Seite wählen

Wir haben es dann tatsächlich geschafft. Ende April verlassen wir Tucson und lassen Arizona erst mal für längere Zeit hinter uns. Nachdem wir unsere 2. Impfspritze im Drive-through Impfzentrum in Marana bekommen haben, mussten wir uns beide einen ganzen Tag in horizontaler Position erholen, aber zwei Tage später geht es frisch vacciniert endlich weiter gen Norden. Auf zu neuen Ufern – auf Richtung Colorado. Wir fahren in drei großen Sprüngen, also für uns recht weite Distanzen, bis in das südliche Colorado. Auf unserem Weg durch Arizona machen wir noch zwei Zwischen-Übernachtungen. Zum Glück finden wir immer ruhige, beschauliche Plätze in grandiosen Landschaften und können uns somit auch immer noch ein wenig sportlich betätigen. Auf unserem Weg, wir vermeiden die großen Interstates und Highways, kommen wir nicht nur durch schöne Landschaften sondern auch durch beunruhigend furchtbar arme Orte. Zum Beispiel Show Low, trotz Armut ein durch und durch vom letzten Präsidenten (dessen Namen wir nicht mehr nennen) verseuchter Ort. Überall doofe Flaggen und sogar Andenkenläden die ausschließlich Souvenirs mit seinem Konterfei oder Namen führen. Unfassbar – wir sind froh, diesen Ort schnell hinter uns zu lassen.

We actually made it. At the end of April we leave Tucson and leave Arizona behind us for a longer time. After we received our second shot at the drive-through vaccination center in Marana, we both had to recover for a whole day in a horizontal position. Two days later, freshly vaccinated, we finally head north. Off to new frontiers – towards Colorado. We ride in three big steps, which are quite long distances for us, all the way to southern Colorado. On our way through Arizona we make two more overnight stays. Fortunately, we always find quiet, contemplative places in grandiose landscapes and we are able to do our exercise. On our way, we avoid the big interstates and highways. We don’t only see beautiful landscapes but also unsettlingly terrible poor places and towns. For example Show Low, a place thoroughly contaminated by the last president (whose name we no longer mention). Everywhere stupid flags and even souvenir shops that only sell souvenirs with his likeness or name. Incredible – we are happy to quickly leave this place behind us.

Wir fahren dann noch durch die nord-westliche Ecke New Mexikos und durchqueren ein riesiges doch leider sehr trostloses Indianerreservat. Etwa alle 100 km kommen wir durch kleinere Orte, in denen aber nicht mehr als die gängigen Fastfoodketten, ungepflegte Motels und natürlich Casinos zu sehen sind.

We then drive through the north-western corner of New Mexico and cross a huge but unfortunately very desolate Indian Reservation. About every 60 miles we come through smaller towns, in which nothing more than the usual fast food chains, neglected motels and of course casinos can be seen.

Und dann erreichen wir Colorado. Unser 21. Bundesstaat. Wir stellen uns ganz in der Nähe des Mesa Verde Nationalpark auf BLM Land und verbringen eine ruhige erste Nacht in Colorado. Am nächsten Tag besuchen wir den Mesa Verde Nationalpark. Wir sind immer wieder erstaunt über die Ausmaße der Parks hier in den USA. Wir besichtigen nur einen kleinen Teil und dennoch fahren wir ganze 90 km innerhalb des Parks. Irre! Wir sind auf jeden Fall sehr beeindruckt von den indianischen Bauwerken. Hier fanden ab 550 n. Chr. die ersten Besiedelungen mit einfachen Holzhäusern statt. Später bauten die amerikanischen Ureinwohner Stein-Lehm-Häuser, die halb in die Erde gebaut wurden – Pit-houses genannt. Von 1150 bis 1300 war dann die klassische Pueblo Periode, währenddessen die Cliff-Dwellings, bis zu 3 Etagen hohe Gebäuden im Schutz von natürlichen Klippen, entstanden sind. Wir sind besonders von den Dörfern „Spruce Tree House“ und „Cliff Palace“ beeindruckt. Das Wetter ist äusserst wechselhaft und beschert uns dramatische Ausblicke. Zum Glück bleibt es aber trocken.

