Bereits seid 3 Wochen befinden wir uns wieder in Mexiko und bis jetzt können wir mit bestem Gewissen behaupten, dass wir fast jede Sekunde genießen. Fast jede Sekunde? Ja fast, denn wenn die Straßen doch arg dreidimensional sind und wir mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 km/h voran kommen oder wir auf 2.500 m Höhe enorme Temperaturstürze erleben, dann ist das genießen nicht ganz so einfach. Aber es könnte natürlich immer schlimmer sein. Großartig sind die Menschen, denn fast alle grüßen uns mit einem Lächeln. Auch hier auch wieder nur fast, denn die Indigenen, insbesondere die Frauen, sind sehr scheu und schauen lieber einen anderen Weg. Schade – denn so ist leider eine Interaktion nicht oder nur schwierig möglich. Die Landschaft, insbesondere bisher die Sierra Madre Occidental, lässt uns manchmal einfach in Ehrfurcht innehalten, so unbeschreiblich schön. Im englischen gibt es einen treffenden Begriff dafür: Jaw-dropping, und ja, da fällt einem bei so manchem Aus- oder Anblick einfach der Unterkiefer runter. Und dann natürlich das sehr sehr leckere Essen. Mexikanisches Essen mochten wir schon immer – und hier das ORIGINALE und unverfälschte zu essen in einfach ein Genuss. Leider finden wir bisher nicht so oft Margaritas, die scheint es doch eher nur für die Touristen in den einschlägigen Orten zu geben. Und wie es scheint bewegen wir uns derzeit hauptsächlich abseits der normalen Touristen Routen, uns ist noch kein einziger ausländischer Tourist begegnet und die Mexikaner reisen wohl eher im Sommer. Bisher sind wir immer die einzigen „Auswärtigen“ bzw. auch die einzigen Besucher überhaupt und Ewald und auch wir sind schon nach kürzester Zeit in jedem Ort bekannt wie ein bunter Hund. Lustig!
We’ve been back in Mexico for three weeks now and so far we can confidently say that we’re enjoying almost every second. Almost every second? Yes, almost, because when the roads are extremely three-dimensional and we travel at an average speed of 14 mph or we experience enormous drops in temperature at an altitude of 8,000 feet then it’s not that easy to enjoy. But of course it could always be worse. The people are great and almost everyone greets us with a smile. Here again, only almost, because the indigenous people, especially the women, are very shy and prefer to look another way. It’s a shame – because interaction is unfortunately not possible or only possible with difficulty. The landscape, especially the Sierra Madre Occidental so far, sometimes just makes us pause in awe, so indescribably beautiful. Jaw-dropping! And then of course the very, very tasty food. We have always liked Mexican food – and eating the ORIGINAL and unadulterated food here is simply a pleasure. Unfortunately, we don’t find margaritas that often; they only seem to be available for tourists in the relevant places. And it seems that at the moment we are mainly moving away from the normal tourist routes, we haven’t met a single foreign tourist yet and Mexicans probably travel more in the summer. So far we have always been the only “outsiders” or the only visitors at all and Ewald and we too have become known like a sore thumb in every town after a very short time. Funny!
Doch jetzt noch mal kurz auf Anfang, ehe wir uns schon jetzt zu sehr über Mexiko auslassen. Aber ihr merkt bestimmt schon – das Land liegt uns einfach.
But now let’s take a quick look at the beginning before we get too excited about Mexico. But you’ve probably already noticed – the country just suits us.
