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Alaska – the last frontier – so steht es auf jedem Kennzeichen und auf vielen Schildern. Jetzt nach über 2 Monaten in diesem nördlichem Bundesstaat können wir gut behaupten, dass wir angekommen sind. Angekommen in Alaska was in vielen Sachen unseren Erwartungen entspricht, teilweise unsere Erwartungen bei weitem übertrifft und natürlich auch teilweise etwas hinter unseren Erwartungen zurück bleibt. Neutral ist, dass das Wetter – momentan meist im Juli – unseren Erwartungen entspricht. Der Juli wartet mit sehr viel Regen auf, ein wenig schade aber sehr gut für die Natur und wir hoffen, dass einige der über 500 Feuer gelöscht werden. Begeistert sind wir von den Landschaften und dem Wildlife – und auch von den Menschen. Zumeist begegnen uns sehr aufgeschlossene und freundliche Menschen, auch wenn man immer mal wieder Honks mit Pistolen (auf Wanderungen, in Wäschereien, in Supermärkten …) begegnet aber das war ja zu erwarten. Was uns ein wenig zwiegespalten sein lässt, ist, dass es wenig „abenteuerlich“ ist. Es gibt nur wenige Straßen, die jedoch verbinden die „Hotspots“ meist gut ausgebaut und geteert und somit sind unendlich viele Wohnmobile aus den „lower 48“ hier oben unterwegs. Einheimische haben uns schon erzählt, dass Alaska DAS Wohnmobil-Reiseland für die älteren Herrschaften ist, denn es ist nicht so heiß im Sommer und die RV-Parks mit den Full-Hookups sind gut zu erreichen. Und was macht es schon mal eben so 20.000 km und mehr für den Sommerurlaub zu fahren. Das hatten wir sooooo nicht erwartet. Doch zum Glück, können wir an Stellen campen, die die allermeisten Wohnmobile nicht erreichen und natürlich brauchen wir auch kein Hookup. Vielleicht wird es noch ein wenig abenteuerlicher, je weiter nördlich wir kommen. Wir hoffen noch sehr auf den Denali Highway und auf den Top of the world Highway. Wir werden sehen.

Alaska – the last frontier – that’s what it says on every license plate and on many signs. Now after over 2 months in this northern state we can safely say that we have arrived. Arrived in Alaska, which in many things meets our expectations, in some cases far exceeds our expectations and, of course, sometimes falls short of our expectations. What is neutral is that the weather – mostly in July at the moment – meets our expectations. Since July 6th we have a lot of rain, a bit of a shame but very good for nature and we hope that some of the 500+ fires will be put out. We are enthusiastic about the landscapes and the wildlife – and also about the people. Most of the time we meet very open and friendly people and occasionally you meet northern rednecks with pistols, guns and knifes (on hikes, in laundries, in supermarkets…) but that was to be expected. What leaves us a little ambivalent is that it’s not very „adventurous“ any more. There are only a few roads, but they usually connect the „hotspots“ well developed and paved, so there is an infinite number of RVs from the „lower 48“ up here. Locals have told us that Alaska is THE RV travel destination for the elderly because it’s not that hot in the summer and the RV parks with the full hookups are everywhere. And what does it matter to them to drive 14,000 miles or more for the summer vacation. We didn’t expect that. Luckily, we can camp in places that most RVs can’t reach and of course we don’t need a hookup. Maybe it gets a little more adventurous the further north we go. We still have high hopes for the Denali Highway and the Top of the World Highway. We will see.

Wir waren zuletzt in Whittier und haben die Gegend sehr genossen. Nach einigen Tagen wollen wir weiter nach Hope fahren und den Nord-Osten der Halbinsel Kenai erkunden. Kurz vor der Abfahrt, stellen wir jedoch Wasser an Stellen im Ewald fest, wo definitiv kein Wasser sein sollte. Wasser ist an den falschen Stellen einer unserer natürlichen Feinde. Karsten hat unseren Heißwasserboiler in Verdacht … und tatsächlich, das scheint der Übeltäter zu sein. Er leckt und das nach nur 10 Jahren intensiven Gebrauchs, ob wir da wohl noch Garantieanspruch haben? 😆 Zum Glück kann Kasi ihn soweit ablassen und abklemmen, dass kein Wasser mehr austritt.

Last we were in Whittier and really enjoyed the area. After a few days we continued to Hope and we explored the north-east of the Kenai Peninsula. Shortly before departure, however, we notice water in places in Ewald where there should definitely be no water. In the wrong places, water is one of our natural enemies. Karsten suspects our water heater … and indeed, that seems to be the culprit. It’s leaking after only 10 years of intensive use, do we still have a guarantee? 😆 Luckily, Kasi can drain and disconnect it so at least no more water floods into Ewald.