And then we reach Colorado. Our 21st state. We park near the Mesa Verde National Park on BLM Land and spend a quiet first night in Colorado. The next day we visit the Mesa Verde National Park. We are always amazed at the size of the parks here in the USA. We only visit a small part and yet we drive about 55 miles within the park. Crazy! We are definitely very impressed by the Native constructions. The first settlements with simple wooden houses took place here from 550 AD. Later the Native Americans built stone-and-mud houses half-buried in the ground called pit-houses. From 1150 to 1300 the classic Pueblo period took place, during which the cliff dwellings, buildings up to 3 floors high and sheltered by natural cliffs, were created. We are particularly impressed by the villages of „Spruce Tree House“ and „Cliff Palace“. The weather is extremely changeable and gives us dramatic views. Fortunately it stays dry.

Wir fahren dann noch etwas weiter östlich, bis kurz vor Durango und treffen dort auf Michaela und Peter mit ihrem Dicken. Es ist schön, sich nach langer Zeit wieder mal zu sehen und der erste Abend wird laaaaang und lustig. Mittlerweile sind wir auf 2.500 m Höhe angekommen und das merken wir in den ersten Nächten ganz schön. Wir schlafen beide sehr unruhig, wachen immer wieder auf und haben sehr wirre Träume. Diese Träume möchte man gar nicht analysieren, sie sind einfach zu merkwürdig. Es ist natürlich auch wesentlich frischer hier, in Arizona hatten wir ja die ganze Zeit um die 35 Grad, jedoch ist das Wetter nicht so schlecht und wir können die Sonne genießen.

We then drive a little further east until shortly before Durango and meet Michaela and Peter with their MAN Truck. It’s nice to see each other again after a long time and the first evening is loooong and funny. We have now reached an altitude of 8,200 feet and we notice that quite a bit in the first few nights. We both sleep very restlessly, wake up again and again and have very confused dreams. You don’t want to analyze these dreams, they are just too strange. Of course it’s also much fresher here, in Arizona we were around 95 degrees the whole time, but the weather isn’t that bad and we enjoy the sunshine.

Natürlich steht hier in Colorado so einiges an touristischen Attraktionen auf dem Programm. So fahren wir zu Viert mit der Dampf-Schmalspurbahn von Durango bis zum Cascade Creek und wieder zurück. Es ist noch Nebensaison und somit wird der Klassiker, von Durango nach Silverton, noch nicht angeboten. Mit einer sensationellen Reisegeschwindigkeit von 20 km/h lassen wir die Stadt Durango hinter uns und nach ordentlichem Durchgeschüttel in den offenen Viehwaggon, kommen wir nach Rockwood in die Berge und ab hier wird die Bahnfahrt spektakulär schön. Wir sitzen im letzten Waggon, haben es aber ganz bequem, und können vorne in engen Kurven die Lok den Berg hoch ächzen sehen. Auch der Blick auf den wild sprudelnden Cascade River ist immer wieder spannend. Mit einer einstündigen Rast sind wir insgesamt 5 Stunden unterwegs und wir Vier haben es sehr genossen.

Of course there are quite a few tourist attractions on the program here in Colorado. So the four of us take the narrow-gauge steam train from Durango to Cascade Creek and back again. It is still off-season and so the classic, from Durango to Silverton, is not yet on offer. With a sensational cruising speed of 13mph we leave the city of Durango behind us and after a good shake in the open cattle wagon, we come to Rockwood in the mountains and from here the train journey is spectacularly beautiful. We sit in the last wagon, we are very comfortable and can see the locomotive groaning up the mountain in tight bends in the front. Also the view to the wild, bubbling Cascade River is exciting. With a one-hour rest, we toured a total of 5 hours with the steam train and the four of us enjoyed it very much.

Nach der Bahnfahrt fahren wir noch 45 km nördlich und Ewald muss kräftig bergan kraxeln. Die nächste Nacht verbringen wir auf knapp 2.700 m. Uiuiui – das wird wieder eine lustige Nacht. Das erwarten wir zumindest – wir überraschen uns jedoch selbst und schlafen sehr gut. So ausgeruht gehen wir am nächsten Morgen laufen. Ein super anstrengender und zugleich wunderschöner Lauf in der Höhe mit 360 Grad Blick auf die uns umgebenden 4.000er Berge. Großartig.

After the train ride we drive another 30 miles north and Ewald has to climb vigorously uphill. We spend the next night at almost 8,860 feet. Ohoh – it will be another fun night. At least that’s what we expect – but surprisingly we sleep very well. So rested we go running the next morning. A super exhausting and at the same time wonderful run at high altitude with a 360 degree view of the 13ers and 14ers mountains surrounding us. Great.