Die letzten Tage des Jahres 2023 verbringen wir zusammen mit Michaela und Peter in Tucson. Wir machen noch eine schöne gemeinsame Wanderung auf den Panther Peak und schon ist es Silvester und bereits um 14 Uhr beginnen wir zu Viert ein wenig zu feiern. Wir stoßen ab 16 Uhr mehrfach an, denn da ist ja schon in Europa das neue Jahr angebrochen und dann passiert etwas, was uns noch NIE passiert ist. Wir gehen tatsächlich schon vor 24 Uhr ins Bett! Wir schieben es jetzt einfach mal darauf, dass wir schon etwas früh angefangen haben. 😆
We spend the last days of 2023 together with Michaela and Peter in Tucson. We go on a nice hike up to Panther Peak. New Year’s Eve the four of us start celebrating a little at 2 p.m. We toast several times from 4 p.m. on because the New Year has already begun in Europe and then something happens that has NEVER happened to us before. We actually go to bed before midnight! We’ll just put it down to the fact that we started a little early. 😆
Dann kommt der Tag der Trennung und wir verabschieden uns von unseren wunderbaren Hosts Duke und Sue und auch von unseren lieben Freunden Michaela und Peter. Gar nicht so einfach, wenn man so lange und intensiv zusammen war. Die zwei fahren gen Norden und wir gen Süden. Unser nächstes Ziel, noch vor der Grenze nach Mexiko, ist der Madera Canyon. Wir haben von einer Wanderung gelesen, die auf den Mount Whrigtson führt. Die 1.500 Höhenmeter und insgesamt 23 Kilometer reizen uns sehr.
Then the day of separation comes and we say goodbye to our wonderful hosts Duke and Sue and also to our dear friends Michaela and Peter. Not that easy when you’ve been together for so long and intensively. The two of them are heading north and we are going south. Our next destination, before we dross the border, is Madera Canyon. We read about a hike that leads to Mount Whrigtson. The 5,000 feet of altitude and a total of 14 miles really appeal to us.
Wir finden einen prima Platz auf dem sonst fast leeren Campground und für den nächsten Tag ist ganz gutes Wetter vorausgesagt. So schnüren wir am nächsten Tag unsere Wanderstiefel, nicht allzu früh, denn da ist es noch bitterkalt, und stapfen fröhlich bergan. Die Luft ist recht dünn, das sind wir gar nicht mehr gewöhnt, doch nach 3,5 Stunden stehen wir auf dem 2.882 m hohen Gipfel. Gerade die letzten 5 km waren sehr steil und hatten es mit ein paar Eisfeldern und ausgesetzten Stellen in sich, Sandie musste das eine oder andere mal singen, doch insgesamt hat es die Wanderung in unsere Top 10 geschafft. Diese imaginäre Liste ändert sich immer mal wieder und sollte vielleicht einfach mal zu Papier gebracht werden. Dafür brauchen wir aber mal echt viel Zeit.
We find a great spot in the otherwise almost empty campground and the weather is forecasted to be quite good for the next day. So the next day we put on our hiking boots, not too early as it is still bitterly cold, and happily trudge uphill. The air is quite thin, we are no longer used to it, but after 3.5 hours we reach the 9,455 feet high summit. The last 3 miles in particular were very steep and had a few ice fields and exposed areas. Sandie had to sing a few times, but overall the hike made it into our top 10 hikes. This imaginary list changes from time to time and should perhaps put down on paper. But we really need a lot of time for that.
Am nächsten Tag wollen wir dann gemütlich bis zur Grenze fahren, um dort noch eine Nacht zu verbringen und am nächsten Tag schon früh nach Mexiko einreisen. Hatten wir schon erwähnt, wie kalt die Nächte hier in der Höhe sind? Und kann sich noch jemand erinnern, dass wir Anfang November schon mal leichte Batterie Probleme hatten? Tja, jetzt hatten wir massive Batterie Probleme, wir konnten uns noch nicht mal mehr selbst überbrücken. Und dann fängt es auch noch an zu schneien. Und nun? Wir rufen einen Abschlepper an und der kommt aus 40 km Entfernung angebraust und schafft es, Karsten ist zunächst mehr als skeptisch, uns mit zwei 12 Volt Starthilfe-Batterien genug Strom zu liefern und Ewald springt glücklicherweise an.
The next day we want to drive comfortably to the border to spend another night there and enter Mexico early the next day. Did we mention how cold the nights are here at altitude? And can anyone remember that we had slight battery problems at the beginning of November? Well, now we had massive battery problems, we couldn’t even jumpstart ourselves. And then it starts to snow. And now? We call a tow truck, it comes from 25 miles away and manages to provide us enough power by connecting two 12 Volt jump start batteries to our 24 Volt system – Karsten was initially more than skeptical – and luckily Ewald starts.