Wir fahren nach Hope und stellen uns dort auf einen Wanderparkplatz. Wir machen uns an den Ausbau des Boilers, dafür muss einiges ausgeräumt und abgebaut werden und schon nach kurzer Zeit seht es bei uns aus wie in einem Handgranaten Wurfstand. Ist aber auch gar nicht so schlimm – so kann man mal wieder aussortieren und neu organisieren. Wir müssen feststellen, dass wir 3 Löcher in einer Schweißnaht haben – also muss demnächst ein Edelstahl Schweißer gefunden werden, der dann auch noch einen Drucktest macht. Wir können erst mal nix weiter machen und somit geniessen wir Hope. Hope ist auch wieder winzig, so um die 200 Einwohner, und ganz zauberhaft. Wir unternehmen eine wundervolle Wanderung auf den Hope Point und genießen die Welt von oben über den Wolken. Wir sehen wieder mal einen Elch und genießen sehr leckeres Eis und Life Musik im Dirty Skillet. Hope gefällt uns richtig gut.

We drive to Hope and park there in a trailhead parking lot. We start to dismantle the heater, for this a lot has to be cleared out and dismantled and after a short time it looks like a hand grenade throwing range in our habitat. But it’s not that bad – you can sort out and reorganize again. We realize that we have 3 holes in one seam of the stainless steel vessel- so a stainless steel welder has to be found soon who will also do a pressure test. We can’t do anything further for now and so we enjoy Hope. Hope is tiny, around 200 inhabitants, and very cute. We hike up Hope Point and enjoy the world from above the clouds. We see a moose again and enjoy delicious ice cream and live music in the Dirty Skillet. We really like Hope.

Somit sind wir fast ein wenig traurig weiter zu fahren. Doch jetzt fahren wir nach Süden und stellen uns bei Seward in das Flussbett. Das ist einer unserer schönsten Stellplätze bisher in Alaska. Unsere erste Wanderung führt uns zum Lost Lake und unsere zweite Wanderung hoch über den Exit Gletscher zum Harding Icefield. Beide Wanderungen sind absolute HIGHLIGHTS. Unfassbare Landschaften – uns fehlen die Worte und da lassen wir doch lieber, ehe wir zu viel „rum schleimen“, die Bilder sprechen. In und um Seward sind wir an die 60 km marschiert und etwa 20 km mit dem Rad unterwegs gewesen. Das Wetter war grandios UND wir haben einen Schweißer gefunden. Zum Glück gibt es hier sehr viele Bootsbauer und wir fahren einfach zu einer Firma hin, reden mit den Jungs, alles kein Problem – und am nächsten Tag holen wir unseren Boiler wieder ab. Wir denken perfekt – und NEIN er wird nicht dicht bleiben.

So we are almost a little sad of leaving. But now we’re going south on the Kenai peninsula and find a perfect spot in the riverbed near Seward. This is one of our nicest places to camp in Alaska so far. Our first hike takes us to Lost Lake and our second hike high above Exit Glacier to the Harding Icefield. Both hikes are absolute HIGHLIGHTS. Unbelievable landscapes – we can not find the right words and we prefer to have the pictures speak. In and around Seward we walk and run about 40 miles and cycle about 14 miles. The weather is great AND we found a welder. Luckily there are a lot of boat builders here and we just drive to a company, talk to the guys, no problem – and the next day we pick up our heater again. We think perfect – and NO the heater will not be OK for very long.

Wir bleiben zur Zeit immer länger auf. Besonders bei dem guten Wetter und den ewig langen Tagen kommen wir selten vor Mitternacht ins Bett. Wir sitzen lange draußen und wir genießen es – das ist etwas, was wir nicht erwartet haben. Und dann sehen wir am Fluß eine Elchkuh mit ihrem Kalb – so eine schöne Begegnung. Doch leider wird das Kalb von einem kläffenden Hund so verschreckt, dass es davon läuft und den Fluß quert. Die Mutter getraut sich scheinbar nicht den Fluß zu queren und wir haben schon Angst, dass die zwei getrennt wurden. Zum Glück sehen wir die 2 aber wieder am nächsten Tag vereint. Puh!

