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Wir sind gerade von einer Wanderung zurück gekommen und so Adrenalin-geladen, dass es uns am sinnvollsten erscheint ein wenig zu schreiben, um uns wieder zu entspannen. Nie hätten wir gedacht, dass wir so begeistert sein werden von den Dakotas und ganz besonders begeistert sind wir vom Wildlife. So haben wir auf der heutigen 23 km Wanderung neben den vielen Prairie-Dogs auch eine Klapperschlange (Sandie wäre fast drauf getreten … schon wieder) und eine Bullenschlange (die hätte Kasi fast erwischt) und natürlich wieder einige Bison. Die sind übrigens auch der Grund, dass aus unserer geplanten 19 km Wanderung eine lockere 23 km Wanderung geworden ist. Sie stehen gerne auf unserem Trail herum und erscheinen nicht immer allzu erfreut uns zu sehen oder zu wittern – also gehen wir in WEITEM Bogen um sie herum. Einfach großartig. Doch jetzt noch mal auf Anfang …

We’ve just got back from a hike and we are so full of adrenaline that writing a little seems the best way to unwind. We never thought that we would be so enthusiastic about the Dakotas and we are particularly enthusiastic about the wildlife. So on today’s 23 km hike, in addition to the many prairie dogs, we also had a rattlesnake (Sandie almost stepped on it … again) and a bull snake (which Karsten almost stepped on) and of course a lot of bison again. By the way, they are also the reason that our planned 12 mile hike turned into a more than 14 mile hike. They like to hang around on our trail and don’t always seem too pleased to see or scent us – so we give them a Lot of space. Just great. But let’s get back to the beginning…

Insgesamt sind wir dann tatsächlich eine ganze Woche in Moab, oder besser gesagt 5 km außerhalb in den Sand Flats, geblieben. Vor etwa 2 Jahren waren wir schon mal hier und damals kam uns alles schrecklich laut und zu hektisch vor. Es war noch relativ zu Beginn der Corona-Kacke und wir hatten auch echt noch Angst zu eng mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Auch war es auf den Sand Flats einfach voll und jeder zweite hatte einen Generator laufen. Ganz anders jetzt – es sind vor allem sehr ruhige Naturliebhaber unterwegs und es ist herrlich ruhig auf unserem Campground. Wir gehen täglich laufen und nachmittags wandern wir runter in die Stadt, um unser wohlverdientes Eis zu essen. Wir bleiben meist eine ganze Stunde oder mehr vor der Eisdiele sitzen und bewundern oder bestaunen die vorbeilaufenden Menschen und die vorbeifahrenden Autos. Das Wetter verwöhnt uns und so lässt es sich sehr gut aushalten.

All in all, we actually stayed a whole week in Moab, or rather 3 miles outside in the Sand Flats. We were here about 2 years ago and at that time everything seemed terribly noisy and too hectic. It was still relatively at the beginning of the Corona shit and we were really afraid of coming into too close contact with other people. Also, it was just full on the Sand Flats and every second person had a generator running. Quite different now – there are mainly very quiet nature lovers in the area and it is wonderfully quiet on our campground. We go for a run every day and in the afternoons we hike down into town for our well-deserved ice cream. We usually sit in front of the ice cream parlor for a whole hour or more and admire or marvel at the people and cars passing by. The weather spoils us and so it can be endured very well.

Wir beschließen, und das ist wohl kaum zu glauben, eine ATV Tour zu machen. Entspricht an und für sich nicht so ganz unserem Verständnis eines (natur- und umweltbewussten) Ausfluges aber es reizt uns TOTAL. Früher sind wir oft auf Rennstrecken unterwegs gewesen, wir haben es genossen das Adrenalin zu spüren und es ordentlich „krachen“ zu lassen. Das fehlt uns heutzutage gar nicht mehr … ABER so eine ATV Tour …

We decide, and it’s hard to believe, to go on an ATV tour. Doesn’t quite correspond to our understanding of a (nature and environmentally conscious) excursion, but we are TOTALLY excited. We used to go to racetracks a lot, we enjoyed feeling the adrenaline and the crazy speed. We don’t miss that anymore these days … BUT such an ATV tour …

Wir haben also eine Tour in einem kleinen Familienunternehmen gebucht und haben das Glück, dass wir alleine mit unserem coolen Guide Don unterwegs sind. Es geht ordentlich zur Sache und wir beide müssen unentwegt hysterisch lachen und auch ab und zu mal hysterisch schreien (also vor allem Sandie). Nie und nimmer hätten wir gedacht, dass die Tour so heftig ist und wir sind permanent erstaunt, was unser kleines ATV mit dem 800er Kawasaki Motor alles kann. GROSSARTIG und IRRE! Wir haben auch mal ein kleines Video gemacht – denn mit Bildern lässt sich das Ganze nicht ordentlich beschreiben. Don scheint auch viel Spaß gehabt zu haben, denn (das teilte er uns später mit) er konnte endlich auch mal wieder richtig Gas geben. 😂 