Wir fahren glücklich nach Nogales und dort ordern wir für den nächsten Tag neue Batterien. Glücklicherweise haben wir einen Laden gefunden, der unsere baugleichen Batterien im Sortiment hat. Wir verbringen somit 2 Nächte in Nogales beim Walmart, hätten wir auch nicht gedacht, dass uns das noch mal passiert, und dann kann es endlich los gehen.
We happily drive to Nogales and there we order new batteries for the next day. Luckily, we found a store that offers our identical batteries. So we spend 2 nights in Nogales at Walmart, we didn’t think this would happen to us again, and then we can finally get started.
Der Grenzübertritt ist ganz erstaunlich. Erstaunlich, da wir gar nicht anhalten müssen. Wir werden nicht angehalten und ohne die Pässe vor zu zeigen, sind wir in Mexico. Das ist uns außerhalb des Schengen Raums auch noch nicht passiert. Auf der mexikanischen Seite von Nogales holen wir dann erst mal unsere lang erwartete Bestellung im Home Depot ab. Unser Starlink – Yippie – der es uns zukünftig ermöglichen sollte, immer und fast überall schnelles Internet zu haben. Wir freuen uns, und nach einem weiteren kurzen Stopp an der eigentlichen „Dokumentenstelle“ 20 km hinter der Grenze, wo wir unsere Touristen Visa und das temporäre Fahrzeug Einfuhr Papier (TIP) für Ewald bekommen, fahren wir weiter nach Santa Ana.
Crossing the border is quite amazing. Amazing because we don’t have to stop at all. Without showing our passports or any other papers we are in Mexico. This has never happened to us outside the Schengen area. On the Mexican side of Nogales we first pick up our long-awaited order at Home Depot. Our Starlink – Yippie – which should enable us to have fast internet at all times and almost everywhere in the future. We are happy, and after another short stop at the actual “document office” 13 miles behind the border, where we get our tourist visas and the temporary vehicle import paper (TIP) for Ewald, we continue on to Santa Ana.
In Santa Ana verbringen wir eine romantische Nacht an einer Tankstelle, zwischen den Fahrspuren direkt an der Hauptstraße. Das wird hoffentlich bis auf weiteres unsere letzte Nacht an solch reizenden Orten sein. Wir beschäftigen uns am nächsten Tag mal mit der Landkarte und beschließen, die knapp 300 km bis an die Küste zu fahren. Nach über einem Jahr zieht es uns sehr ans Meer. Wir wollen den Sand spüren, den Geruch des Meeres riechen und die Wellen hören.
In Santa Ana we spend a romantic night at a gas station, between the lanes right on the main road. Hopefully this will be our last night in such a lovely place. The next day we look at the map and decide to drive the almost 190 miles to the coast. After more than a year we are really drawn to the ocean. We want to feel the sand, smell the ocean and hear the waves.
Wir fahren bis nach Bahia de Kino und sind sehr erfreut, dass wir uns für diesen Ort entschieden haben. Der Ort besteht aus einem alten, ursprünglichen Teil und einem neuen Teil, der eher nur aus einer Reihe Ferienhäusern besteht. Wir bleiben auf einem kleinen reizenden Campingplatz im alten Teil. Wir erkunden auch mal das „neue“ Dorf, das ist jedoch um diese Zeit quasi ausgestorben. Hier machen scheinbar Mexikaner aus dem nahe gelegenen Hermasillo Urlaub und es ist einfach noch keine Saison. Wir nehmen unseren Starlink in Betrieb und freuen uns über die wunderbare Verbindung. Täglich marschieren wir am Strand, gehen essen und finden unsere bisher einzigen Margaritas, fahren Fahrrad und schlagen schon fast Wurzeln, so gut gefällt es uns dort. Alleine schon das Kino, das uns die Pelikane und die anderen Seevögel täglich bieten ist einfach der Hammer.