We’re staying up late these days. Especially with the good weather and the ongoing daylight, we rarely get to bed before midnight. We sit outside every evening and enjoy the sun – this is something we didn’t expect. And then we see a moose with her calf at the river – such a nice encounter. Unfortunately, the calf is so frightened by a barking dog that it runs away and crosses the river. Apparently the mother doesn’t dare to cross the river and we are already afraid that the two have been separated. Luckily we see them reunited the next day. Phew!

Nach 5 wundervollen Tagen in unserem Flussbett fahren wir wieder etwas nördlich. Wir beschließen zum Crescent und Carter Lake zu wandern und da der Parkplatz ganz gut gelegen ist, bleiben wir dort auch gleich noch die Nacht. Das ist hier in Alaska total easy, du kannst im Prinzip überall stehen bleiben und die Nacht verbringen, solange kein Camping verboten Schild zu sehen ist. Und die Schilderanzahl hält sich zum Glück doch sehr in Grenzen.

After 5 wonderful days in our river bed, we head north again. We decide to hike to Crescent and Carter Lake and since the parking lot is quite well located, we stay there for the night. It’s totally easy here in Alaska, you can basically stay anywhere and spend the night as long as there is no camping prohibited sign. And fortunately the number of signs is very limited.

Wir fahren zu den Russian Falls und jetzt geht hier definitiv auch der Punk ab. Die Lachse sind da und alle drehen durch. Wir wandern zu den Falls und sehen auch einige Lachse. Es ist so hart mit ansehen zu müssen, wie die Lachse alles geben und sich so sehr abmühen und das alles um Nachwuchs zu generieren und dann zu sterben. Es ist ja nicht nur die Tatsache, dass die tage- und wochenlang stromaufwärts, zum Teil über Wasserfälle und Stromschnellen, schwimmen müssen, NEIN, sie müssen auch noch aufpassen nicht von irgendwelchen Menschen oder Bären oder Seehunden oder oder oder raus  geangelt zu werden. Ich fühle mit – und doch freuen auch wir uns auf frischen Lachs.

We drive to the Russian Falls and the salmon run has arrived here too. Everyone is going crazy. We hike to the falls and also see some salmon. We feel bad for the salmons, their lives seem too be so tough and all of that work and pain only to produce offspring and then die. It’s not just the fact that they have to swim upstream for days and weeks, sometimes over waterfalls and rapids, NO, they also have to be careful not to be fished out by any people or bears or seals or what so ever. I sympathize – and yet we are also looking forward to have some fresh salmon.

Wir sehen nun immer mehr Elche mit ihren Kälbern. Zum Teil marschieren sie einfach auf der Straße herum oder besonders gern sind sie in Seen und grasen dort unter Wasser. Immer wieder lustig aus Ewald heraus zu beobachten aber meist haben wir die Kamera nicht schnell genug zu Hand. Sorry.

We now see more and more moose with their calves. Sometimes they just march around on the street or they especially like to be in lakes and graze there under water. It’s always fun to watch from Ewald, but most of the time we don’t think of taking pictures. Sorry.

Dann wird leider das Wetter etwas schlechter und somit können wir uns wieder mal um „Notwendigkeiten“ kommen. Wir machen in Soldotna diverse Erledigungen wie Einkaufen und Wäsche waschen und finden dann am Kalifornsky Cliff, ganz im Westen, einen ganz guten Stellplatz. Hier baut Kasi unseren Boiler wieder ein und wir können wieder heiß duschen. Wundervoll! Wir beobachten die zahllosen Weißkopf-Seeadler und marschieren am fast menschenleeren Strand. Es kommt nur ab und zu mal ein Quad vorbei. 

Then, unfortunately, the weather gets a little worse and so we can worry about „necessities“ again. We do various errands in Soldotna, such as shopping and doing laundry, and then find a very good overnight spot on the Kalifornsky Cliff, in the far west. Here Karsten reinstalls our heater and we can take a hot shower again. Wonderful! We watch the countless bald eagles and march on the almost deserted beach. Only some quads come by every now and then.

Da wir die Kenai Halbinsel mehr oder weniger komplett erkunden wollen, fahren wir noch mal in den Norden zum Captain Cook State Park. Die Landschaft ist hier oben nicht ganz so spektakulär, die Berge fehlen, doch bei Ebbe kann man stundenlang am Strand marschieren. Auch hier sind wir meist  die einzigen, die zu Fuß gehen, die meisten sind mit Quads unterwegs. Wir sehen Familien, wo das dreijährige Kind schon mit eigenem Quad unterwegs ist – so gehen Familienausflüge auf amerikanisch.

