorsichtig. Ist schon komisch heutzutage – wir unterhalten uns aber auch trotz einiger Distanz sehr gut.

After a few nice days with margaritas and tacos in San Felipe we drive about 20 miles further south and find a fantastic place again directly on the huge, lonely beach of Bahia Santa Maria. Thanks Ivan! We stay here for 5 nights and enjoy the sun, sand and sea. We also treat our loyal Ewald with a wellness day. Then we get visitors. Heather and Jon have just arrived from the USA with their „VerMonsterRV“ to our beach. We’ve been in digital contact for a long time, Neil and Pat from England introduced us online and now we’re seeing each other for the first time in real life. The two of them built their cabin themselves from scratch and we are very, very impressed. Before the two decided to travel the world overland, they had been traveling with their sailboat for more than 20 years. Very interesting, and after we were allowed to admire the inside of their cabin, we were able to understand the maritime impact. At first we keep social distance, like us, the two of them are also very careful. It’s strange nowadays – but we have great „distance“ talks .

Nach vielen laaaaaaangen Strand-Läufen und -Märschen beschließen wir gemeinsam weiter in den Süden zu fahren. Nach kurzweiligen 50 km kommen wir in Puertecitos an. Ein etwas runtergekommener Ort, der definitiv bessere Zeiten gesehen hat. Am Ortsanfang stehen viele verlassene bzw. liegengebliebene Wohnmobile und Wohnwagen herum. Überhaupt stehen hier bei jedem noch so kleinen Ort immer hunderte „vergessene“ Fahrzeuge herum. Wir denken, dass diese Schrottplätze in den 80igern entstanden sind. Doch zurück zu Puertecitos, wir haben erfahren, dass es hier wohl direkt am Meer heiße Quellen gibt. Wir parken wieder mal direkt am Strand und machen uns auf die Suche. Zunächst, es ist gerade Flut, vernehmen wir Schwefelgeruch aber das Wasser ist sehr kalt. Wir müssen wohl noch ein wenig auf die einsetzende Ebbe warten und dann ist es endlich soweit. Wir steigen in das super warme Wasser und geniessen unser Vollbad. Nach einiger Zeit, wird es immer wärmer und wärmer, da das Meerwasser immer weiter sinkt und dann wird es so heiß, dass wir uns wie gekochte Hummer fühlen. Am nächsten Morgen lassen wir uns noch mal einweichen und dann ziehen wir weiter.

After many loooong walks and marches on the beach, we decide to go further south together. After an entertaining 30 mile drive, we arrive in Puertecitos. A bit of a run down place that has definitely seen better days. At the entrance of the village there are many abandoned or broken down mobile homes and caravans. In general, there are always hundreds of „forgotten“ vehicles standing around here, no matter how small the town is. We think these junk yards started in the 80s. But back to Puertecitos, we learned that there are hot springs right by the sea. We park again directly on the beach and start looking for the springs. At first, it is high tide, we smell sulfur, but the water is very cold. We’ll have to wait a little longer for the low tide and then the timing was right. We step into the super warm water and enjoy our bath. After a while, it gets warmer and warmer as the sea water keeps sinking and then it gets so hot that we feel like boiled lobsters. The next morning we soak again and then we move on.

Die nächste Nacht verbringen wir bei Papa Fernandez in einer einsamen Bucht. Heather geht sogar schwimmen und wir besichtigen den Schrottplatz.

The next night we spend it at a place called Papa Fernandez in a lonely bay. Heather even goes swimming and we tour the junkyard.

Wir fahren weiter, mehr oder weniger an der Küste entlang bis nach Bahia Los Angeles. Auch hier, ein leicht verlebter Ort, jedoch finden wir einen, für mexikanische Verhältnisse, zauberhaften Campingplatz. Wir fühlen uns sehr wohl auf dem Camp Archelon, geniessen die heißen Duschen und auch die Bar. Sehr empfehlenswert.

We drive on, more or less along the coast to Bahia Los Angeles. Here, again, a slightly run down place, but we find an enchanting campsite by Mexican standards. We feel very comfortable at Camp Archelon, enjoy the hot showers and also the bar. Highly recommended.