Am nächsten Morgen muss Ewald über den 3.240 m hohen Molas Pass kraxeln, um dann Silverton zu erreichen. Ewald ist langsam aber er kämpft sich tapfer jeden Berg und Pass hinauf. Manchmal vergessen die Straßenbauer Kurven oder Serpentinen einzuplanen und wir krabbeln manchmal so steile Berge hier hoch, die sich eher wie Raketen-Abschußrampen als nach Straße anfühlen. Natürlich besichtigen wir auch Silverton – auch hier ist das kack Virus scheinbar nicht spurenfrei vorbei gegangen, denn es sind einige Läden scheinbar für immer zu. Sehr schade.

The next morning, Ewald has to climb over the 10,630 feet high Molas Pass in order to then reach Silverton. Ewald is slow but he bravely fights his way up every mountain and pass. Sometimes the road builders forget to plan curves or serpentines and sometimes we crawl up such steep mountain roads that it feels more like rocket launch pads than a road. Of course we also visit Silverton – here, too, the shitty virus has apparently not passed without a trace, because some shops are apparently closed forever. It’s a shame.

Spektakulär ist dann die Fahrt über den Million Dollar Highway, von Silverton bis Ouray. Diese Straße ist Ende des 19. Jahrhunderts entstanden und war angeblich mit goldhaltigem Erzgeröll gepflastert. Wir passieren unzählige verlassene Minen und klammern uns auf der schmalen Straße entlang der steilen und tiefen Abgründe ganz schön an den Sitzen fest. Denn hier werden nicht nur manchmal die Kurven vergessen, es werden auch gerne Leitplanken vergessen. 

The drive along the Million Dollar Highway from Silverton to Ouray is spectacular. This road was built at the end of the 19th century and was allegedly paved with gold-bearing ore rubble. We pass countless abandoned mines and cling to our seats on the narrow road along the steep and deep abysses. Not only the curves are sometimes forgotten here, guard rails are also often forgotten.

Ewald erreicht dann noch einen neuen Höhenrekord auf dem Red Mountain Pass. Dort passieren wir die 3.380 m Marke, ehe wir den Ort Ouray, genannt Switzerland of America, erreichen. Natürlich besichtigen wir auch dieses Örtchen, können aber gar nichts schweizerisches, außer der Lage zwischen den schneebedeckten Bergen, entdecken. Ganz nett, aber in unseren Augen nicht so besonders, und leider sind wir auch etwas enttäuscht, da alle drei Eisdielen noch geschlossen sind. Wir hatten soooo großen Schmacht auf ein leckeres Eis!

Ewald then reaches a new altitude record on the Red Mountain Pass. There we pass the 11,090 feet mark before we reach Ouray, known as Switzerland of America. Of course we also visit this little town, but we cannot discover anything Swiss, except its location between the snow-capped mountains. Quite nice, but not that special in our eyes, and unfortunately we are also a bit disappointed because all three ice cream parlors are still closed. We were so much in the mood for some delicious ice cream!

Die nächsten 3 Tage verbringen wir Vier dann im Black Canyon of the Gunnison Nationalpark. Es tut mal wieder gut, mehrere Tage zu stehen und ordentliche Wanderungen zu machen. Das Wetter ist wieder relativ durchwachsen, jedoch meist gut genug, um draußen zu sitzen und lecker zu grillen. Unsere Hauptwanderung führt uns über die super steile Gunnison Route runter in den Canyon zum Gunnison River. Auf guten 2 km überwindet die Route 550 Höhenmeter und ist einmal so steil, dass eine Kette auf einem Teilstück nötig ist. Auch hier bekomme ich wieder mal Höhenangst. Ich habe jedoch gelesen, dass das Hirn nicht in der Lage ist, Angst zu empfinden, wenn man gleichzeitig singt. Also singe ich – und tatsächlich es hilft, also mir auf jeden Fall, Karsten, Michaela und Peter bekommen jedoch deshalb ein wenig Angst 😆. Wir Vier schlagen uns auf jeden Fall wacker auf dem Ab- und Aufstieg, genießen die Pause am Fluss sehr und zurück zu Hause genießen wir ebenso unsere leckere Pizza.

The four of us spend the next 3 days in the Black Canyon of the Gunnison National Park. It feels good again to stand for several days in one place and go on good hikes. The weather is relatively mixed again, but mostly good enough to sit outside and have some delicious barbecues. Our main hike takes us down the super steep Gunnison Route into the canyon to the Gunnison River. On the short 1.5 mile long route you descend 1,800 feet in altitude. The route is so steep that a chain is necessary on one section. Here, too, I get my fear of heights again. However, I have read that the brain is unable to feel fear when you are singing at the same time. So I sing – and it actually helps, definitely me. But Karsten, Michaela and Peter get a little scared because of me singing 😆. The four of us definitely do well on the descent and ascent, we really enjoy the break by the river and back home we also enjoy our delicious pizza.