Since we want to explore the Kenai Peninsula more or less completely, we drive north again to Captain Cook State Park. The landscape is not quite as spectacular up here, there are no mountains, but at low tide you can walk for hours on the beach. Here, too, we are usually the only ones walking, most of the other people are on quads or ATVs. We see families where the three-year-old child is already out and about with its own quad – that’s how family trips work the American way.

UND dann erleben wir eins unserer absoluten Höhepunkte. Wir fliegen mit einem kleinen 70 Jahre alten Wasserflugzeug, eine De Havelland Beaver DHC2 – ein wunderschönes Flugzeug, von Soldotna in die Nähe von Lake Clark Nationalpark. Schon der Flug ist der absolute Hammer und unser Kapitän, Doctor Bob, scheint es auch sehr zu genießen. Kurz nach unserer Landung sehen wir den ersten Braunbär um die Ecke schauen und es geht Schlag auf Schlag. Wir sind insgesamt 5 Stunden mit dem Boot unterwegs und sehen 15 Braunbären. Viele Mamas mit ihren Jungen, jedoch auch einige „Halbstarke“, die schon allein unterwegs sind. Und es sind keine kurzen Begegnungen, meist verbleiben die Bären 15-20 Minuten in unserer Nähe. TOTAL umwerfend IRRE. Wir sind überwältigt. Zwischendurch fängt unser Guide Gerrit noch einen Lachs und grillt ihn für uns – super lecker (da haben wir es wieder – auch wir können nicht widerstehen). Der Rückflug ist auch wieder spektakulär und wir brauchen am späten Abend ziemlich lange um wieder „runterzukommen“.

AND then we experience one of our absolute highlights. We fly in a small 70 year old seaplane, a De Havelland Beaver DHC2 – a beautiful plane, from Soldotna to Lake Clark National Park. The flight itself is amazing and our captain, Doctor Bob, seems to enjoy it a lot too. Shortly after our landing we see the first brown bear looking around the corner. And then we see them everywhere. We are on the boat for a total of 5 hours and see 15 brown bears. Lots of Mama bears with their cups, but also a few „youngsters“ who are on their own. And the encounters are not brief, the bears usually stay near us for 15-20 minutes. TOTALLY stunningly CRAZY. We are overwhelmed. In between, our guide Gerrit catches a salmon and grills it for us – super tasty (there we have it again – we can’t resist either). The return flight is spectacular again and it takes us quite a long time in the late evening to „calm down“.

Am nächsten Tag fahren wir zum Whiskey Gulch und stellen uns dort direkt an den Strand. Bei unserer Strandwanderung sehen wir wieder jede Menge Weißkopf-Seeadler, Otter und Seehunde. Hier sind auch viele Angler unterwegs, die unendlich viele Heilbutt aus dem Meer ziehen. Auch hier fragen wir uns, ob das so gut für den Fischbestand ist. Wir haben von Amerikanern gehört, dass sie teilweise bis zu 50 Fische fangen, die dann eingefroren werden und kostenlos als Tiefkühlgepäck mit auf den Rückflug nach Hause genommen werden. Schon irgendwie komisch … der Jagdinstinkt und so. Also komisch für uns beide, die keinerlei Jagdinstinkt verspüren. 

The next day we drive to Whiskey Gulch and park there directly on the beach. On our beach walk we see lots of bald eagles, otters and seals. There are also many fishermen around who pull infinite amounts of halibut out of the ocean. Here, too, we ask ourselves whether this is so good for the fish population. We have heard from Americans, from the lower 48, that they sometimes catch up to 50 fish, which are then frozen and taken home free of charge as frozen luggage on the return flight. It’s kinda weird… the hunting instinct and all. So weird for both of us who don’t have any hunting instinct at all.

Das Wetter ist mittlerweile kacke und wir fahren weiter nach Homer. Wir haben viel von Homer gehört und auch davon wie schön es sein soll. Doch für uns ist leider im Regen nie etwas allzu schön, die Orte haben es dann einfach schwer uns zu begeistern. Wir besuchen den super gut gemachten und informativen Visitor Center. Wir erfahren, dass zu russischen Zeiten Alaska einfach Russisch-Amerika hieß und das Alaska vom Unangan Namen „Alaxaxaq“ stammt, was etwa Land östlich der Aleuten heißt. Wir parken im Hafen auf der  6 km langen „Spit“ und erkunden die Landzunge zu Fuß. Schon ganz cool und die Landschaft jenseits der Kachemak Bucht sieht sehr einladend aus. Doch beschließen wir, aufgrund des Wetters nur eine Nacht zu bleiben und dann mehr ins Innere der Halbinsel zu fahren, dort soll es zumindest nicht so viel regnen.

