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Nun sind wir seit unserem letzten Bericht schon an die 3.000 km gefahren. Das ist für uns ganz schön viel Strecke und wir haben auch das Gefühl, das der letzte Bericht von Ende Oktober schon viel länger zurück liegt. Wir haben so viel erlebt – gerade habe ich unser Tagebuch durchgeblättert und bin erstaunt, wo wir in den letzten viereinhalb Wochen überall waren. Und dennoch sind wir nicht immerzu gefahren, sondern haben uns Zeit gelassen und sind an schönen Orten immer 2-3 Nächte geblieben. Wir hatten uns ursprünglich ja vorgenommen, es bis Ende November bis in den Süden der Baja California zu schaffen, haben aber gleichzeitig ein wenig an unserem Vorhaben gezweifelt. Wir haben es jedoch tatsächlich geschafft – und das ganz entspannt.

Since our last report we have now driven almost 1,900 miles. This is quite a stretch for us and we also have the feeling that the last report from end of October was a long time ago. We have experienced so much – I just went through our diary and am amazed where all we have been in the last four and a half weeks. And yet we didn’t drive all the time, we took our time and always stayed 2-3 nights in beautiful places. We had originally planned to make it to the south of Baja California by the end of November, but at the same time we had a little doubt about our plan. However, we actually did it – and we did it in a very relaxed manner.

Zuletzt waren wir in Santa Rosa und haben dort wundervolle Tage mit Jo und Doug verbringen dürfen. Von dort aus sind wir nach Sacramento zu unserer Nichte Mitch und ihrem Mann Will gefahren. Mitch und Will haben sich kürzlich ein Haus in Sacramento gekauft und wir waren gerade zur rechten Zeit da, um gemeinsam mit meinem Bruder Martin, beim Umzug zu helfen. Der Umzug lief recht reibungslos und wir hatten viel Spass miteinander – vor allem Abends nach getaner Arbeit.

We were last in Santa Rosa and spent wonderful days there with Jo and Doug. From there we drove to Sacramento to see our niece Mitch and her husband Will. Mitch and Will recently bought a house in Sacramento and we were there just in time to help, together with my brother Martin, to move. The move went very smoothly and we had a lot of fun together – especially in the evenings after work.

Nach der lauten Stadt Sacramento hat es uns dringend wieder in die Natur gezogen. Auch wollten wir wieder mal unsere Zweisamkeit genießen. Unser erster Halt ist außerhalb des einsamen Pacheco Statepark. Eigentlich haben wir nur einen Stellplatz für die Nacht in der Nähe des Highways gesucht und sind dann sehr angenehm überrascht, dass direkt neben uns der Statepark liegt. Wir gehen sowohl abends noch ordentlich marschieren und am nächsten Morgen laufen wir noch dort. Es ist sehr hügelig und wir begegnen keiner Menschenseele – nur einem wunderschönem majestätischen Kojoten.

After the noisy city of Sacramento, we were urgently drawn back to nature. We also wanted to enjoy our togetherness again. Our first stop is outside of the lonely Pacheco State Park. Actually, we were only looking for a parking space for the night near the highway and are then very pleasantly surprised that the Statepark is right next to us. We go hiking in the evening and we run there the next morning. It’s very hilly and we don’t meet a soul – just a beautiful majestic coyote.

Wir fahren weiter an die pazifische Küste und in Höhe von Monterey treffen wir wieder auf unsere geliebte Highway 1. Man kommt zwar sehr viel langsamer auf dieser dreidimensional verschlungenen Highway voran, ABER die Aussichten sind einfach immerzu phänomenal. Wir fahren am Big Sur entlang und finden im Kirk Creek Nationalforest Campground den allerletzten Platz für Ewald und uns. Wir haben wohl wieder mal unsagbares Glück, denn normal sind die Plätze hier im Big Sur alle 6 Monate im voraus ausgebucht. 

We continue to the Pacific coast and in the vicinity of Monterey we meet up again with our beloved Highway 1. Although you go much slower on this three-dimensionally winding highway, BUT the views are always phenomenal. We drive along Big Sur and find the very last place for Ewald and us in the Kirk Creek National Forest Campground. We are probably incredibly lucky again, because normally the places here in Big Sur are fully booked 6 months in advance.