Nach einigen Wochen an der Küste, sind wir wieder mal bereit, das Meer für wenige Tage zu verlassen. Wir machen uns auf den Weg ins Landesinnere und nach 10 km Asphaltstraße biegen wir auf eine steinige Sandpiste ab. 36 km in drei Stunden. Gar nicht so schlecht und nicht so schlimm wie erwartet. Wir erreichen die Mision San Francisco de Borja und sind zunächst etwas enttäuscht. Der Wächter erscheint uns etwas irre, da er einen super hohen Übernachtungspreis für den abgewrackten Parkplatz aufruft. Wir fahren also kurzerhand wieder vom Hof und finden etwa 3 km weiter einen der schönsten Übernachtungsplätze überhaupt. Wir sind TOTAL begeistert von dieser Kakteenlandschaft. So viele unterschiedliche Arten, Saguaros, Elefantenkakteen, Joshua Trees, Cirio-Boojum Trees… da kann Arizona nicht mithalten. Wir befinden uns hier im Kaktus-Wunderland. 

After a few weeks on the coast, we are ready to leave the sea for a few days. After 6 miles of the asphalt road, we turn onto a stony sand track. 23 miles in three hours. Not bad at all and not as bad as expected. We reach the San Francisco de Borja Mision and are a little disappointed at first. The guard seems a bit crazy to us because he calls for a super high nightly rate for the wrecked parking lot. So we drive away from the mission and find one of the most beautiful places to spend the night about 2 miles away. We are TOTALLY excited about this cactus landscape. So many different species, saguaros, elephant cacti, Joshua trees, Cirio-Boojum trees … Arizona can’t keep up. We are here in the cactus wonderland.

Am nächsten Tag marschieren wir wieder zur Mission und der Wärter empfängt uns freundlich und wir freuen uns bei der Führung einiges über die Geschichte der Mission zu erfahren. Die Mission war von 1762 – 1823 aktiv und wurde zunächst von den Jesuiten, dann von Franziskanern und später von Dominikanern geführt. Speziell die Dominikaner haben sich wohl nicht sehr freundlich aufgeführt und die Einheimischen versklavt und in den umliegenden Minen arbeiten lassen. Unser Wärter ist Nachfahre der Einheimischen, wurde selbst auch in der Mission geboren, war schon 5mal verheiratet und hat 7 Söhne und 5 Töchter! Er teilt uns auch mit, dass die Piste raus Richtung Westen besser (MEJOR) sein soll, als die auf der wir hergekommen sind.

The next day we march back to the mission and the guard welcomes us warmly and we look forward to learning something about the history of the mission during the tour. The mission was active from 1762-1823 and was led first by the Jesuits, then by the Franciscans and later by the Dominicans. The Dominicans in particular have probably not behaved very friendly and enslaved the locals and let them work in the surrounding mines. Our guard, a descendant of the locals, was also born in the mission, he was married 5 times and has 7 sons and 5 daughters! He also tells us that the track going west should be better (MEJOR) than the one we came on.

Nach einer weiteren Nacht im Kaktus-Wunderland freuen wir uns auf die „Mejor“ Piste. Doch schon nach wenigen Kilometern bleiben wir aufgrund des dichten Bewuchses sozusagen hängen. Wir packen unsere zwei Sägen aus und sägen wie die Weltmeister. Zum Glück haben wir letzten Sommer noch eine Hand-Kettensäge geschenkt bekommen, vielen Dank liebe Heike und Peter! Die Hand-Kettensäge ist übrigens super empfehlenswert und kann bei campofaktum.de bestellt werden. Nach dem wir uns einige Meter voran gekämpft bzw. gesägt haben, treffen wir auf einen Farmer, der uns mit seiner Motor Kettensäge durch die nächsten 50 m hilft. Als Dank möchte er einfach ein Bier. Prima – und er sagt, dass ab hier die Piste mejor ist. OH-WEIH! Schon nach weiteren 50 Metern bleiben wir wieder stehen. Wir sägen sage und schreibe weitere 3 Stunden und sind schon recht erschöpft, als eine Gruppe von 10 Ford Raptor auftaucht. Die US-Jungs sind alle unfassbar energiegeladen und machen sich sofort dran, uns mit ihrer kleinen Akku-Handsäge zu helfen und einen Baum ziehen sie mit ihren hochgezüchteten PS-Monstern einfach um. Cool, die Jungs haben uns bestimmt 2 Stunden gespart. Nachdem die ganze Truppe abgezogen ist, werden wir leider noch einmal (!) aufgehalten. Noch eine Stunde Arbeit und endlich haben wir 500 Meter in 5 Stunden geschafft. Müde und zerschunden fahren wir noch 20 km auf der jetzt tatsächlich besseren Piste und bleiben einfach mitten im Nirgendwo für die Nacht stehen.