The weather is shitty now and we drive to Homer. We’ve heard a lot about Homer and how beautiful it is supposed to be. But for us, unfortunately, nothing is ever too beautiful in the rain, the places then simply have a hard time inspiring us. We visit the super well done and informative visitor center. We learn that in Russian times Alaska was simply called Russian America and that the name Alaska derives from the Unangan name „Alaxaxaq“, which roughly means land east of the Aleutian Islands. We park in the port and explore the 4 mile long spit on foot. It’s pretty cool and the landscape beyond Kachemak Bay looks very inviting. But we decide to stay only one night because of the weather and to drive more into the interior of the peninsula, at least it shouldn’t rain that much there.

Am nächsten Tag fahren wir über Soldotna bis zum Skilak Lake – sagenhafte 170 km, so viel sind wir schon lange nicht mehr am Stück gefahren. Die Gegend ist nicht sehr spannend, jedoch gefällt uns unser Platz am See sehr gut und hier treffen wir auch wieder die Reise-Drillinge (Ivan, Heather und Jon). Das Wetter ist tatsächlich wesentlich milder hier und wir können sogar unsere Happy Hour draußen abhalten. In dieser Gegend hat es vor ein paar Jahren einen großen Waldbrand gegeben und das ist natürlich noch immer zu sehen. Die Landschaft ist noch recht verkohlt – doch blühen überall wunderschöne Blumen. Wir fahren Fahrrad und wandern unter anderem den 7-Lakes-Trail, sehen aber nur 3 lakes. 

The next day we drive via Soldotna to Skilak Lake – incredible 100 miles, we haven’t driven that much for a long time. The area isn’t very exciting, but we really like our spot by the lake and here we also meet the travel triplets (Ivan, Heather and Jon) again. The weather is actually much milder here and we can even have our happy hour outside. There was a big forest fire in this area a few years ago and of course you can still see it. The landscape is still quite charred – but beautiful flowers are blooming everywhere. We ride bikes and hike the 7 Lakes Trail but only see 3 lakes.

Nach 2 Nächten am See verlassen wir die Halbinsel Kenai und fahren nach Alyeska, das ist ein Wintersport-Resort welches direkt neben Girdwood liegt. Die Gegend gefällt uns sehr. Super steile Berge, schöne trails und coole Menschen. Wir wollen in einem Bake-Shop sourdough pancakes essen, die wurden uns heiß empfohlen, doch leider ist der Laden die nächsten 2 Tage geschlossen – wegen Mitarbeiter-Mangel. Am zweiten Abend stehen wir mit Heather und Jon draußen und quatschen als wir plötzlich ein Erdbeben spüren. Crazy – es fühlt sich an, als ob wir auf Wackelpudding stehen. Auch hier konnten wir uns gut auf verschiedenen Wanderungen und Läufen austoben, auch wenn es manchmal verrückt steil war. Die Sicht war nie perfekt, jedoch ist es wenigstens trocken geblieben.

After 2 nights at the lake we leave the Kenai Peninsula for good and drive to Alyeska, which is a ski resort located right next to Girdwood. We like the area very much. Super steep mountains, beautiful trails and cool people. We want to eat sourdough pancakes in a bake shop, they were highly recommended to us, but unfortunately the shop will be closed for the next 2 days – due to a lack of employees. On the second night we’re standing outside with Heather and Jon chatting when we suddenly feel an earthquake. Crazy – it feels like we’re standing on jelly. Here, too, we were able to go on various hikes and runs, even if it is crazy steep at times. Visibility was never perfect, but at least it stayed dry.

Auf dem Weg nach Anchorage wollen wir uns am Turnagain Arm die Tidal Bore (Gezeitenwelle) anschauen, wir haben im Internet erfahren, dass sie jetzt wegen des Vollmonds besonders groß sein soll. Wir warten und warten und warten … das was wir dann aber sehen ist eher unspektakulär und ich würde die Tidal Bore eher als Boring Tide (langweilige Welle) bezeichnen. Es war auf jeden Fall kein Vergleich zu der Tidal Bore, die wir vor 2,5 Jahren in Muncton Ontario gesehen haben.

On the way to Anchorage we want to see the tidal bore on the Turnagain Arm. We found out that it is supposed to be particularly large now because of the full moon. We wait and wait and wait… but what we see then is rather unspectacular and I would describe the tidal bore as a boring tide. It certainly didn’t compare to the tidal bore we saw in Muncton Ontario 2.5 years ago.