We drive all the way to Bahia de Kino and are very pleased that we chose this town. The town has an old, original part and a new part that is more ore less just a row of holiday homes. We stay at a small, lovely campsite in the old part. We also explore the “new” village, but it is literally extinct at this time. Apparently Mexicans from nearby Hermasillo are vacationing here and it’s just not the season yet. We put our Starlink into operation and are happy about the wonderful connection. Every day we walk on the beach, go out to eat and find our first and only margaritas so far, ride our bikes and almost put down roots, that’s how much we like it there. The movie that the pelicans and other seabirds offer us every day is simply amazing.
Nach einer Woche bekommen wir jedoch, wie meist nach einer so langen Zeit, „itchy feet“. Es zieht uns in die Berge. Wir wollen in die Sierra Madre fahren und dort insbesondere den Barranca del Cobre (Kupferschlucht) besuchen. Dieser Canyon ist viermal (!) größer als der Grand Canyon und doch lange nicht so bekannt und vor allem auch nicht ganz einfach zu erreichen. Wir fahren in insgesamt 4 Etappen, die 657 Kilometer, die Strecke nach Creel im Staat Chihuahua. Aufgrund der irren, schon erwähnten, dreidimensionalen Straßen, kommen wir nur sehr laaaaaaaaangsaaaaam voran. Es geht immer bergauf und bergab und Ewald muss um circa 3 Milliarden Kurven und 5 Milliarden Schlaglöcher fahren. In kleinen Orten übernachten wir direkt neben den Friedhöfen und haben dort sehr ruhige Nächte. Wir fragen öfter Ortsansässige, ob wir an den Friedhöfen übernachten dürfen. Unser spanisch hat sich dank täglichem Üben doch verbessert. Die Leute sind immer offen und sagen: No problema.
However, after a week, as it is usually the case after such a long time, we get “itchy feet”. We are drawn to the mountains. We want to go to the Sierra Madre and in particular visit the Barranca del Cobre (Copper Canyon). This canyon is four times (!) larger than the Grand Canyon and yet is not nearly as well-known and, above all, not easy to reach an to explore. We drive in a total of 4 stages the 410 miles to Creel in the state of Chihuahua. Because of the crazy, three-dimensional roads mentioned above, we’re only making very slow progress. It’s always uphill and downhill and Ewald has to go around about 3 billion curves and 5 billion potholes. We spend the night in small towns right next to the cemeteries and have very quiet nights there. We often ask locals if we can stay overnight at the cemeteries. Our Spanish has improved thanks to daily practice. People are always open and say: No problema.
Ein Stop legen wir an dem Wasserfall Cascada de Basaseachic ein. Dort schauen wir uns den, sehr dürftigen Wasserfall an, sind jedoch wieder mal von der imponierenden Landschaft der Sierra Madre, mit ihren tiefen zerklüfteten Schluchten überwältigt. Und überall begegnen uns freundliche und hilfsbereite Menschen. Das ist einfach herzerwärmend. Und dann die Hunde, die meisten davon sind freundliche und goldige Kerle, nur die, die ein Haus bzw. Territorium bewachen, sind öfter mal ein wenig dreist und doof. Und überall sehen wir ganz zuckersüsse Welpen – aber keine Angst, wir lassen uns nicht erweichen und die allermeisten Hunde haben hier ein ganz gutes Leben.
We make a stop at the Cascada de Basaseachic waterfall. There we look at the very dripping waterfall, but are once again overwhelmed by the impressive landscape of the Sierra Madre, with its deep, rugged gorges. And we meet friendly and helpful people everywhere. This is just heartwarming. And then the dogs, most of them are friendly and sweet guys, although the ones that guard houses or territory can be very mean. And we see very sweet puppies everywhere – but don’t worry, we won’t give in and most of the dogs have a very good life here.