After another night in the cacti wonderland, we look forward to the „mejor“ track. But after a few miles we get stuck, so to say, due to the dense vegetation. We unpack our two saws and saw like world champions. Fortunately, we got a hand chainsaw as a present last summer, thank you very much, Heike and Peter! By the way, the hand chainsaw is highly recommended and can be ordered from campofaktum.de. After fighting or sawing our way a few meters ahead, we meet a farmer who helps us with his motorized chainsaw through the next 150 feet. As a thank you, he just wants a beer. Great – and he says that the track is mejor from here. OH-OH! After another 150 feet we stop again. We keep sawing for another 3 hours, believe it or not, and we are already quite exhausted when a group of 10 Ford Raptors shows up. The US guys all are incredibly energetic and immediately start helping us with their small cordless handsaw and one tree they simply tare down with their PS monsters. Cool. The guys probably saved us 2 hours of hard work. After the whole troop has left, we are unfortunately held up again (!). Another hour of work and finally we made 1,500 feet in 5 hours. Tired and bruised, we drive another 13 miles on the now actually better track and just stop in the middle of nowhere for the night.

Am nächsten Tag ist das Wetter nicht sehr schön. Es ist wolkig und es regnet ein wenig – das kennen wir so gar nicht mehr und wir fahren weiter nach Guerrero Negro. Dort kaufen wir ein, füllen Wasser auf und treffen 2 Italiener, die seit 4 Jahren mit ihrem riesigen MAN unterwegs sind. Gemeinsam fahren wir raus an den Leuchtturm am alten stillgelegten Hafen und verbringen hier auch den nächsten etwas usseligen Tag. 

The next day the weather is not very nice. It’s cloudy and it’s raining a little and we continue to Guerrero Negro. There we go shopping, fill up with water and meet 2 Italians who have been traveling with their huge MAN for 4 years. Together we drive out to the lighthouse at the old abandoned harbor and spend the next cold and rainy day here.

Dann scheint die Sonne wieder und wir fahren mit einer speziellen Genehmigung durch eine riesige Salzmine. Hier werden 9% der weltweiten Produktion von Industriesalz hergestellt und exportiert. Hinter der sehr salzigen Landschaft ist ein Naturschutzgebiet und schon beim Fahren entlang der Küste, können wir die Grauwale in der Lagune springen und abblasen sehen. So aufregend.

Then the sun shines again and we drive through a huge salt mine with a special permit. 9% of the global production of industrial salt is produced and exported here. Behind the very salty landscape is a nature reserve and while driving along the coast, we can see the gray whales jumping and blowing in the lagoon. So exciting.

Am nächsten Tag geht es mit einem kleinen Fischerboot raus in die Lagune. Hier tummeln sich hunderte Grauwale, meist Muttertiere mit ihren Kälbern. Aus welchem Grund auch immer, scheinen sie die Boote und Menschen zu mögen. Sie kommen so dicht, dass wir sie streicheln können und halten sich sehr lange bei uns auf. Einmal sind wir bestimmt 15 Minuten von 5-6 wunderbaren Walen umgeben. Das Boot wird zum Spielball und wir können uns gar nicht mehr einkriegen. Selbst jetzt beim Schreiben, bekommen wir bei der Erinnerung noch Gänsehaut. Es ist unbeschreiblich wie groß und sanft diese Tiere sind, und wir haben tatsächlich das Gefühl, mit ihnen zu interkommunizieren. Pures Herzklopfen! 

The next day, a small fishing boat takes us out into the lagoon. Hundreds of gray whales are here, mostly mothers with their babies. For whatever reason, they seem to like the boats and people. They come so close that we can touch and pet them and they stay with us for a long time. Once we are surrounded by 5-6 wonderful whales for about 15 minutes. The boat becomes a plaything and we are overwhelmed. Even now, while writing, we have goose bumps. It is indescribable how big and gentle these animals are, and we actually feel like we are intercommunicating with them. Pure heartbeat!

Am nächsten Tag fahren wir noch mal mit dem Boot raus. Aber wie das manchmal so ist – das erste Mal ist manchmal nicht mehr zu toppen. Es ist windiger, die See aufgewühlter und so kommt es nicht mehr zu den intensiven Momenten. Trotzdem schön. Nach 2 Nächten im Naturschutzgebiet, werden wir wieder durch die Salzmine eskortiert und bekommen noch eine kleine Tour durch den Salzverladehafen. 

The next day we go for another tour. But as it is sometimes – the first time is unbeatable. It is windier, the sea more turbulent and so there are no more intense moments. Still nice. After 2 nights in the nature reserve, we are escorted through the salt mine again and get a little tour of the salt port.