In Anchorage übernachten wir, wie etwa 40 andere Wohnmobile auch, auf dem Parkplatz von Cabelas. Das ist ein riesiger Laden vor allen Dingen für Jäger und Angler. Wir sehen so wenige Kunden und mindestens viermal so viele Angestellte, dass wir uns fragen, ob es sich bei dem Laden um eine Geldwaschanlage handelt. Und die vielen Camper mit ihren Generatoren auf dem Parkplatz, die auch den zur Verfügung stehenden Müllcontainer mit überquellenden Müllsäcken vollstopfen. Da braucht man kein Hellseher zu sein, um zu wissen, dass sowas nicht lange geduldet wird. Wir mögen sowas überhaupt nicht und fühlen uns auch nicht wohl. 

In Anchorage, just like about 40 other RVs, we stay overnight in the Cabelas parking lot. This is a huge store for hunters and fishermen. We see so few customers and at least four times as many employees that we wonder if the store is a money laundering facility. And the many campers with their generators in the parking lot, who also stuff big amounts of garbage into the provided container. You don’t need to be a fortune teller to know that something like this won’t be tolerated for long. We don’t like that at all and we don’t feel comfortable either.

Am nächsten Tag gehen wir in unserem Lieblingsladen REI einkaufen und laufen noch ein wenig durch das Zentrum von Anchorage. So richtig begeistern kann uns die Stadt nicht, der Charme fehlt – also uns zumindest. Abends fahren wir dann zum Flughafen und stellen fest, dass unser Boiler wieder leckt. So ein kack – er hat doch ganze 2 Wochen gehalten. Jetzt wollen wir aber erst mal nach Wrangell fliegen und dann kümmern wir uns da drum.

The next day we go shopping at our favorite store REI and walk a little through the center of Anchorage. The city can’t really inspire us, the charm is missing – at least for us. In the evening we drive to the airport and find out that our water heater is leaking again. What a bummer – it lasted 2 weeks. But first we want to fly to Wrangell and then we’ll take care of it again.

Wir verbringen die Nacht auf dem Flughafen Parkplatz, ein wenig illegal, aber egal 😉. Am nächsten Tag fliegen wir mit 2 Zwischenstopps nach Wrangell, eine Insel wieder ganz im Südosten von Alaska. Lustig ist vor Allem der letzte Flug von Petersburg nach Wrangell, er gilt als kürzester amerikanischer Flug, und er dauert ganze 10 Minuten – und unverschämter weise haben wir noch nicht mal was zu essen oder gar zu trinken auf dem Hopser bekommen. 😆 

We spend the night in the airport parking lot, a bit illegal but whatever 😉. The next day we fly with 2 stopovers to Wrangell, an island in the very southeast of Alaska. The last flight from Petersburg to Wrangell is especially funny, it is considered the shortest American flight and it is 10 minutes long – and shamelessly we didn’t even get anything to eat or drink on that hopper. 😆

Wir beziehen auf Wrangell für die nächsten 4 Nächte unser ganz und gar entzückendes Tiny House, das uns mit 2 Zimmern, voll ausgestatteter Küche und einem Bad mit Badewanne gar nicht so tiny erscheint. Wir können auf jeden Fall berichten, das sich die Tage auf der Insel ein wenig wie Urlaub vom Reisen angefühlt haben. Hört sich vielleicht merkwürdig an – aber wir haben die Wellness Tage mit täglichen Vollbädern sehr genossen.

For the next 4 nights we move into our absolutely delightful tiny house in Wrangell, which doesn’t seem so tiny to us with 2 rooms, a fully equipped kitchen and a bathroom with a bathtub. In any case, we can report that the days on the island felt a bit like a vacation from travelling. It may sound strange – but we really enjoyed the wellness days with our daily full baths.

Genossen haben wir aber auch unsere drei Tagesausflüge mit Brenda. Jeden Tag ging es morgens mit dem Boot los, wir haben immer tolle Lunchpakete bekommen und uns wurden großartige Erlebnisse geboten. Am ersten Tag sind wir zunächst nach Petersburg, dort sind wir rumgelaufen und waren froh, dass es nur neblig war und nicht geregnet hat. Petersburg wurde von Norwegern gegründet und das ist noch sehr zu sehen und spüren und der Ort ist unglaublich fotogen. Wir sehen auf der weiteren Bootsfahrt sehr viele Seehunde auf Bojen und auf Eisschollen herum liegen. Wir fahren bis zum LeConte Gletscher, dem südlichsten Gezeitengletscher der nördlichen Hemisphäre. Nun haben wir schon einige Gletscher gesehen und doch sind wir immer wieder tief beeindruckt. 