So we booked a tour with a small family business and we are lucky enough to be traveling alone with our cool guide Don. From the very beginning it is just crazy and we both have to laugh hysterically and sometimes scream hysterically (especially Sandie). We would never have thought that the tour would be so intense and we are constantly amazed at what our small ATV with the 800cc Kawasaki engine can do. AMAZING and INSANE! We also made a little video – because the whole thing cannot be properly described with pictures. Don seems to have had a lot of fun too, because (he told us later) he was finally able to really accelerate again. 😂

Viel Spaß beim Schauen

Nach den 3 Stunden mit permanentem Adrenalin-Ausstoß sind wir erst mal zu „unserem“ Mexikaner in Moab gewackelt und haben uns einen wunderbaren Margarita gegönnt. Dann waren wir auch wieder bereit die 5 km bergan zu Ewald zu gehen. Ein ganz anderer und dennoch wundervoller Tag.

After the 3 hours of constant adrenaline rush, we wobbled to “our” Mexican restaurant in Moab and treated ourselves with a wonderful margarita. Then we were ready to walk the 3 miles uphill to Ewald. A very different and yet wonderful day.

Zum Wochenende hin, wird es dann doch recht voll und hektisch in Moab. Es findet eine Oldtimer Ausstellung statt mit sehr liebevoll restaurierten und manchmal auch crazy costumized Autos. Wir schauen uns einige an und dann beschließen wir weiter Richtung Colorado zu reisen. Wir fahren die 128 immer entlang des Colorado River (den begleiten wir dieses Jahr scheinbar sehr lange). 

Towards the weekend it gets quite crowded and hectic in Moab. There is a vintage car exhibition with lovingly restored and sometimes crazy customized cars. We look at a few and then we decide to travel further towards Colorado. We drive the 128 along the Colorado River (which we seem to be accompanying for a very long time this year).

Nach einer Zwischenübernachtung irgendwo im nirgendwo landen wir in Glenwood Springs, ganz in der Nähe des Skiortes Aspen. Ihr ahnt es vielleicht schon … nach über einem Monat ohne Hot Springs, ist es endlich mal wieder an der Zeit uns ausgiebig einzuweichen. Es ist zwar mittlerweile zwischen 25 und 30 Grad tagsüber – aber egal. Wir gehen in ein recht nobles Resort, den Iron Mountain Hot Springs. Es ist Montag Vormittag und wir haben meist ein Becken, es gibt so etwa 15 Becken mit unterschiedlichen Wassertemperaturen, ganz für uns alleine. Wir weichen 3 Stunden und danach krabbeln wir mit Ewald mitten in die Rocky Mountains.

After an overnight stop somewhere in the middle of nowhere we end up in Glenwood Springs, very close to the ski resort of Aspen. You may have guessed it already… after more than a month without Hot Springs, it’s finally time to soak in the hot water again. It’s now between 75 and 85 degrees during the day – but it doesn’t matter. We go to a rather posh resort, the Iron Mountain Hot Springs. It’s Monday morning and we usually have one pool, there are about 15 pools with different water temperatures, all to ourselves. We soak 3 hours and then we crawl with Ewald into the middle of the Rocky Mountains.

Zwei Pässe, davon einer auf über 3.400 m meistert Ewald tapfer und unser nächster Übernachtungsplatz liegt auf über 3.000 m. Wir schlafen erstaunlich gut auf der Höhe und am nächsten Tag gehen wir 8 km laufen. Eine Herausforderung hier oben, eine Herausforderung die uns Spass macht.

Ewald bravely masters two mountain passes, one is over 10,300 feet, and we spend our next night at 9,850 feet. We sleep surprisingly well at this altitude and the next day we go on a 5 mile run. A challenge up here, a challenge that we enjoy.

Wir fahren weiter, jetzt geht es tendenziell bergab, nach Boulder in Colorado. Ein sehr goldiges, liberales, sportliches Universitäts-Städtchen in der Nähe von Denver. Letztes Jahr haben wir in Alaska auf einer Wanderung, wo auch sonst, Christin und Paul kennen gelernt. Wir sind seither immer in losem Kontakt geblieben und nun besuchen wir sie. Sie leben in einem sehr ruhigen Randbezirk und wir fühlen uns sofort sehr wohl. Wir werden sehr verwöhnt, Christin ist eine fantastische Köchin und Bäckerin, und wir unternehmen gemeinsam Wanderungen und eine Fahrradtour in die Stadt. Dann kommt uns auch noch unsere Cousine Juju aus Denver besuchen. Das alles, in Kombination mit perfekten Wetter, lässt uns die vier Tage mehr als geniessen. Vielen Dank Christin und Paul – ihr seid ganz und gar zauberhafte Gastgeber und Freunde.