Nach einem kurzen Abstecher nach Guerrero Negro übernachten wir einfach in der Wüste. Sollte nur ein kurzer Abstecher werden aber ich habe es seit langem mal wieder geschafft, uns im Tiefsand festzufahren. Aber auch das Graben, Luft ablassen etc. muss halt manchmal geübt werden. 

After a short detour to Guerrero Negro, we spend the night in the desert. It should only be a short detour, but I’ve managed to get stuck in the deep sand. That did not happen to us since a long time. But digging, airing the tires down, etc. sometimes also has to be practiced.

Am nächsten Tag fahren wir ohne besondere Vorkommnisse nach San Ignacio. Ein ganz zauberhafter Ort, der sich sofort zu unserem bisherigen Lieblingsort entwickelt. Auf dem kleinen von Juan geführten Campingplatz werden wir zur Begrüssung mit selbstgemachtem leckeren Ceviche (ein Meeresfrüchte Gericht) verwöhnt. Sehr lecker! Wir besichtigen den wunderschönen ursprünglichen und schön herausgeputzten Ort. Es gibt sogar, ganz im spanischen Stil, einen zentralen Platz und eine Mission. Der Oasenort ist gesegnet mit ausreichend Wasser und ist mit all den alten riesigen Bäumen und Palmen unglaublich grün. Eine Wohltat für unsere Augen. Wir genehmigen uns zu Viert in einer Bar einige Margaritas – bei dem hohen Limonengehalt bestimmt sehr gesund! Wir beschließen direkt, noch eine weitere Nacht hier zu bleiben. Am nächsten Tag waschen wir Ewald und VermonsterRV, was auch nach dem ganzen Sand, Staub und Salz der letzten Tage bitter notwendig ist. Auch besichtigen wir einen Friedhof – ein ganz und gar nicht trister Ort – kunterbunt werden die Gräber und kleinen Grabhäuser geschmückt und einmal im Jahr, am 2. November, werden die Toten gefeiert. Es finden Familienfeste auf den Friedhöfen statt, bei denen gemeinsam gesungen, gegessen und gelacht wird. Keine schlechte Art der Toten zu gedenken finden wir.

The next day we drive to San Ignacio without any special incidents. It is a very cute town and it immediately becomes our favorite one so far. At the small campsite, run by Juan, we are greeted with delicious homemade ceviche (a seafood dish). Delicious! We walk into the town and there is even a central plaza and a mission, entirely in Spanish style. The oasis is blessed with enough water and is incredibly green with all the old huge trees and palm trees. A treat for our eyes. The four of us have some margaritas in a bar – certainly very healthy with the high lime content! We decide to stay here one more night. The next day we wash Ewald and VerMonsterRV, which is bitterly necessary after all the sand, dust and salt of the last few days. We also visit a cemetery – not a dreary place at all – the graves and small burial houses are colorfully decorated and once a year, on November 2nd, the dead are celebrated. There are family celebrations in the cemeteries where people sing, eat and laugh together. We find it is no bad way of commemorating the dead.

An unserem lustigen Margarita Abend haben wir die verrückte Idee, den fast 2000 m hohen Vulkan Tres Virgenes zu besteigen. Das will jetzt irgendwie in die Tat umgesetzt werden. Es macht riesig Spaß mit Heather und Jon unterwegs zu sein, denn sie sind mindestens so verrückt wie wir, was den Sport angeht. 😆 Wir fahren also wieder mal auf einer relativ guten Piste in die Wildnis und schauen uns das Gelände schon mal bei einem 3 stündigen Marsch an. Das wird hart. Es ist mittlerweile echt heiß und wir beginnen unsere Wanderung am nächsten Morgen bereits um 7 Uhr. Die ersten 7 km laufen ganz gut. Natürlich existiert hier kein Pfad, und wir müssen einen Weg über Stock und Stein suchen. Es wird immer schwieriger und als wir an ein Stein- und Felslawinenfeld kommen, versuchen wir zunächst noch, es zu überklettern. Aber es ist einfach zu gefährlich. Wir denken, dass die Lawine noch nicht alt ist und sich noch nicht richtig gesetzt hat. Alles wackelt, selbst große Felsen – also sind wir vernünftig und drehen um. Auch wenn wir es nicht auf den Gipfel geschafft haben, es war ein schönes 6 stündiges und 18 km langes Wandererlebnis.