We also enjoyed our three day trips with Brenda very much. Every day we started with the boat in the morning, we always got great packed lunches and we were offered great experiences. On the first day we went to Petersburg, where we walked around and were glad that it was only foggy and didn’t rain. Petersburg was founded by Norwegians and that is still very much to see and feel and the town is incredibly picturesque. On the further boat trip we see a lot of seals lying around on buoys and on icebergs. We drive to the LeConte Glacier, the southernmost tidal glacier in the Northern Hemisphere. We have already seen a few glaciers and yet we are always deeply impressed.

Am zweiten Tag besuchen wir mit dem Boot den Stikine River, den Shakes Lake und den Shakes Gletscher. Wieder sehen wir einige Seehunde, Weißkopf-Seeadler und viele andere Seevögel doch ansonsten kein Wildlife. Dafür werden unsere Augen mit einfach unglaublich schönen Landschaften verwöhnt. Wir sind total überwältigt und es macht uns gar nix aus, dass das Wetter alles andere als perfekt ist. Wenn das Wetter noch schön wäre – dann wäre es einfach zu kitschig. Wir bekommen von Brenda (die Chefin und unsere Kapitänin unseres Tour Anbieters) einen vollständigen Lachs und jede Menge Gemüse und Salat aus ihrem Garten geschenkt und somit sind wir die nächsten 2 Abende perfekt versorgt.

On the second day we visit the Stikine River, Shakes Lake and Shakes Glacier by boat. Again we see a lot of seals, bald eagles and many other sea birds but otherwise no wildlife. In return, our eyes are spoiled with simply incredible beautiful landscapes. We are totally overwhelmed and we don’t mind that the weather is anything but perfect. If the weather was nice – it would just be too kitchy. Brenda (the boss and our captain of our tour operator) gives us a whole salmon and lots of vegetables and salad from her garden and so we are perfectly taken care of for the next 2 evenings.

Am dritten Tag fahren wir dann mit einem 600 PS Boot an den Anan Creek. Hier verbringen wir sechs Stunden – und die Zeit vergeht wie im Flug – und beobachten die Bären hautnah beim Lachse fangen. Wir sind uns nicht sicher, wie viele Bären – hauptsächlich Schwarzbären – wir tatsächlich sehen. Wahrscheinlich so zwischen 15 bis 20 Stück. Es vergeht auf jeden Fall keine Minute ohne mindestens einen Bären zu sehen. Es ist erstaunlich wie schnell wir die Bären „kennenlernen“, so stellen wir schnell fest, dass jeder Bär seine eigene Taktik und seinen ganz eigenen Charakter hat. Einer ist super ängstlich, einer ungeduldig, einer unendlich geduldig … und dann gibt des noch den Showman, der ständig spektakulär aber auch total erfolglos ins Wasser springt. Ein großartiger Tag.

On the third day we go to Anan Creek in a 600 hp boat. Here we spend six hours – and the time flies – and watch the bears up close catching salmon. We’re not sure how many bears – mostly black bears – we actually see. Probably between 15 to 20. In any case, not a minute goes by without seeing at least one bear. It’s amazing how quickly we „get to know“ the bears, so we quickly realize that each bear has its own tactics and its very own character. One is super anxious, one impatient, one endlessly patient… and then there is the showman, who constantly jumps into the water spectacularly but also totally unsuccessfully. A great day.

Nach vier Nächten in Wrangell ist unser Ausflug schon wieder vorbei und wir sind wieder zurück in Anchorage. Wir stellen uns zu Ally, wir haben sie vor über 2 Jahren in Big Bend in Texas kennen gelernt und waren seit dem immer in Kontakt. Von hier aus können wir alles gut erreichen und ehe wir uns versehen, sind vier Nächte vergangen. Wir lassen unseren Boiler erneut schweißen und diesmal ist Karsten beim Drucktest dabei – wir sind vorsichtig optimistisch. Am meisten Arbeit macht immer der Aus- und Einbau des Tanks und wir haben echt keine Lust mehr darauf. Wir fahren an dem einzigen nicht komplett verregneten Tag in den Far North Bicentennial Park, um dort eine schöne Wanderung zu unternehmen. Wir stocken unsere Vorräte ordentlich auf und freuen uns bei Ally duschen und ihre Waschmaschine nutzen zu können. Vielen Dank Ally und Alecia.