Now tending downhill, we drive to Boulder in Colorado. A very cute, liberal, athletic university town near Denver. Last year we met Christin and Paul on a hike in Alaska, where else? We’ve kept in touch ever since and now we’re going to visit them. They live in a very quiet outskirt and we immediately feel like being home. We are very spoiled, Christin is a fantastic cook and baker, and we go on hikes and bike rides into town together. Then our cousin Juju from Denver comes to visit us. All this, in combination with perfect weather, let us more than enjoy the four days. Thank you Christin and Paul – you are absolutely magical hosts and friends.

Wir möchten nicht vergessen zu erwähnen, dass Karsten auf einem seiner Läufe (da laufen wir mal getrennt – Mist) in Boulder einen Bären sieht. Der sitzt ganz gemütlich in der Wiese, keine 50 m entfernt, und lässt sich das saftige Gras schmecken. Das ist hoffentlich ein guter Vorgeschmack auf die (hoffentlich noch vielen) Bärensichtungen, die wir dieses Jahr noch haben werden.

We don’t want to forget to mention that on one of his runs (we sometimes run separately – crap) Karsten saw a bear in Boulder. He sits comfortably in the meadow, less than 150 feet away, and enjoys the lush grass. Hopefully this is a good foretaste of the (hopefully many more) bear sightings we will have this year.

Weiter geht es – wir erreichen unseren 26. Bundesstaat – nach Nebraska. Wir bewegen uns noch immer auf dem Colorado Plateau und sind beständig auf über 1.500 m. Und doch ist das Land bis auf wenige sanfte Hügel relativ platt. Die Savannen artige Gegend wird auch die „Plaines“ genannt – sehr treffend wie wir finden. Es gefällt uns sehr gut. Vor allem, weil man in den unendlichen Weiten einfach keinen Menschen, kein Haus und kein Auto sieht. Einfach nur Gegend und die ein oder andere Kuh und natürlich auch ein paar Rehe und Hirsche, das wars dann aber auch.

Then we arrive – our 26th state – in Nebraska. We’re still on the Colorado Plateau and are consistently above 5,000 feet. And yet, apart from a few rolling hills, the land is relatively flat. The savannah-like area is also called the „Plaines“ – very aptly, we think. We like it very much. Mainly because you simply don’t see a person, a house or a car in the endless expanse. Just area and the one or the other cow and of course a several deer, but that’s about it.

Das nächste Ziel sind die Agate Fossils Beds National Monument. Hier laufen wir ein wenig umher auf den Spuren der Dinosaurier und besuchen das sehr informative Visitor Center. Scheinbar verirren sich hier nicht allzu viele Gäste hin und der Ranger ist froh sich mit jemanden unterhalten zu können. Und dann stellt sich auch noch heraus, dass er ein paar Jahre in Gießen (unserer alten Heimat) stationiert war. Sehr lustig. Doch nochmal zurück zu dieser Fundstätte, hier wurden im frühen 20. Jahrhundert etwa 20 Millionen Jahre alte Knochen von Tausenden Säugetieren, wie prähistorische Wildschweine, Wölfe und Nashörnern gefunden. Die Funde sind heutzutage in der ganzen Welt ausgestellt. Very interesting!

The next destination is the Agate Fossils Beds National Monument. Here we walk a bit around „on the tracks of the dinosaurs“ and visit the very informative visitor center. Apparently not too many guests get lost here and the ranger is happy to be able to talk to someone. And then it turns out that he was stationed in Giessen (our old hometown) for a few years. Very funny. But back to this site, around 20 million year old bones of thousands of mammals such as prehistoric wild boar, wolves and rhinos were found here in the early 20th century. The finds are now exhibited all over the world. Very interesting!

Nach einer Übernachtung im Gilbert Baker Wildlife Area fahren wir auf Schotterstraßen und kommen in unserem 27. Bundesstaat, South Dakota an. Doch noch ein paar kurze Worte zu Nebraska. Sandie war nicht wirklich wild drauf, nach Nebraska zu fahren, da sie gerne die „Red States“, also die erzkonservativen und republikanischen Staaten, meidet. Es war aber gar nicht schlimm, nicht eine shitty Trump-Flagge haben wir gesehen. Kann jedoch daran liegen, dass wir grundsätzlich fast keine Behausungen oder Menschen gesehen haben. 😆 Die Landschaften sind auf jeden Fall bezaubernd, zumindest der Teil, den wir im Westen des Staates gesehen haben.