On our fun Margarita evening, we got the crazy idea to climb the almost 6,600 feet high Tres Virgenes volcano. Somehow that idea now wants to be put into practice. Heather and Jon are great fun to travel with because they’re at least as crazy as we are when it comes to sports. 😆 So we drive into the wilderness again on a relatively good track and we check out the terrain on a 3 hour hike. That’s going to be hard. It is now really hot and we start our hike the next morning at 7 a.m. The first 4.5 miles go quite well. Of course there is no path here, and we have to find a way over „stick and stone“. It gets more and more difficult and when we come to a rock avalanche field, we first try to climb over it. But it’s just too dangerous. We think that the avalanche is not old yet and has not yet settled properly. Everything wobbles, even large rocks – so we are smart and turn around. Even if we didn’t make it to the summit, it was a nice 6 hour and 10 mile long hiking experience.

Jetzt wollen wir wieder ans Meer und das ist zum Glück nicht fern. Wir machen einem kurzen Abstecher nach Santa Rosalia.  Hier gehen wir einkaufen und besichtigen die Altstadt. Diese ist schachbrettartig angelegt und ganz gut erhalten und hat sogar eine metallene Kirche zu bieten. Die Kirche Santa Barbara wurde 1884 von Gustav Eiffel als Prototyp für Missionskirchen in französischen Kolonien entworfen. 1887 wurde sie für die Weltausstellung in Paris erbaut und  danach in Einzelteilen in Belgien eingelagert.1894 wurde sie dann letztendlich von Charles Laforgue nach Santa Rosalia verschifft. Was für eine Geschichte. 

Now we want to go back to the ocean and luckily it is not too far away. We make a short detour to Santa Rosalia, where we go shopping and visit the old town. This is laid out like a chessboard and is very well preserved and even has a metal church to offer. The Santa Barbara Church was designed by Gustav Eiffel in 1884 as a prototype for mission churches in the French colonies. In 1887 it was built for the world exhibition in Paris and then stored in parts in Belgium. In 1894 it was finally shipped to Santa Rosalia by Charles Laforgue. What a story.

Wir fahren noch knappe 70 km an der Küste entlang bis nach Mulegé und treffen dort nach 2 Monaten wieder auf Ivan. Er hat, wie gewohnt, einen tollen Platz am Strand gefunden. Dann treffen wir auch noch Fabian aus der Schweiz. Er ist seit 5 Jahren auf einer Weltreise und zwar mit einer Diesel (!) Royal Enfield mit sage und schreibe 8 mächtigen Diesel-PS. Wir hatten schon viel von ihm gehört, da Ellen und Perry ihn auch immer mal wieder auf ihrer 4-jährigen Reise auf den unterschiedlichsten Kontinenten getroffen haben. Und jetzt lernen auch wir ihn und sein Motorrad kennen. So klein ist die Welt!

We drive almost 45 miles along the coast to Mulegé and meet Ivan again after 2 months. What a blast! As usual, he found a great spot on the beach. Then we also meet Fabian from Switzerland, who has been on a world tour for 5 years with a Diesel (!) Royal Enfield motorcycle with just 8 powerful horsepower. We had heard a lot from him, as Ellen and Perry met him every now and then on their 4-year trip to different continents. And now we’re getting to know him and his motorcycle too. The world is so small!

Die nächsten ein bis zwei Wochen, wollen wir hier in der Gegend verbringen. Dann werden wir vermutlich irgendwann Mitte März mit der Fähre von Santa Rosalia aus aufs Festland übersetzen und uns wieder Richtung USA begeben. Wir hoffen wir können die Grenze problemlos überqueren und dass Kasi wieder Visa bekommt. Drückt uns die Daumen. Alles wird gut. Dann wollen wir auch in den USA wieder mal neue Staaten, wie Colorado, Wyoming, Montana, Washington erkunden. Doch zunächst genießen wir noch weiter die Baja California und wir freuen uns schon jetzt, im November wieder hierher zu kommen.

We want to spend the next couple of weeks around here. Then we will probably take the ferry from Santa Rosalia to the mainland sometime in mid-March and head back to the USA. We hope we can cross the border without any problems and that Karsten can get a visa again. Keep your fingers crossed for us. Everything will be fine. Then we want to explore new states in the USA, such as Colorado, Wyoming, Montana, Washington. But for now we will continue to enjoy Baja California and we are already looking forward to coming back here next November.

Wir halten Euch wie immer auf dem Laufenden. Bleibt gesund, gelassen und glücklich.

As always, we will keep you up to date. Stay healthy, calm and happy.

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