Als nächstes fahren wir circa 100 km östlich bis nach Gunnison. Auf dem Weg dorthin passieren wir den riesigen Blue Mesa Stausee. Wir sind erschrocken, wie leer der Stausee ist und das direkt nach der Schneeschmelze. Die Amerikaner müssen wirklich lernen, besser mit den knappen Ressourcen umzugehen – wir hoffen es ist noch nicht zu spät.

Next we drive about 65 miles east to Gunnison. On the way there we pass the huge Blue Mesa reservoir. We are shocked how empty the reservoir is and that right after the snow has melted. Americans really need to learn to manage the scarce resources better – we hope it’s not too late.

Ganz in der Nähe von Gunnison stellen wir uns zu den Hartman Rocks. Ein cooles Kletter-, Wander-, Fahrrad- und Offroadparadies. Leider ist es die ganze Zeit irre windig und wir können uns mehr oder weniger nur drinnen aufhalten. Wir erkunden jedoch die super schöne Landschaft ausgiebig zu Fuß (wandernd und laufend) und abends sitzen wir entweder im Dicken oder in Ewald zusammen. Wieder mal sind wir erstaunt und begeistert, wie die US Amerikaner es meistern, so wunderschöne Naherholungsgebiete anzubieten. Das Gebiet der Hartman Rocks ist riesig mit unzähligen Sport-Möglichkeiten, Stellplätze für Wohnmobile und Toilettenhäuschen (die immer sauber sind, ausreichend Toilettenpapier haben und mit Hand-Sanitizer bestückt sind) und alles wird von jedem mit Respekt und pfleglich behandelt. Man sieht kein Fitzelchen Müll. So soll es sein.

Close to Gunnison, we camp at the Hartman Rocks. A cool climbing, hiking, cycling and off-road paradise. Unfortunately it is crazy windy all the time and we can more or less only stay inside. However, we explore the super beautiful landscape extensively on foot (hiking and running) and in the evening we either sit together in the MAN or in Ewald. Once again we are amazed and excited how the Americans master it to offer such beautiful local recreation areas. The Hartman Rocks area is huge with countless sports facilities, pitches for campers and toilet-houses (which are always clean, have sufficient toilet paper and are stocked with hand sanitizers) and everything is treated with respect and care by everyone. You don’t see a scrap of rubbish. That’s how it should be.

Wir fahren noch weiter östlich und wieder knackt Ewald einen Höhenrekord. Diesmal passieren wir auf dem Monarch Pass auf sage und schreibe 3.447 m den Continental Devide. Also wenn die hier in Colorado etwas richtig richtig gut können, dann sind das die Berge. Es gibt 52 (!) 4.000er Berge hier – und Deutschland hat noch nicht mal einen 3.000er aufzuweisen. 

We drive further east and again Ewald breaks an altitude record. This time we pass the Continental Devide on the Monarch Pass at an incredible hight of 11,310 feet. So if they’re really good in something here in Colorado, it’s the mountains. There are 52 (!) more than 13,100 feet high mountains here and 25 so called 14ers – and Germany doesn’t even have a 10,000 feet peak.

In der Nähe von Poncha Springs finden wir am Fuße des Mount Shavano einen wunderbaren Platz. Wir sind umgeben von schneebedeckten riesigen Bergen und hier verbringen wir die letzten Tage mit Michaela und Peter. Die zwei reisen Mitte Mai nach Deutschland. Die Tage sind sehr schön und wir werden mit viel Sonne verwöhnt. Wir führen wieder diverse Wartungs- und Optimierungsarbeiten an Ewald durch und widmen uns natürlich auch wieder ausführlich dem Sport. So fahren wir mit den Rädern weiter bergan bis auf über 3.000 m zum Mount Shavano Wanderweg. Der Hinweg ist ordentlich anstrengend und wir benötigen für die 9 km 1 Stunde und 20 Minuten – der Rückweg geht dann natürlich wesentlich schneller.

Near Poncha Springs we find a wonderful place at the base of Mount Shavano. We are surrounded by huge snow-capped mountains and this is where we spend the last few days with Michaela and Peter. The two will travel to Germany mid-May. The days are very nice and we are spoiled with a lot of sun. We are again carrying out various maintenance and optimization work on Ewald and of course we are again devoting ourselves to sport. One day we ride uphill on our bikes to the altitude of 9,850 feet to the Mount Shavano trailhead. The way there is extreme exhausting and we need 1 hour and 20 minutes for the 6 miles – the way back is of course much faster.