After an overnight stay at the Gilbert Baker Wildlife Area, we mainly drive on gravel roads and arrive in our 27th state, South Dakota. But a few short words about Nebraska. Sandie wasn’t too keen on going to Nebraska because she tends to avoid the „Red States,“ the conservative and Republican states. But it wasn’t bad at all, we didn’t see one shitty Trump flag. However, it may be because we basically saw almost no houses or people. 😆 The landscapes are definitely enchanting, at least the part we saw in the west of the state.

Und nun, South Dakota, noch ein roter Staat. Zum Glück aber auch mit wenig Einwohnern, und die die wir treffen sind, wie 99,99 % der US-Amerikaner, super freundlich zu uns und wie immer neugierig und Ewald-begeistert.

And now, South Dakota, another red state. Fortunately, also with few residents, and those we meet, like 99.99% of Americans, are super friendly to us and, as always, curious and enthusiastic about Ewald.

Wir fahren zum Wind Cave National Park ganz im Süd-Westen von South Dakota. Auf der Fahrt sehen wir schon hunderte oder tausende Prairie Dogs und während Karsten noch das Schild „Buffalos are dangerous“ vorliest, sieht Sandie auch schon den ersten Bison gemächlich direkt an der Straße grasen. Grandios – damit hatten wir irgendwie noch gar nicht gerechnet. Unser Campground ist umgeben von den kolossalen Tieren und zunächst (aber auch weiterhin) haben wir ordentlich Respekt davor, an ihnen vorbei zu gehen. Wir halten immer ordentlich Abstand auch wenn wir manchmal dafür WEITE Umwege gehen müssen und manchmal warten wir, bis ein Auto vorbei kommt, welches wir dann gerne als „Schutzschild“ nutzen. Die Leute denken sowieso alle hier, dass wir durchgeknallt sind, weil wir überall hin laufen, sie haben aber auch scheinbar Spaß daran uns „zu beschützen“. WIN-WIN!

We drive to Wind Cave National Park in the far southwest of South Dakota. On our way we already see hundreds or thousands of prairie dogs and while Karsten is still reading the sign „Buffalos are dangerous“, Sandie sees the first bison grazing leisurely right next to the road. Terrific – somehow we hadn’t expected that at all. Our campground is surrounded by the colossal animals and at first (and still) we have a lot of respect of walking past them. We always keep a good distance, even if we sometimes have to take LONG detours and sometimes we wait for a car to come by, which we then like to use as a „protective shield“. Anyway, people here all think we’re nuts because we walk/run everywhere, but they also seem to enjoy „protecting“ us. WIN WIN!

Natürlich machen wir auch die Höhlentour. Diese ist nur geführt möglich, was aber auch bei etwa 248 km bisher entdeckten Gängen sinnvoll und außerdem äusserst informativ ist. Die Höhle ist für mehrere Indianerstämme ein heiliger Ort. So glauben die Lakota, dass hier das menschliche Leben entstanden ist. Die Höhle wird von den Lakota „Maka Oncye“ genannt, was soviel wie die atmende Erde heißt. Es gibt nur einen sehr kleinen natürlichen Eingang zur Höhle und hier ist der Lufthauch ergo der Atem zu spüren. Die allerersten Vorfahren sind von einem Wolf, dem „Trickster“ aus der Höhle gelockt worden, obwohl der Creator noch nicht ganz bereit war. Der Creator verwandelte diese Menschen in Bison. Diese Bison dienten den nächsten Menschen, die geduldig gewartet haben, bis sie an die Erdoberfläche kamen. Sie lieferten Kleidung und Essen und ermöglichten es den Lakota zu überleben.

Of course we also go on the cave tour. This is only possible with a guide, which makes sense given the approximately 154 miles of corridors discovered so far and it is also extremely informative. The cave is a sacred place for several Native American tribes. This is where the Lakota believe that human life originated here. The cave is called „Maka Oncye“ by the Lakota, which means something like the breathing earth. There is only a very small natural entrance to the cave and here you can feel the vent of air ergo the breath. The very first ancestors were lured out of the cave by a wolf, the „Trickster“, although the Creator was not quite ready yet. The Creator turned these people into bison. These bison served then the humans who patiently waited until they were „allowed“ to come to the surface of the earth. They provided clothing, tools and food and enabled the Lakota to survive.

