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Wir sind dann mal wieder weg – der Beginn unserer jährlichen großen Reise, wir sind auf dem Weg nach Teneriffa – Yippie

Ehe wir jedoch mit unserem ersten kleinen Reisebericht anfangen, möchten wir gerne eine technische Frage in die Runde stellen.
Ewald hat seit ca. einer Woche ein kleines Problem, genauer gesagt ist es jetzt dreimal hintereinander passiert … wir starten morgens problemlos den Motor, fahren dann so 200 bis 300 Meter und dann verliert der Motor schlagartig seine komplette Leistung und er geht aus. Wenn wir dann versuchen ihn zu starten, orgelt er immer ziemlich, springt dann nach ein paar Versuchen auch an läuft dann aber scheinbar nur auf 4 – 5 Zylindern, nimmt kein Gas an und geht wieder nach 10 bis 20 Sekunden aus. Das passiert dann einige Male nacheinander, bis er dann endlich wieder Gas annimmt und wir wieder weiterfahren können. Ist vor allen Dingen doof, wenn wir, wie beim ersten Mal mitten im Kreisverkehr/Kreuzung stehen bleiben. Zum Glück sind die Spanier aber ein sehr duldsames Volk.
Folgende Punkte können wir ausschließen:
1. Spritmangel (Diesel war immer genügend vorhanden)
2. Schlechte Batterie (ganz neue und sehr stark)
3. Dieselfilter verdreckt (Grob- und Feinfilter sind neu und Schauglas zeigt keine Verschmutzung)
4. Dieselpest (Tank wurde vor zwei Jahren gereinigt und neu versiegelt)
5. Kein Widerstand beim Anlassen, Motor dreht frei
Folgende Punkte könnten Ursache sein:
1. Die Tankanzeige ist seit Beginn der Reise ausgefallen (zeigt immer Maximum an). Evtl. hängt zeitweise etwas vor der Ansaugleitung
2. Es sieht danach aus, dass es sich um eine ungenügende Spritzufuhr handelt.
3. Eventuell zieht Ewald Falschluft (es ist aber keine Leckage offensichtlich)
4. Hängen der Motorbremse und des Gestänges zur Einspritzpumpe
5. Verschmutzte Dieselpumpe oder Einspritzdüsen
Wir freuen uns auf jede Menge Anregungen, Mutmaßungen und Antworten, denn wir kommen mit diesem (bisher kleinen) Problem zwar immer weiter, wäre aber schön es lösen zu können. Wir werden uns dann mal bei nächster Gelegenheit (wenn wir von der Fähre runter sind) mit den möglichen Ursachen befassen.

Der Beginn unserer Reise Anfang Januar war geprägt von unserem Entkommen der Schlechtwetterfront. Wir sind immer kurz vor dem ganz schlechten Wetter hergefahren und wir hatten echt Glück. In Süd-Spanien sind wir teilweise an einem Tag noch mit T-Shirt rumgelaufen und am nächsten Tag, wir waren dann schon weiter, hat es genau dort geschneit. Es hat so viel Schnee gegeben, dass die Spanier ganze Autobahnen sperren mussten. Irre…
Wir sind wie immer sehr gemütlich unterwegs gewesen, so durchschnittlich 200 km am Tag und konnten dann auch an unseren Fahrtagen immer noch ein wenig unternehmen. Viel ist nicht passiert aber wir hatten immer eine schöne Zeit und schon nette Begegnungen. Wir werden jetzt einfach unsere einzelnen Etappen mit ein wenig Text und Bildern kurz „umreißen“.

Etappe 1 Pont-á-Mousson – Frankreich
Schon auf unserer ersten Etappe circa 60 km hinter Krofdorf Richtung Süden, hatten wir das erste Mal Glück. Wir dachten (aufgrund der Tankanzeige), dass die Tanks voll wären und fahren fröhlich vor uns hin, bis wir doch mal nachgerechnet haben und feststellen mussten, dass wir vermutlich fast keinen Diesel mehr haben – die Tankanzeige ist defekt. Die Tankstelle war dann glücklicherweise nur noch 10 km entfernt – puh!
In Pont-á-Mousson haben wir (wie letztes Jahr) sehr schön am Fluss gestanden, es war sehr, sehr kalt und am nächsten Morgen hat es auch wieder zu schneien begonnen.