Unser nächstes Ziel in Colorado ist der Great Sand Dunes Nationalpark, im Süden von Colorado. Wir haben es tatsächlich geschafft, einen Platz auf dem im Park gelegenen Campingplatz zu ergattern und fahren wohlgelaunt hin. Erstaunlicherweise können wir die Dünen schon aus etwa 100 km Entfernung sehen und wir haben das Gefühl, dass wir laaaaaaange Zeit uns nicht wirklich nähern. Und das obwohl Ewald ja eigentlich pfeilschnell ist. Wir kommen dann aber doch an und stellen uns auf den schönen naturnahen Campingplatz am Fuße der beeindruckenden Dünen. Natürlich zieht es uns SOFORT in den ca. 440.000 Jahre alten Sandkasten. Wir befinden uns auf 2.530 m Höhe und die höchste Düne, die Star Dune, ragt etwa 230 m hoch. Das alles wieder vor der Bergmassiv-Kulisse mit ihren schneebedeckten 4000ern. Wir waten also durch den Medano Creek, dessen Wasser ganz warm ist, und dann geht es barfuß im tiefen warmen Sand bergan. Natürlich muss ich, an besonders steilen Stellen, auch hier wieder singen. Je weiter hoch wir kommen, desto mehr stürmt es und wir werden ziemlich gesandstrahlt. Daher drehen wir kurz vor dem „Gipfel“ wieder um – wir wollen unsere Haut nicht komplett verlieren.

Our next destination in Colorado is the Great Sand Dunes National Park, in southern Colorado. We actually managed to get a reservation at the campsite in the park and go there in a good mood. Amazingly, we can see the dunes from about 65 miles away and we have the feeling that we are not really getting closer for a loooong time. And that although Ewald is actually as fast as an arrow. But then we arrive and stand on the beautiful, natural campsite at the base of the impressive dunes. Of course, we are IMMEDIATELY drawn into the approximately 440,000 year old sandpit. We are at an altitude of 8,300 feet and the highest dune, the Star Dune, is about 755 feet high. All of this again in front of the mountain range with its snow-covered 13ers and 14ers. So we wade through the Medano Creek, the water is quite warm, and then we go barefoot uphill in the deep warm sand. Of course, in particularly steep places, I have to sing again. The further up we get, the windier it gets and we get pretty sandblasted. So we turn around shortly before the “summit” – we don’t want to lose our skin completely.

Am nächsten Tag wandern wir noch zum Mosca Pass hoch. Wir haben uns nicht richtig damit beschäftigt und denken, dass das ein kleiner Spaziergang ist. Der kleine Spaziergang entpuppt sich dann aber als 16 km lange Wanderung mit 500 Höhenmetern. Auch schon wieder lustig. Wieder zurück am Campingplatz finden wir einen kleinen Laden, der Eis im Sortiment hat. Eine schöne und leckere Belohnung.

The next day we hike up to the Mosca Pass. We haven’t really looked it up and we think it’s just a short walk. The short walk turns out to be a 10 mile long hike with an elevation altitude of 1,640 feet. Funny again. Back at the campsite we find a small shop that has ice cream in its range. A nice and tasty reward.

Wir fahren wieder zurück nach Poncha Springs und verbringen noch eine Nacht bei unserem Mount Shavano … den zarten 4.338 m Berg (er gehört hier zu den berühmten 14ers), den wir eines Tages besteigen wollen.

We drive back to Poncha Springs and spend another night at our Mount Shavano … the cool 14,232 feet mountain (it is one of the famous 14ers here) that we want to climb one day.

und noch mal Ewald vor dem Mount Shavano

Mitte Mai fahren wir dann so langsam weiter Richtung Norden. Auf dem Weg nach Denver übernachten wir einmal im Pikes Nationalforest im 11-Mile-Canyon. Es wird jetzt richtig frisch und immer wieder regnet es. Bisher hatten wir mit dem Wetter meist echt Glück – aber wir wurden ja gewarnt, dass Mai eventuell etwas früh für Colorado sein könnte. 

In mid-May we are slowly driving further north. On the way to Denver we spend a night in the Pikes National Forest in the 11-Mile-Canyon. It’s getting really fresh now and it’s raining on and off. So far we have mostly been really lucky with the weather – but we were warned that May might be a little early for Colorado.