Und dann endlich kommen wir in Creel auf 2.400 m Höhe an. Dort stellen wir uns auf einen RIESIGEN Campground und sind die einzigen Gäste. Unser Plan ist es, nach Batopilas, in einen Seitenarm der Kupferschlucht, zu fahren und dort Karstens Geburtstag zu feiern. Da wir aber nicht Ewald in den Canyon runter quälen möchten, suchen wir uns kurzerhand einen Fahrer. In einem Hotel, die auch Touren anbieten, haben wir ein kurzes Gespräch mit einem Mexikaner. Nach 5 Minuten mit unserem besten spanisch und natürlich mit Händen und Füssen und einer 50 prozentigen Anzahlung, im nebenan gelegenen Lebensmittelladen an der Kasse, haben wir eine 2 tägige Tour für den übernächsten Tag gebucht.
After four day we finally arrive in Creel at 8,200 feet altitude. There we set up on a HUGE campground and are the only guests. Our plan is to go to Batopilas, in a branch of the Copper Canyon, and celebrate Karsten’s birthday down there. But since we don’t want to torture Ewald down into the canyon, we quickly look for a driver. In a hotel that also offers tours, we have a short conversation with a Mexican. After 5 minutes with our best Spanish and of course with our hands and feet and a 50 percent deposit at the checkout in the grocery store next door, we booked a 2 day tour for the day after next.
Den „freien Tag“ begehen wir mit einer 18 km langen Wanderung von Creel bis zum Lake Arareko. Wir haben drei treue Begleiter, in Form von goldigen Hunden. Sie begleiten uns die ganze Zeit, weichen uns nie von der Seite und wir teilen sogar unsere Vesper mit ihnen. Doch sobald wir von der schönen Wanderung wieder zurück in Creel landen, lassen sie uns ohne weitere Verabschiedung alleine. Auch nicht schlecht – so temporäre Wanderbegleitungen – und das lustigste war, dass sie scheinbar immer genau wussten, wo wir entlang zu gehen haben.
We celebrate the “day off” with an 11 mile long hike from Creel to Lake Arareko. We have three loyal companions in the form of adorable dogs. They accompany us all the time, never leave our side and we even share our snacks with them. But as soon as we get back to Creel after the beautiful hike, they leave us alone without saying goodbye. Not bad either – such temporary hiking companions – and the funniest thing was that they always seemed to know exactly where we had to go.
Und dann geht unser Starlink kaputt – genauer gesagt unser Router raucht ab. So was blödes, und das nach noch nicht mal 2 Wochen. Das Schlimmste ist, man gewöhnt sich sehr schnell an gutes Internet und dann geht gar nix mehr. Wir kontaktieren den Support und sie wollen uns direkt ein Ersatz schicken, doch wohin? Wir entschließen uns, das Paket zu Charly’s Restaurant in der Nähe des Chapala Sees schicken zu lassen. Es bietet auch einen Paket-Annahme-Service an und wir wissen schon, dass wir dort ganz sicher hin wollen. Dauert halt noch ein paar Wochen. Danke nochmal Michaela und Peter und auch Marcus (Tucks Truck) für eure mentale Unterstützung.
And then our Starlink breaks – more precisely, our router doesn’t work anymore. Such a stupid thing, after less than 2 weeks. The worst thing is, you get used to good internet very quickly and then nothing works anymore. We contact the support and they want to send us a replacement directly, but where to? We decide to have the package sent to Charly’s Restaurant near Lake Chapala. It also offers a package acceptance service and we already know we want to go there for sure. It’ll just take a few more weeks. Thanks again Michaela and Peter and also Marcus (Tucks Truck) for your mental support.
Wir treffen uns mit unserem Fahrer, Antonio – ein echter „Pfundskerl“ und ehemaliger Rallyfahrer, mit seinem brandneuen Auto und schon geht es pünktlich um 9 Uhr morgens in den Canyon. Großartig, wie hier alles per Handschlag funktioniert. 3 Stunden und 135 Kilometer später kommen wir entspannt in Batopilas an. So entspannt wäre die Fahrt mit Ewald ganz sicher nicht geworden, die Straße ist teilweise in einem katastrophalem Zustand und das wäre alles andere als lustig geworden.