In den 1890gern wurde die Höhle von dem erst 16 jährigem Alvin McDonald erkundet. Er gehörte zu einer Siedlerfamilie, die sich in unmittelbarer Nähe zur Höhle niedergelassen hatte. Er war besessen von der Höhle, so hatte er Fernweh wenn er nicht drin war, und er hat bemerkenswert viel und wissenschaftlich fundiert erforscht. Leider starb er bereits im Alter von 22 an Typhus, den er sich bei der Weltausstellung in Chicago zugezogen hatte. Im Jahre 1903 wurde die Höhle mit dem dazugehörigen Grasland durch Theodor Roosevelt zum Nationalpark ernannt. Somit ist der damals 7. Nationalpark entstanden. 

In the 1890s, the cave was explored by Alvin McDonald, just 16 years old. He belonged to a settler family that had settled in the immediate vicinity of the cave. He was obsessed with the cave and he even got wanderlust when he wasn’t in it. He did a remarkable amount of scientific research. Unfortunately, he died at the age of 22 from typhus, which he „got“ at the Chicago World’s Fair. In 1903, Theodor Roosevelt declared the cave and its grassland to be a national park. Thus the then 7th national park was created.

Die nächsten Tage erwandern wir und erfahren (mit unseren Rädern) noch die Oberfläche des wunderschönen Parks und erfreuen uns an den unendlich vielen Prairie Dogs und den zahlreichen Büffeln. Herrlich.

The next few days we hike and experience (with our bikes) the surface of the beautiful park and enjoy the endless number of prairie dogs and the numerous buffalo. Splendid.

Als nächstes unternehmen wir einen echten Touri-Tag. Muss auch mal sein und können wir auch. Wir besichtigen von weitem das Crazy Horse Memorial. Es soll die weltgrößte Skulptur werden – eines Tages. Sie haben im Jahre 1948 damit angefangen und wir denken, wenn sie in dem Tempo weiter machen, sollten sie schätzungsweise in 2-300 Jahren fertig sein. Ist auf jeden Fall beeindruckend.

Next we undertake a real tourist day. We visit the Crazy Horse Memorial from afar. It should be the world’s largest sculpture – one day. They started it in 1948 and we think if they keep up the pace, they should be done in 200-300 years. It’s definitely impressive.

Mount Rushmore liegt nur 30 km entfernt und ist der nächste Programmpunkt. Die vier Köpfe der Präsidenten (Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln) sind etwa 18 m hoch und wurden von 1927 bis 1941 aus dem Berg „heraus geschnitzt“. Im Grunde genommen ist auch dieses Kunstwerk, aufgrund des zweiten Weltkrieges, nie vollendet worden. Es beeindruckt uns jedoch auch. 

Mount Rushmore is only 18 miles away and is the next thing on the itinerary. The four heads of the Presidents (Washington, Jefferson, Roosevelt and Lincoln) are about 60 feet high and were „carved“ out of the mountain from 1927 to 1941. Basically, this work of art was never completed due to the Second World War. However, it also impresses us.

Wir fahren auf Umwegen, weil Ewald nicht durch manche Unterführungen passt, in den Custer State Park und stellen uns hier auf den kleinen Legion Lake Campground. Auch schon wieder schön. Wir unternehmen eine 20 Kilometer Wanderung zum French Creek Horse Camp und sehen nur zwei andere Wanderer und das bei herrlichem Wetter. 

We take detours, because Ewald doesn’t fit through some of the underpasses, into Custer State Park and get to the small Legion Lake Campground. Nice again. We undertake a 12.5 mile hike to French Creek Horse Camp and only see two other backpackers and the weather is beautiful.

Abends macht sich Kasi dann Reh-Haschee, das Rehfleisch hat er von anderen Campern geschenkt bekommen – so reizende Dinge passieren einem immer wieder mal. Und dann, wir wollen gerade ins Bett gehen, denken wir, dass jemand ein überdimensionales Strobo-Licht eingeschaltet hat. Es blitzt irre hell und unaufhörlich für mehrere Stunden. Scheinbar blitzt es in sehr großer Höhe in der Stratosphäre, da wir fast keinen Donnerrollen hören. Wir sind so gebannt von dem Spektakel, dass wir ganz vergessen ein Bild oder Film zu machen. Und doch schlafen wir trotz des folgenden großen Sturms wie immer sehr gut.

In the evening Kasi prepares a deer bolognese, he got the deer meat as a gift from other campers – such lovely things happen to us again and again. And then, as we’re about to go to bed, we think someone turned on an oversized strobe light. It flashes insanely bright and incessantly for several hours. It appears to be lightning at very high altitudes in the stratosphere, as we hear almost no thunder. We are so mesmerized by the spectacle that we forget to take a picture or film. And yet, despite the great storm that followed, we sleep very well, as always.