Nach einem weiteren Regentag, den wir teilweise in einem großen Outlet-Mall verbringen erreichen wir Denver und die Sonne lugt wieder hinter den Wolken hervor. Hier in Denver bleiben wir mit Ewald für drei Nächte in einem recht gut gelegenen County-Park. Hier treffen wir Juju (Sandies Cousine) und ihren Freund Nic. Die zwei zeigen uns die Stadt und wir haben schöne Tage zusammen. Denver ist eine junge, coole und super liberale Stadt und wir fühlen uns sofort wohl. Leider sehen wir auch hier, wie in so vielen US-amerikanischen Städten üblich, sehr viele Obdachlose, die in kleinen Zelten rechts und links der Straße kampieren. Juju sagt, dass es viele Organisationen und Freiwillige gibt, die ihnen helfen – es gibt nur leider nicht viel Hilfe vom Staat. Sehr traurig. Dennoch genießen wir unseren Abstecher in die Zivilisation sehr. Es ist schön mal wieder schöne Architektur und Kunst zu sehen, lecker Eis zu essen und abends gepflegt auszugehen. Besonders gefallen haben uns der mitten in der Stadt gelegene botanische Garten – eine Oase der Ruhe – und das außerhalb von Denver befindliche Red Rock Amphitheater. Hier hat schon 1910 das erste Konzert stattgefunden und seitdem sind hier sehr viele Sänger und Bands von Rang und Namen aufgetreten. Nur um mal einige zu nennen: Beatles, U2, Pearl Jam, Sting, Neil Young, Gratefull Dead, Michael Jackson … Wenn wir das nächste mal nach Denver kommen, wollen wir auf jeden Fall auch ein Konzert besuchen – am liebsten wenn auch Nic dort spielt (er spielt als freiberuflicher Saxophonist öfter dort). Übrigens wird Denver auch die Mile-High Stadt genannt und auf der Treppe des Regierungsgebäudes kann man gleich 3 Markierungen für die eine Meile sehen – die Markierung der ersten Messung von 1909 ist an der 15. Stufe der westlichen Eingangstreppe, die zweite Markierung von 1969 landet an der 18. Stufe und die letzte Messung von 2013 ergab eine Markierung an der 13. Stufe. Da war die erste Messung von 1909 gar nicht so schlecht, und das ohne GPS.

After another rainy day, which we partly spend in a large outlet mall, we reach Denver and the sun peeks out from behind the clouds again. Here in Denver we stay with Ewald for three nights in a fairly well-located county park. Here we meet Juju (Sandie’s cousin) and her friend Nic. The two show us the city and we have wonderful days together. Denver is a young, cool and super liberal city and we feel at home straight away. Unfortunately, this is usual in so many American cities, we see a lot of homeless people camping in small tents on the right and left side of the streets. Juju says there are a lot of organizations and volunteers out there who help them – unfortunately there is not much help from the state. Very sad. Nevertheless, we really enjoy our detour into civilization. It’s nice to see beautiful architecture and art again, to eat delicious ice cream and to go out in the evenings. We particularly like the botanical garden in the middle of the city – an oasis of calm – and the Red Rock Amphitheater outside of Denver. The first concert took place here in 1910 and since then a great number of singers and bands have performed here. Just to name a few: Beatles, U2, Pearl Jam, Sting, Neil Young, Gratefull Dead, Michael Jackson … The next time we come to Denver, we definitely want to go to a concert – preferably when Nic is playing (he often plays there as a freelance saxophonist). By the way, Denver is also called the Mile-High City and on the stairs of the government building you can see 3 markings for the one mile – the marking of the first measurement from 1909 is on the 15th step of the western entrance stairs, the second marking from 1969 is at the 18th step and the last measurement from 2013 resulted in a marking at the 13th step. The first measurement in 1909 was not so bad at all, and that without GPS.

Dann zieht es uns wieder in die Wildnis und nach einer Nacht im Arapaho National Forest, nun wieder auf 2.700 m Höhe, bringen wir uns weiter in Position für den Rocky Mountain Nationalpark und verbringen noch eine Nacht im Roosevelt National Forest. Wie immer genießen wir die einsamen Stellplätze und erkunden zu Fuß unsere nähere Umgebung.

Then we are drawn back into the wilderness and after a night in the Arapaho National Forest, now back at 8,860 feet altitude, we move further to position ourselves for the Rocky Mountain National Park and spend another night in the Roosevelt National Forest. As always, we enjoy the secluded pitches and explore our vicinity by foot.