We meet up with our driver, Antonio – a cool guy and former rally driver, with his brand new car and we head into the canyon at 9 a.m. sharp. It’s great how everything works here with a handshake. 3 hours and 84 miles later we arrive relaxed in Batopilas. The trip with Ewald definitely wouldn’t have been that relaxed, the road is in parts in a catastrophic condition and it wouldn’t have been fun at all.
Batopilas, unser erstes Pueblo Magico in Mexiko, ist ein ganz zauberhaftes Örtchen mit etwa 1.000 Einwohnern und in einem subtropischem Klima auf etwa 500 m Höhe, fast 2.000 m tief in der Schlucht gelegen. Wir sind auf dem Weg runter durch 3 Klimazonen gefahren und freuen uns über die Wärme hier im Tal. Der Ort Batopilas wurde im Jahre 1708 gegründet und weist eine ereignisreiche Geschichte auf. In der Gegend sind auch zwei indigene Völker, die Tarahumara und die Raramari, beheimatet, die scheinbar noch meist in ihrer eigenen Welt mit ihren eigenen Traditionen leben. Die Häuser sind oft ohne Strom- und Wasseranschluss und man sieht die Kinder morgens am Fluß Wasser holen und in die steilen Berghänge tragen.
Batopilas, our first Pueblo Magico in Mexico, is a magical little town with around 1,000 inhabitants and located in a subtropical climate at around 1,640 feet altitude, almost 6.560 feet deep in the canyon. We drive through 3 climate zones on the way down and are happy about the warmth here in the valley. The town of Batopilas was founded in 1708 and has an eventful history. The area is also home to two indigenous peoples, the Tarahumara and the Raramari, who still seem to live mostly in their own world with their own traditions. The houses often have no electricity or water connection and you can see the children fetching water from the river in the morning and carrying it up the steep mountain slopes.
Batopilas erlebte seine Hochzeit als Silber-Minen-Ort im 19. Jahrhundert bis etwa 1920. Noch heute kann man anhand der zahlreichen großen Haciendas, den ehemaligen Reichtum erkennen. So war Batopilas der zweite Ort in ganz Mexiko, der komplett in den 1880igern elektrifiziert wurde, dank des nicht ganz lupenreinen Minenbesitzers Alexander Shepherd. Dieser US Amerikaner aus Washington DC wird heutzutage glorifiziert, hat aber nachweislich einige Kunden, Arbeiter und den Staat betrogen. Auch schon wieder bemerkenswert. Nach einer Flut war der Ort jedoch dann wieder von 1940 bis 1989 ohne Strom und an das öffentliche Straßennetz wurde der Ort erst 1978 angebunden. Vorher erfolgte die An- und Abreise und auch der Transport aller Güter mit Mulis oder per pedes.
Batopilas experienced its heyday as a silver mining town in the 19th century until around 1920. Today you can still see its former wealth from the numerous large haciendas. Batopilas was the second place in all of Mexico to be completely electrified in the 1880s, thanks to the not entirely flawless mine owner Alexander Shepherd. This American from Washington DC is glorified these days, but has been proven to have defrauded some customers, workers and the state. Again, remarkable. However, after a flood, the town was again without electricity from 1940 to 1989 and the town was not connected to the public road network until 1978. Beforehand, the arrival and departure as well as the transport of all goods took place by mule or on foot.
Wir haben uns mitten in dem lang gestreckten Ort in einer historischen Hacienda eingebucht. Alles wurde hier mit viel Feingefühl restauriert und die alten Möbel erhalten. Auch die Küche ist noch ganz authentisch und wir sind ganz entzückt über den wunderschönen Innenhof und die vielen Details. Lustig ist unser Bett, das ist so hoch, dass wir einen Tritt benötigen, um reinzukommen. Wir erkunden zwei Tage den ganzen Ort, die 6 km entfernte Mission, die alte halb zerfallene Ranch der Minenbesitzer und essen in allen drei Restaurants. In zwei der drei fühlen wir uns, als sässen wir im Esszimmer der Familie und das dritte ist etwas „gehobener“. Wunderbares Essen kombiniert mit frisch gepressten Säften und ganz wundervoller herzlicher Gastfreundschaft machen die Besuche aller drei Lokale zu einzigartigen Erlebnissen.