Leider leitet dieser Sturm eine Schlechtwetter Periode ein, die uns einige Tage begleiten wird. Wir verlassen den State Park über den Wildlife-Loop und sehen noch etliche Bison, diesmal weibliche Tiere mit einigen Kälbern. Wir fahren weiter über Rapid City bis zum Buffalo Gap National Grassland. Noch ist es trocken und sogar die Sonne scheint ein wenig als wir unseren ganz und gar reizenden Stellplatz direkt am Rande der „Badlands“ finden. Wir erkunden noch ein wenig die Gegend und schon wenig später ziehen die ersten Windböen mit 70-80 km/h über uns hinweg und es schüttet ohne Unterlass 48 Stunden lang. Wir harren einen ganzen Tag im Ewald aus und nach zwei Nächten schwimmen bzw. schlängeln wir durch eine unendliche Matsche in Richtung Badlands National Park.

Unfortunately, this storm heralds a period of bad weather that will accompany us for a few days. We leave the state park via the wildlife loop and see a number of bison, this time female animals with a few calves. We continue through Rapid City to Buffalo Gap National Grassland. It’s still dry and even the sun is shining a little when we find our absolutely lovely place right on the edge of the „Badlands“. We explore the area a little more and a little later the first gusts of wind blow over us at about 50 mph and it rains non-stop for 48 hours. We endure a whole day in Ewald and after two nights we swim or meander through endless mud towards Badlands National Park.

Andere Camper, die in der Gegend stehen, kommen vermutlich nicht so schnell da weg. Wir haben bei Ewald fast alle Register gezogen (Sperre, Allrad und Untersetzung), um nicht in der Supermatsche stecken zu bleiben. Im Badlands Nationalpark haben wir dann auch den Campground, und das an einem Samstag, ganz für uns alleine. Und da wir uns jetzt schon fast 48 Stunden nicht bewegt haben, gehen wir erst mal bei grauslichem Wetter laufen. Karsten meint noch, dass man ja immer laufen kann, es macht nur nicht immer Spaß – also so bei Regen und Gegenwind. Hat aber doch Spass gemacht und am Ende, wir sind schon fast bei Ewald, steht da wieder so ein Bison an unserem Weg herum. Glücklicherweise kommen in dem moment ein paar Einheimische auf ihrem Wochenendausflug vorbei und wir können das Auto wieder als Schutzschild nutzen.

Other campers who are in the area will probably not get away so quickly. We pulled out almost all the possibilities with Ewald (differential lock, four-wheel drive and reduction gear) in order not to get stuck in the super deep and sticky mud. In Badlands National Park we have the campground all to ourselves on a Saturday. And since we haven’t moved for almost 48 hours, we go for a run in the horrible weather. Karsten says that you can always run, it’s just not always fun – especially when it’s raining and there’s a tough headwind. But it was fun and at the end, we almost back at Ewald, there’s another bison standing around on our path. Luckily a few locals are passing by on their weekend trip and we can use the car as a shield again.

Insgesamt hat es drei Tage am Stück geregnet und gestürmt. Ist aber gar nicht so schlimm, da die restlichen 27 Tage dieses Monats schön und warm und in der zweiten Hälfte sogar teilweise heiß waren. Also wollen wir uns nicht beschweren. Wir fahren nach den Badlands nach Wall oder, wie sie sich selbst nennen, das Fenster zum Westen. Sind wir denn tatsächlich schon so weit in den Osten abgedriftet? Scheinbar. Wall, ja was soll man dazu sagen, ein winziger Ort, der mehr oder weniger nur aus einem viel beworbenen sehr großen Drugstore, dem „Wall-Drug“ besteht. Schon auf der Hinfahrt haben wir mindestens 100 Werbeschilder für diesen Laden gesehen – und es hat scheinbar gewirkt, denn das Spektakel wollen wir uns dann auch mal anschauen … ein riesiger Laden bestehend aus lauter kleinen Läden, die alles haben, was man nicht braucht.

It rained and stormed three days in a row. It’s not that bad though, as the remaining 27 days of this month were nice and warm and the second half was even hot sometimes. So let’s not complain. We drive to Wall, or as they call themselves, the Window to the West. Have we really drifted that far to the east? Seemingly. Wall, what can we say about that town? It is small and it consists more or less of a much-advertised, very large drugstore, the „Wall-Drug“. Already on the way there we saw at least 100 billboards for this shop – and it seems it worked, because we want to see the spectacle then… a huge shop consisting of nothing but small shops that have everything you don’t need.