Etappe 2 Ornan – Frankreich
Ein zauberhafter Ort (war uns erst gar nicht bewusst), wieder hatten wir Schnee und wir sind echt froh, am Stellplatz einen Stromanschluss für unseren Heizlüfter gefunden zu haben. Den Ort sollten wir auf jeden Fall noch mal im Sommer besuchen – sehr schön.

Etappe 3 Ville-sous-Anjou – Frankreich
Klitzekleiner, verschlafener, romantischer Ort. Erwähnenswert sind hier auf jeden Fall der gepflegte kostenfreie Stellplatz mit Entsorgung, Strom und Wasser sowie der schöne Aussichtsturm mit Marien-Statue am höchsten Punkt des Ortes, den wir unbedingt „erlaufen“ mussten.

Etappe 4 Beaucaire – Frankreich
Hier treffen wir Claudia und Andreas (www.14qm.de) und bleiben direkt mal 2 Nächte und haben zwei lustige Abende zusammen. Besonders der zweite Musikabend wird uns laaaaaaaaaaaange in Erinnerung bleiben. Beaucaire selbst ist auf jeden Fall sehenswert mit der typischen französischen Altstadt, den kleinen Lädchen und einer schönen majestätischen Festung. Hier hatten wir viel Sonne aber auch den Mistral …

Etappe 5 Collioure – Frankreich
Nach unserem tränenreichen Abschied fahren wir zu unserem traditionellen Platz (schon zum 5. Mal) nach Collioure. Wie immer fühlen wir uns dort sehr wohl – ist schon ein wenig wie heimkommen – und bleiben auch wieder 2 Nächte. Am Abend hat der Mistral unglaublich dramatische Wolken geformt (kein Photoshop) und am Tag 2 machen wir eine dreieinhalbstündige Wanderung über St. Elm bis hin zum Col de Mollo mit fantastischen Ausblicken. Als wir zum Stellplatz zurückgekommen sind, waren alle anderen Womos weg, nur Ewald stand noch. Ein freundlicher städtischer Angestellter, hat uns dann erklärt, dass wir da eigentlich nicht mehr stehen dürften, aber bei uns würde er gerne eine Ausnahme machen. So durften wir noch eine Nacht alleine auf dem Stellplatz stehen bleiben. Zauberhaft. Wahrscheinlich wird es aber das letzte Mal gewesen sein.

Etappe 6 Sitges – Spanien
Hier, südlich von Barcelona, haben wir tatsächlich kein einziges Bild gemacht. Der Ort ist jetzt auch nicht wirklich besonders, aber bei zum ersten Mal knapp 20 Grad, hatten wir einen sehr schönen Lauf durch das ziemlich schöne und auch bergige Hinterland, was direkt hinter den letzten Häusern von Sitges beginnt.

Etappe 7 Alcossebre – Spanien
Nach der Kontrolle von Ewalds Radbolzen und Flüssigkeiten sind wir über kleine Landstraßen bis nach Alcossebre gefahren. Ein typischer Sommer-Badeort hier in Spanien. Jetzt um diese Zeit mausetot und seeeeeeehr ruhig. Herrlich. Hier hatten wir bis jetzt unseren schönsten Stellplatz direkt am Strand und unser Nachbar war ein Eisvogel, der uns immer mal wieder besucht hat. Hier konnten wir auch zum ersten Mal draußen sitzen und unseren Kaffee und Wein genießen.

Etappe 8 Cap de Sant Antoni bei Xavia – Spanien
Auf unserem Weg nach Xavia haben wir einen offiziellen Stellplatz gefunden auf dem wir entsorgen und Wasser fassen konnten. Ewald hat für grosses Aufsehen auf diesem Platz der Kuriositäten (dicht an dicht stehende Wohnmobile hinter großen Mauern), wahrscheinlich passiert hier sonst den ganzen Tag über gar nichts.
In Xavia ging es sehr, sehr steil und sehr, sehr kurvig bis zu dem in 170 Meter Höhe über dem Meeresspiegel befindlichen Platz bei einem Leuchtturm. Herrlicher Rundumblick, schöne Vegetation aber auch sehr windig und dementsprechend eine ziemlich stürmische Nacht.