We booked ourselves into a historic hacienda in the middle of the long town. Everything here has been restored with great sensitivity and the old furniture has been preserved. The kitchen is also still very authentic and we are delighted by the green patio and the many beautiful details. The funniest thing is our beds are so high that we need a step to get into it. We spend two days exploring the entire town, the mission 4 miles away, the old, half-ruined ranch of the mine owners and eating in all three restaurants. In two of the three we feel as if we were sitting in the family dining room and the third is a little more “upscale”. Wonderful food combined with freshly squeezed juices and lovely, warm hospitality make our visits of all three restaurants to unique experiences.
Nachdem wir hier auch Karstens Geburtstag gefeiert haben geht es schon wieder mit Antonio zurück nach Creel. Die Fahrt ist wieder kurzweilig und obwohl Antonio, wenn es die Straßenverhältnisse zulassen, recht zügig unterwegs ist, fühlen wir uns jederzeit wohl und sicher.
After we celebrated Karsten’s birthday here, we went back to Creel with Antonio. The journey is entertaining again and although Antonio travels quite quickly when the road conditions allow it, we always feel comfortable and safe.
Zurück in Ewald, checken wir die Wettervorhersage für die nächsten Tage und stellen mit Schrecken fest, dass es einen Temperatursturz verbunden mit Schnee und Eis geben soll. Darauf haben wir gar keine Lust und noch weniger Lust haben wir, auf einer vereisten Straße in eine Schlucht zu rutschen.
Back in Ewald, we check the weather forecast for the next few days and are shocked to see that there will be a drop in temperature combined with snow and ice. We have no desire for that and we have even less desire to slide into a canyon on an icy road.
Wir fliehen vor dem Wetter und nach drei Etappen, diesmal nächtigen wir einfach abseits von Wald- und Wiesenwegen, erreichen wir La Joya, in der Nähe von Durango und die dort liegende sogenannte John Wayne Ranch. Wir sind noch immer auf 2.000 m Höhe, doch mittlerweile an der Ostflanke der Sierra Madre und es ist wieder recht mild. Überhaupt hatten wir, seit dem wir in Mexiko sind, zwar einige kalte Nächte, jedoch waren die Tage meist sonnig und mild bis warm.
We flee from the weather and after three overnight stops, this time we simply spend the nights next to small forest roads, we reach La Joya, near Durango and the so-called John Wayne Ranch there. We are still at 6560 feet altitude, but now on the eastern flank of the Sierra Madre it is quite mild again. In general, since we’ve been in Mexico we’ve had a few cold nights, but the days have mostly been sunny and mild to warm.
Hier auf der Farm und in der umliegenden Gegend hat John Wayne in den 60igern insgesamt 7 Western gedreht und die Kulisse wurde bis in die Neuzeit auch von zahlreichen anderen Filmemachern genutzt. Die klare Höhenluft, die bizarren Berge, die Felsformationen und die vermutlich günstigen Produktionskosten haben die Filmwelt hierher gelockt. Wir können direkt bei der Ranch stehen und dort die Nacht verbringen. Es wäre auch möglich gewesen, noch bis in die nahe gelegene Schlucht zu fahren und dort zu übernachten. Diesen Weg erlaufen wir uns aber lieber. Wir fühlen uns tatsächlich in einen Western versetzt mit all den kleinen Ranches, Cowboys, Pferden, Kühen und Eseln – jetzt fehlt nur noch John Wayne.
Here on the farm and in the surrounding area, John Wayne filmed a total of 7 westerns in the 1960s and the setting has also been used by numerous other filmmakers until modern times. The clear mountain air, the bizarre mountains, the rock formations and the presumably low production costs have attracted the movie world here. We can camp right next to the ranch and spend the night there. It would also have been possible to drive to the nearby canyon and set up camp there. But we prefer to hike and run up there. We actually feel like we’ve been transported to a western with all the small ranches, cowboys, horses, cows and donkeys – now all what’s missing is John Wayne.