Nach einer weiteren Übernachtung irgendwo im nirgendwo kommen wir am Devil’s Tower in Wyoming an. Schon von weitem begrüßt uns dieser 264 m hohe Kerl. Die ganze Gegend gefällt uns ausnehmend gut und wir finden einen ruhigen Platz auf dem nicht sehr vollen Campingplatz. Wir merken immer wieder, dass noch keine Saison ist. Daher sind noch nicht viele Touristen unterwegs und das finden wir ganz prima. Mehrfach umrunden wir gehend oder laufend den Tower auf dem oberen und unteren Wanderweg. Wir bewundern die Kletterer und sind uns sicher, dass das nix für uns wäre. Bereits im Jahre 1893 wurde der Tower von zwei Farmern mithilfe einer selbstgebauten Leiter bestiegen. Noch heute sind Fragmente der Leiter erkennbar – und die sieht mehr als gruselig aus. Der ganze Ort ist für die First Nations ein heiliger Ort. In den Bäumen im ganzen Park verteilt sieht man bunte Tücher hängen. Damit wollen sie sich mit ihrer kulturellen Vergangenheit verbinden und diese in das Heute und in die Zukunft verewigen. Ein schöner Brauch, der ganz besonders rund um die Sonnenwende im Juni zelebriert wird.

After another overnight stay somewhere in the middle of nowhere we arrive at Devil’s Tower in Wyoming. This 866 feet high guy greets us from afar. We really like the whole area and we find a quiet place on the not very crowded campsite. We keep noticing that we are not in „the season“ yet. That’s why not many tourists are out and about and we think that’s great. We walk or run around the tower several times on the upper and lower hiking trail. We admire the climbers and are sure that we could not do that climb. As early as 1893, the tower was climbed by two farmers using a self-made ladder. Fragments of the ladder can still be seen today – and it looks more than scary. The whole area is a sacred place for the First Nations. Colorful scarves can be seen hanging in the trees throughout the park. They want to connect with their cultural past and to perpetuate their culture today and into the future. A beautiful custom that is particularly celebrated around the solstice in June.

Nach einige Tagen fahren wir weiter Richtung Norden. Der Wind bläst aus dem Norden und wir haben einen richtig rauchigen Tag. Leider sind in Alberta derzeit (schon sehr früh im Jahr) zahlreiche Wildfires am Lodern und je nachdem wie der Wind geht, bekommt man auch viele hunderte Kilometer davon was mit. Die Fahrt durch das Farmland in Wyoming ist recht fad und ereignislos. Außer Rehen, oder genauer Pronghorn Antilopen, ist nicht viel zu sehen. Dafür kommen wir zügig voran und landen schon bald in North Dakota.

After a few days we continue our way north. The wind is blowing from the north and we have a really smoky day. Unfortunately, numerous wildfires are blazing in Alberta at the moment (already very early in the year) and depending on how the wind blows, you can see and smell the smoke hundreds of miles away from the wildfires. The drive through Wyoming farmland is fairly bland and uneventful. Apart from deer, or more precisely pronghorn antelope, there is not much to see. But we are making good progress and will soon end up in North Dakota.

Hier fangen dann auch wieder die Badlands an. Genannt wurden diese Landschaften so, wegen der nicht sehr fruchtbaren Erde, die auch durch die starke Erosion schwer zu bearbeiten war und ist. Die ersten Siedler konnten hier nur ihr Vieh grasen lassen und so wurde die Gegend auch zum Beef Lieferant für das ganze Land. Wir finden die Badlands einfach großartig. Eine mehr als bizarre Landschaft, deren Hügel (Buttes) durch ihre Formen und Farben einzigartig sind. Wir fürchten, dass unsere Bilder das gar nicht wieder geben können. Also müsst ihr selbst auch mal herkommen.

This is where we also find the Badlands again. These landscapes were so called because of the not very fertile soil, which was and is difficult to work on, also due to the strong erosion. The first settlers could only let their cattle graze here and so the area became a beef supplier for the whole country. We just love the badlands. A more than bizarre landscape, which Buttes are unique due to their shapes and colors. We are afraid that our pictures cannot show that at all. So you have to come here yourself.

Wir nisten uns für drei Nächte auf dem Cottonwood Campingplatz im Theodore Roosevelt Nationalpark (Südteil) ein und genießen es einfach nur. Wir fahren viel Rad und wandern – das Wetter ist genial. Überall stehen die Büffel herum und jagen uns immer wieder gehörigen Respekt ein. Wir sehen viele wilde Pferde, die seit den 50ern hier im Park heimisch sind. Da wurde der Park eingezäunt und die bis dahin noch domestizierten Tiere wurden sozusagen „eingesperrt“. Heute, Generationen später, machen diese zahlreichen und wunderschönen Pferde einen ganz und gar gesunden und glücklichen Eindruck.