Etappe 9 Calabardina
Hier wollten wir uns in eine Bucht stellen, aber leider ist das hier nun komplett verboten. Wie haben dann direkt am Strand einen Parkplatz gefunden auf dem wir übernachtet haben. Ein sehr schöner Ort am Cabo Cope, nicht sehr zugebaut, der auch auf den Sommer wartet.
Nach einer ruhigen Nacht haben wir am nächsten Tag an Ewald hinten links die Bremse auf- und saubergemacht (man muss ja in Übung bleiben und auch die Blaumänner wollten mal wieder zum Einsatz kommen). Zwischendurch hat uns noch ein grüner 911er aus Darmstadt besucht und uns seine Hilfe angeboten. So ist das halt unter den Kurzhauber-Fahrern ;).

Etappe 10 Almerimar – Spanien
Auch hier waren wir letztes Jahr schon mal – ist aber einfach ein schöner Ort mit guten Bars, einem angrenzenden Naturschutzgebiet und einem guten Stellplatz direkt im Jachthafen. Hier haben wir dann Anke und Ralf mit ihrem Hund Fips (unterwegs mit ihrem Unimog 404S mit 2,8 Liter Motor – cooool) getroffen. Zusammen haben wir 2 schöne Nachmittage/Abende verbracht, Wein getrunken und viel geredet.
In Almerimar sind wir dann 3 Nächte geblieben. Wir haben es ja nicht eilig, das Wetter war schön und Wäsche musste dann auch mal gemacht werden. Hier konnten wir auch zum ersten Mal die Fahrräder auspacken und eine sportliche Tour entlang der Küste machen. In Spanien ist es einfach sehr angenehm mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, weil die Spanier selbst sehr viel Rad fahren und unglaublich rücksichtsvoll sind.

Etappe 11 Torre de Benagalbon – Spanien
So, an diesem Morgen (17.1.2017) hatten wir dann ca. 200 Meter im Kreisverkehr zum ersten Mal unser oben geschildertes Problem. Das Ganze hat an diesem Morgen etwa zwei Stunden gedauert und es sind sehr viele Menschen an uns vorbei gekommen (auch viele mit Womo), die Einzigen aber, die gefragt haben, ob sie helfen können, waren 2 liebe Schweizer unterwegs mit einem Nissan Pickup …
Ewald hat dann, als er wieder lief, die 170 km Etappe klag- und problemlos gemeistert. In Torre de Bengalgon (auch ein ganz schöner Ort), angekommen, war es so warm, dass wir mit kurzen Sachen an den Strand konnten und unbedingt Eis essen mussten : ).

Etappe 12 Mazagon – Spanien
Unsere bisher aller-aller längste Etappe von 335 km. Wahnsinn, aber Ewald hat (bis auf kurz nach dem Losfahren wieder) keine Probleme gemacht. In Mazagon bei Huelva sind wir zum ersten mal auf einen Campingplatz. Der war echt riesig – aber wie alles hier in Spanien noch im Winterschlaf – außer uns waren vielleicht noch 3 andere Fahrzeuge dort. Hier haben wir den bisher schönsten Strand mit wunderschönen Klippen vorgefunden. Herrlich geeignet für endlose Strand-Spaziergänge und Läufe, was wir auch ausführlich genutzt haben. Hier ist es dann aber noch mal empfindlich kalt geworden, wieder waren wir sehr dankbar für unsere Heizung, und am zweiten Abend haben wir uns dann einen richtig schönen indischen Linsen-Eintopf gekocht – passend zu einem lauschigen Winterabend ;).
An Kasi´s Geburtstag wurde es dann wieder ein wenig wärmer. Wir haben uns dann direkt an den Strand von Mazagon gestellt, haben Kuchen gebacken und gegessen und sind abends in eine Hafenkneipe, um den schönen Tag mit Tapas und Rioja zu beschließen. Am nächsten Tag, den 21.01.2017, sind wir dann die paar km bis zum Fährhafen (Ewald hat natürlich wieder kurz gemuckt).

Die Fährfahrt ist jetzt überstanden.  Zum Glück konnten wir sehr gut schlafen, danke liebe Heike für den super Globuli Tipp gegen Seekrankheit, die Zeit ging recht schnell rum und die See war anfänglich noch ruhig … später nicht mehr so.

Jetzt stehen wir bei San Andrés am Strand und das unten ist der Blick aus unserem „Salon“ …

12 Fähre (8)

So schlecht geht es uns gar nicht … bis bald mal wieder.

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