Wir stehen früh auf und fahren in den 30 km entfernten Rocky Mountain Nationalpark. Noch ist keine Saison und wir hoffen einen first come-first served Platz zu ergattern. Und wir haben tatsächlich Glück! Wir finden einen Platz für uns drei (unserer Meinung nach der schönste Platz überhaupt). Perfekt! Am gleichen Tag noch und die nächsten Tage unternehmen wir super schöne Wanderungen zum Cub-Lake und auf den Deer Mountain. Die Sonne scheint meist, die Creeks sind voller Wasser, es sind nur wenige Menschen unterwegs und wir sehen große Wapiti-Hirsch Herden. Bei der Wanderung zum Deer Mountain steuern wir auf ein kleines dunkles Waldstück zu. Von ca. 100 m Entfernung sehen wir plötzlich Bewegung im Unterholz. Beim genaueren hinsehen entdecken wir eine Gruppe männlicher Wapitis, die es sich gerade zum Wiederkäuen bequem gemacht hatten. Der Chef-Hirsch macht sofort klar, dass dies ihr Platz ist und wir doch bitte unseren eigenen Platz zum Wiederkäuen suchen sollen. Wir willigen schnell ein und machen einen leichten Bogen um die ca. 20 Tiere. Eine sehr schöne und imposante Begegnung. Auf dem weiteren Weg, sehen wir auch viele Rehe, Streifenhörnchen, Eichhörnchen, Greifvögel, Kolibris … aber besonders haben es uns die Wapitis angetan. Auf dem Gipfel angekommen müssen wir uns sehr über ein Pärchen amüsieren, die uns ernsthaft fragen, ob die Streifenhörnchen denn nicht gefährlich seien. Wir verbringen sehr schöne Tage hier und der Park schafft es definitiv in unsere Top 5 der Nationalparks. A perfect day for a perfect day!

We get up early and drive about 20 miles to Rocky Mountain National Park. It’s not season yet and we hope to get a first come-first served campsite. And we’re actually lucky! We find a place for the three of us (in our opinion the most beautiful place here). Perfect! On the same day and the next few days we go on wonderful hikes to Cub Lake and Deer Mountain. The sun is mostly shining, the creeks are full of water, there are only a few people around and we see large herds of elk. On the hike to Deer Mountain, we are heading towards a small and dark forest. From about 300 feet away we suddenly see movement in the undergrowth. On closer inspection we discover a group of male elk, who had just made themselves comfortable to ruminate. The chief stag makes it immediately clear to us that this is their place and that we should please look for our own place to ruminate. We quickly agree and make a big circle around the approximately 20 animals. A very nice and impressive encounter. On the further way, we also see a lot of deer, chipmunks, squirrels, predators, hummingbirds … but we especially like the elk. When we arrive at the summit, we are amused by a young couple who seriously ask us whether the chipmunks are dangerous. We spend very nice days here and the park definitely makes it into our top 5 National Parks. A perfect day for a perfect day!

Leider sind im Park noch einige Straßen gesperrt und wir können die sehr bekannte Trail Ridge Road zum Westeingang nicht fahren. Somit müssen wir, um weiter in den Westen zu kommen, den Park wieder im Südosten oder Nordosten verlassen. Wir wählen den Nordosten über Estes Park und umfahren den Nationalpark nördlich über den Highway 14. Das ist dann jedoch gar nicht so schlimm, da wir auf dem Poudre Canyon Highway durch einen zauberhaftes Tal fahren und ganz hin und weg von der Schönheit der Landschaft sind. Natürlich muss Ewald auch wieder ordentlich den ein oder anderen Pass hochkraxeln und ab und an haben wir das Gefühl, uns wieder auf Raketen-Abschussrampen Richtung Mond zu befinden. Unterwegs sehen wir auch viele Rehe, Wapitits und sogar einen jungen Elch. Sehr aufregend. 

Unfortunately, some roads in the park are still closed and we cannot drive the well-known Trail Ridge Road to the west entrance. Thus, in order to get further to the west, we have to leave the park again in the south-east or north-east. We choose the northeast via Estes Park and drive around the National Park to the north via Highway 14. But that’s not so bad, because we are driving on the Poudre Canyon Highway through an enchanting valley and are completely blown away by the beauty of the landscape. Of course, Ewald has to climb up some passes and every now and then we have the feeling of being on rocket launch pads towards the moon again. On the way we see lots of deer, elk and even a young moose. Very exciting.

Wir verbringen eine Nacht in Walden, einer kleinen Ortschaft „in the middle of nowhere“, direkt neben einem Jäger und Sammler alter Fahrzeuge, Hänger und aller möglichen Kuriositäten. Das gefällt uns natürlich ganz prima und auch Ewald fühlt sich gut aufgehoben. Morgens werden wir dann von den lustigen Vögeln (Yellowhead Blackbird) mit R2D2-artigen Tönen geweckt. Wir glauben, dass George Lucas ganz bestimmt von diesen Zwitscher-Geräuschen inspiriert wurde.