We „nest“ at the Cottonwood campground in Theodore Roosevelt National Park (southern part) for three nights and just enjoy it. We cycle and hike a lot – the weather is great. The buffalo are standing around everywhere and always we have a lot of respect of them. We see many wild horses that have been in the park since the 1950’s. The park was fenced in and the animals that had been domesticated up until then were “locked in”. Today, generations later, these numerous and beautiful horses appear perfectly healthy and happy.

Wir fühlen uns in der „North Dakota“ Gegend mehr als wohl und beschließen auch noch den nördlichen Teil des Roosevelt Nationalparks, die North Unit, die 120 km weiter nördlich gelegen ist, zu besuchen. Hier sind noch weniger Besucher und scheinbar noch mehr Büffel unterwegs. Sensationell. Mittlerweile haben wir deutlich über 30 Grad tagsüber und Karsten ist richtig froh, dass es nachts ganz gut abkühlt (Sandie aber auch). Die Wanderungen sind wild, abwechslungsreich und spannend – mehrfaches wildes Herzklopfen ist mittlerweile aufgrund der Begegnungen normal.

We feel more than comfortable in the „North Dakota“ area and decide to visit the northern part of Roosevelt National Park, the North Unit, which is 75 m miles further north. There are even fewer visitors and apparently even more buffalo. Sensational. Meanwhile we have well over 85 degrees during the day and Karsten is really happy that it cools down quite a bit at night (but Sandie also). The hikes are wild, varied and exciting – multiple wild heart palpitations are now normal due to the encounters.

Nun sind wir ganz im Nord-Osten von Montana unterwegs Richtung Westen. Der Osten Montanas zeichnet sich durch seine langweiligen Grasebenen aus, die auch sehr stark von der Ölindustrie geprägt sind. Hier fragt man sich schon, ob die USA und natürlich auch wir Europäer jemals ohne Öl auskommen werden. Es wird noch ein paar letzte Generationen dauern, bis wir die fossile Zeit überstanden haben. Aber jeder der uns erzählt, Elektroautos seien in der Herstellung zu teuer, der soll sich den wahnsinnigen Aufwand hier anschauen. Das Öl wird aus der Erde gepumpt, aus örtlichen Lagertanks mit Tank-LKW zu größeren Tanklagern gefahren, von dort in Raffinerien verbracht, verarbeitet, bis es dann endlich an der Tankstelle landet. Und das mit einem erheblichen Energieaufwand. Die Sonne scheint hier 200 Tage im Jahr, ohne Aufwand. 

Now we are in the very north-east of Montana heading west. Eastern Montana is characterized by its boring grassy plains, which are also very much influenced by the oil industry. Here one wonders whether the USA and of course we Europeans will ever get by the fossil period. But anyone who tells us that electric cars are too expensive to produce should look at the insane effort here. The oil is pumped out of the ground, driven from local storage tanks by trucks to larger tank farms, taken from there to refineries, processed before finally ending up at the gas station. And that with a considerable amount of energy. The sun shines here 200 days a year, without any effort.

Wir stehen jetzt am Nelson Reservoir ganz in der Nähe der Sleeping Buffalo Hot Springs. Eigentlich ist es ja für heiße Quellen zu warm – aber wie immer genießen wir es sehr uns einzuweichen. Die Gegend ist ziemlich langweilig hier, obwohl wir doch ganz schön am See stehen. Es ist trotz anstehendem Wochenende recht einsam und zum Glück sind auch in den Bädern kaum Menschen. Wir schauen aus dem Fenster und beobachten die jagenden Möwen, die Sonne scheint, es ist warm und es könnte uns nicht besser gehen.

We are now at Nelson Reservoir, very close to Sleeping Buffalo Hot Springs. It’s actually too warm for hot springs – but as always, we really enjoy soaking. The area is pretty boring here, although we are on a pretty lake. Despite the upcoming weekend, it is quite lonely and fortunately there are hardly any people in the pools. We look out the window and watch the hunting seagulls, the sun is shining, it’s warm and we couldn’t be feeling better.

Der Plan für die nächsten Tage ist, den Glacier Nationalpark zu besuchen. Da müssen wir noch circa 500 km Richtung Westen fahren (Montana ist echt GROSS) und dann wollen wir Anfang Juni nach Kanada über die Grenze fahren. Wir werden dort die kanadische „Schwester“ vom Glacier Nationalpark besuchen, den Waterton Nationalpark und dann … ja schauen wir mal. Wir halten Euch wie immer auf dem Laufenden.

The plan for the next few days is to visit Glacier National Park. We still have about 310 miles to go west (Montana is really BIG) and then we want to cross the border to Canada in early June. There we will visit the Canadian „sister“ of Glacier National Park, Waterton National Park and then … well, let’s see. As always, we will keep you up to date.

Bleibt glücklich, gelassen und gesund.

Stay happy, calm and healthy.

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