Noch zwei Sachen, die wir noch über Mexiko „zu Papier“ bringen müssen. Es ist nicht alles großartig oder schön hier. Ganz besonders unschön ist leider, wie in vielen Drittländern, die Müllsituation. Wir können beim Fahren schon immer, ganz ohne Navi, aus etwa 5 km Entfernung erkennen, wenn wir uns einer Ortschaft nähern. Ganz einfach immer dem Müll folgen und schon ist man im nächsten Ort. Auch an Pullouts, wo gerne mal Pause gemacht wird, liegen wahre Müllberge herum. Auf der anderen Seite sind wir in den Ortschaften, seien es kleine Dörfer oder Städte, erstaunt, dass es doch recht sauber ist und überall Mülleimer stehen. Das zweite ist, dass wir hier in Mexiko zum Glück nicht mehr wie Ausserirdische betrachtet werden, wenn wir immer zu Fuß unterwegs sind. Das war ja in den USA und Kanada, wo einfach buchstäblich jeder überall hin fährt, oft der Fall. Aber hier ist es ganz normal, auch auf den Landstraßen, dass viele Menschen zu Fuß unterwegs sind. Das hat natürlich den ganz einfachen Grund, dass sich hier bei Weitem nicht jeder ein Auto leisten kann – wir freuen uns trotzdem über die vielen Fußgänger.
There are two more things we still need to put on paper about Mexico. Not everything is great or beautiful here. Unfortunately, as in many third world countries, the garbage situation is particularly unpleasant. When driving, we are able to tell when we are approaching a town from around 3 miles away, without any navigation system. Simply follow the garbage and you’ll reach the next town. There are also mountains of rubbish lying around on the road pullouts where people like to take a break. On the other hand, in the towns and cities, we are surprised how clean it is and there are trash cans everywhere. The second thing is that luckily here in Mexico we are no longer viewed as aliens when we travel on foot. That was often the case in the USA and Canada, where literally everyone drives everywhere. But here it is completely normal, even on the country roads, for many people to be on foot. Of course, the very simple reason is that not everyone here can afford a car – but we are still happy about the many pedestrians.
Als nächstes werden wir Durango erkunden und danach wissen wir noch nicht so Recht ob wir über Mazatlan wieder zurück zur Küste, oder doch im Landesinneren über Zacatecas weiter Richtung Süden zu fahren. Mal schauen. Wir sind im Moment für unsere Verhältnisse recht schnell unterwegs. Zum einen wollen wir auf keinen Fall die Saison der Monarchfalter in der Nähe von Mexiko City verpassen und zum anderen freuen wir uns auch irgendwann, wieder einen funktionierenden Starlink zu haben. Nach den Monarchfaltern werden wir deutlich an Tempo heraus nehmen. Wir halten Euch wie immer auf dem Laufenden.
Next we will explore Durango and after that we don’t really know whether we want to go back to the coast via Mazatlan or continue south inland via Zacatecas. Let’s see. We’re traveling pretty fast for our standards at the moment. On the one hand, we definitely don’t want to miss the monarch butterfly season near Mexico City and on the other hand, we’re looking forward to having a functioning Starlink again at some point. After the monarch butterflies we will lower our pace significantly. As always, we will keep you updated.
Bleibt glücklich, gesund und gelassen.
Stay happy, healthy and calm.
So ein schöner Bericht, da werden tolle Erinnerungen wach. Und ja es stimmt, keiner guckt wenn man per pedes unterwegs ist.
Viel Spaß weiterhin 😘
Great blog Sandie! I too love the hand painted signs. Remember the one in Baja with the donkey? My favorite. Driving through the trash I used to look straight ahead and not focus on it at times because the distant views are still beautiful. The monarchs will be so exciting to see. Happy travels.
Thankyou Heather.