After four nights in Wrangell our trip is already over and we are back in Anchorage. We drive to Ally, who we met in Big Bend, Texas over 2 years ago and have been in touch ever since. From here we can easily reach everything and before we know it, four nights have passed. We had our water heater welded again and this time Karsten is present at the pressure test – we are cautiously optimistic. The most work is always removing and installing the tank and we really don’t feel like it anymore. We drive to Far North Bicentennial Park, on the only non-rainy day, for a nice hike. We stock up our supplies and enjoy our showers in Ally’s house and it is great to use her washing machine. Thank you Ally and Alecia.

Dann zieht es uns ganz dringend wieder zurück in die Natur. Vier Tage Stadt … das ist schon echt zu viel für uns. Wir fahren etwa 80 km in den Norden an den Hatcher Pass. Und es ist wunderbar wieder abseits des städtischen Lebens unterwegs zu sein und einfach nur die wunderbare Landschaft zu genießen. Kaum sind wir auf unserem Fishhook Parkplatz angekommen, zieht es uns schon nach draußen. Es scheint trocken zu bleiben und so wandern wir direkt los, wir sind sehr optimistisch und ziehen zwar eine Regenjacke über, aber keine Regenhose. Es kommt wie es kommen muss. Der Wanderweg ist sehr schmal und mit hüfthohem, nassen Gras bewachsen. Zusätzlich fängt es am weitest entferntesten Punkt an zu regnen. Aber wir sind ja nicht aus Zucker und genießen es trotzdem. Am Abend haben wir jede Menge nasser Klamotten und Schuhe zu trocknen, aber der Regen hört auf und es kommt tatsächlich die Sonne heraus.

After four days in Anchorage we are urgently drawn back to nature. Four days in the city … that’s really too much for us. We drive about 50 miles north to Hatcher Pass. And it’s wonderful to be away from urban life again and just to enjoy nature. As soon as we arrive at our Fishhook parking lot, we want to do something outside. It seems to stay dry and so we start hiking right away, we are very optimistic and put on a rain jacket but no rain pants. It comes as it must come, at the furthest point it starts to rain and the trail is narrow and overgrown with wet grass. But we’re not made of sugar and we still enjoy it. In the evening we have to dry a lot of wet clothes and shoes but luckily the rain stops and the sun actually comes out.

Am nächsten Tag werden wir dann äusserst freundlich von der Sonne geweckt und wir wandern gemeinsam mit den Drillingen zu den Reed Lakes. Eine wunderbare Wanderung in einer fantastischen Landschaft. Am nächsten Tag erkunden wir dann noch joggend die nähere Umgebung inklusive der Independence Goldmine und wandern noch direkt am Hatcher Pass zum Summit Lake Gipfel. Eine kurze steile Wanderung mit herrlichen Aussichten. Wir können gar nicht sagen, wie sehr wir die Sonne genießen. Es ist sogar so schön, dass wir am Abend unsere Happy Hour und auch unser Abendessen draußen genießen können. Nicht selbstverständlich in Alaska.

The next day we are woken up by the sun in a very friendly manner and we hike together with the triplets to the Reed Lakes. A wonderful hike in a fantastic landscape. And the next day we explore the surrounding area running to the Independence Gold Mine and hiking directly at Hatcher Pass to the summit of Summit Lake. A short steep hike with magnificent views. We can’t tell you how much we enjoy the sun. In fact, it’s so nice that we can have our evening happy hour and dinner outside. Not a given in Alaska.

Wir hoffen, dass uns ab jetzt das Wetter wieder gut gesonnen ist. Dann macht das Reisen doch einfach viel mehr Spaß. Wir werden jetzt weiter Richtung Norden reisen und wir sind gespannt, wie weit wir es schaffen. Ist natürlich alles Wetter-, Lust- und Laune abhängig. Ich kann Euch schon verraten, dass der Kasi UNBEDINGT an den arktischen Ozean zum Baden will – ich bin mir aber noch nicht so sicher, ob wir wirklich die unendlich vielen Meilen auf schlechter Piste in Angriff nehmen sollen. Wir werden sehen und halten euch wie immer, sofern wir mal Internet finden, auf dem Laufenden.

We hope that from now on the weather will be kind to us again. Then traveling is just a lot more fun. We will now travel further north and we are excited to see how far we can make it. Of course it all depends on the weather, desire and mood. I can already tell you that Karsten DEFINITELY wants to go swimming in the arctic ocean – but I’m not so sure yet whether we should really tackle the endless miles on a bad gravel road. We’ll see and, as always, keep you up to date … if we find cell service.

Bis dahin – bleibt gesund, gelassen und glücklich.

Until then – stay healthy, relaxed and happy.

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