We spend one night in Walden, a small town “in the middle of nowhere”, right next to a hunter and gatherer of old vehicles, trailers and all sorts of curiosities. Of course we like that very much and Ewald feels he is in good neighborhood too. In the morning we are woken up by the funny birds (Yellowhead Blackbird) with R2D2-like sounds. We believe George Lucas was definitely inspired by these chirping noises.

Und dann sind wir schon auf dem Weg nach Steamboat Springs, unsere vorerst letzte Station in Colorado. Wir haben den Tipp von Juju bekommen, hier in die Strawberry Hot Springs zu gehen. Dies werden unsere ersten kommerziellen Hot Springs sein und wir sind sehr gespannt. Schon als wir ankommen, sind wir total begeistert. Die verschiedenen Becken der heißen Quellen sind teilweise in den natürlichen Felsen eingelassen und fügen sich toll in die Landschaft ein. Wir mussten uns vorab anmelden und sie halten die Zahlen der Gäste sehr niedrig, das kommt uns natürlich sehr entgegen. Wir weichen uns dann in den unterschiedlichen Becken insgesamt gute 2 Stunden ein, zwischendurch springen wir in das buchstäblich eiskalte Flusswasser, und kurz bevor wir uns komplett auflösen gehen wir schweren Herzens raus. Es war einfach HERRLICH – wir müssen definitiv wieder öfter Hot Springs aufsuchen. 

And then we are already on the way to Steamboat Springs, for now our last stop in Colorado. We got the tip from Juju to go to Strawberry Hot Springs here. These will be our first commercial hot springs and we are very excited. As soon as we arrive we are absolutely thrilled. The various pools of the hot springs are partially embedded in the natural rock and fit in perfectly with the landscape. We had to register in advance and they keep the number of guests very low, which of course suits us very well. We wallow in the different pools for more than 2 hours, in between we jump into the literally ice-cold river water, and shortly before we completely dissolve we leave with a heavy heart. It was just LOVELY – we definitely have to go back to hot springs more often.

Wir klettern dann noch mit Ewald höher in die Berge und finden wieder einen fantastischen Platz hoch über Steamboat Springs. Wir sind fest davon überzeugt hier mal wieder her zu kommen. Und die Strawberry Hot Springs seien jeden wärmstens ans Herz gelegt. Sie gehören auf jede Bucket-Liste. 

We then climb higher into the mountains with Ewald and again find a fantastic place high above Steamboat Springs. We are firmly convinced that we will come back here again. And the Strawberry Hot Springs are warmly recommended to everyone. They belong on every bucket list.

Wir müssen sagen, dass wir etwas traurig sind, jetzt Colorado hinter uns zu lassen. Der Staat und vor allem die Rocky Mountains haben es uns echt angetan. Wir werden auf jeden Fall zurück kommen. Colorado tut uns gut, wir fühlen uns energiegeladen und wir denken, dass wir nach über 4 Wochen auf immer mindestens 2.000 m, meist sogar über 2.500 m, irre viele rote Blutkörperchen gebildet haben (mit Unterstützung des einen oder anderen Gläschens Rotwein). Colorado ist also wie eine Kur für uns.

We have to say that we are a little sad to leave Colorado behind us now. The state and especially the Rocky Mountains went deep under our skin. We will definitely come back. Colorado is good for us, we feel full of energy and we think that after more than 4 weeks at at least 6,600 feet, usually even over 8,500 feet, we have formed an insane number of red blood cells (with the help of one or the other glass of red wine). So Colorado is like a cure for us.

Bis Anfang Juli haben wir noch einige Kilometer bis nach Portland in Oregon zu absolvieren, von wo aus wir nach Deutschland fliegen werden. Und auf dem Weg gibt es ja auch noch die eine oder andere Sehenswürdigkeit. Wir werden uns vermutlich wieder aus Oregon melden, nachdem wir durch Wyoming (Yellowstone und Grand Teton) und Idaho (viele Hot Springs) gereist sind.

Until the beginning of July we still have a few miles to complete to Portland in Oregon, from where we will fly to Germany. And on the way there is also the one or the other sight. We’ll probably get back to you from Oregon after traveling through Wyoming (Yellowstone and Grand Teton) and Idaho (many hot springs).

Bis dahin, bleibt gesund und lasst es Euch gutgehen.

Until then, stay healthy and enjoy yourself.

Translate »