Am nächsten Tag sind wir in dichten Nebel gehüllt und wir beschließen den Wolken zu entkommen und marschieren in die direkt umliegenden Berge. Wir erklimmen den Vicente Flat Trail von ca. 0 m auf über 500 m Höhe und sind sehr begeistert von der Landschaft. Hier und da lugt, je höher wir kommen, auch mal die Sonne raus. Auf dem Weg runter, können wir den wilden Pazifik zwar hören, jedoch liegt er immer noch in der Waschküche. Am nächsten Tag ist die Nebel- bzw. Wolkendecke schon sehr viel dünner und die Sonne schafft es schon bald auch bei Ewald wieder anzukommen.

The next day we are shrouded in thick fog and we decide to escape the clouds and hike into the surrounding mountains. We climb the Vicente Flat Trail from about 0 feet to over 1,800 feet and are very enthusiastic about the landscape. Here and there, the higher we get, the sun peeps out. On the way down, we can hear the wild Pacific Ocean, but it’s still covered in clouds. The next day the fog or cloud cover is already much thinner and the sun soon makes it to Ewald again.

Wir fahren weiter auf der Highway 1 Richtung Süden (das müssten wir ja nicht mehr erwähnen, da es im moment für uns nur eine Richtung gibt 😁) und auf Höhe des Hearst Castles im Hearst Simeon Statepark sehen und hören wir die ersten Seeelefanten. Damit hatten wir gar nicht gerechnet und wir sind sehr überrascht und dankbar, da wir uns vorher nicht mit der Strecke beschäftigt hatten, diese coolen Meeressäuger erleben zu dürfen. Die Seeelefanten verbringen hier ihren Winter, ruhen sich von ihren irre langen Wanderungen in die arktischen Meere aus, paaren sich und gebären hier ihre Kälber. Wir bekommen alles von einem Ranger erklärt, der auch sehr begeistert ist, dass ausgerechnet heute der erste Bulle sich blicken lässt. Bis gestern waren nur Jungtiere und Kühe da. Ein Großartiges Erlebnis.

We continue on Highway 1 south (we actually don’t have to mention that anymore, because there is only one direction for us at the moment 😁) and at Hearst Castle in Hearst Simeon State Park we see and hear the first elephant seals. We hadn’t expected that at all. We are very surprised and grateful because we hadn’t previously dealt with the route and didn’t know we would be able to experience these cool marine mammals. The elephant seals spend their winter here, they rest from their long wanderings in the arctic seas, mate and give birth to their calves here. A ranger explains everything to us, and he is also very enthusiastic that the first bull shows up today. Until yesterday there were only youngsters and cows here. A great experience.

In der Nähe von Pismo, wollen wir auf einem Statepark übernachten, da sich das Freistehen hier teilweise etwas schwierig gestaltet. Der erste Statepark ist jedoch geschlossen und der zweite ausgebucht. Die Rangerin am Eingang rät uns, doch einfach am Strand zu übernachten, das wäre ja wohl mit unserem Panzer kein Problem. Am Strand? Ist das erlaubt? Of course! Also fahren wir noch ein paar Blocks zum Strand runter, bezahlen 10 Dollar „Eintritt“ und verbringen die nächsten Nächte an einem herrlich einsamen Strand. Hier können wir Kilometerweit wandern und laufen und wir begegnen nur Seevögeln und ein paar Anglern. Das Wasser ist noch zu frisch aber es ist jederzeit warm genug für kurze Hosen und T-Shirt. Und für uns gibt es nicht viel schöneres als Morgens vor dem Frühstück barfuß am Strand zu Laufen. Herrlich!

In the vicinity of Pismo, we want to spend the night in a State Park, as primitive camping is sometimes a bit difficult here. However, the first State Park is closed and the second is fully booked. The ranger at the entrance advises us to just spend the night on the beach, that wouldn’t be a problem with our tank. At the beach? Is this allowed? Of course! So we drive a few blocks to the beach, pay a $ 10 entry fee and spend the next few nights on a wonderfully secluded beach. Here we can hike and run for miles and we only encounter sea birds and a few anglers. The water is still too fresh, but it is always warm enough for shorts and a T-shirt. And for us there is nothing better than runing barefoot on the beach in the morning before breakfast. Splendid!

Als wir nach zwei Nächten „unseren“ Strand wieder verlassen wollen, werden wir etwas von der doch sehr hohen Flut überrascht, die sogar schon Ewalds Reifen umspült. Wir hatten irgendwie vergessen, dass Neumond ist und dann die Flut etwas sprunghafter ist. Wir müssen nur etwas länger warten und dann können wir auch wieder „raus“ fahren. Wir verbringen die nächste Nacht an einem Aussichtspunkt direkt an der Highway und fahren am nächsten Morgen im dichten Pazifik-Nebel weiter Richtung Los Angeles. Wir fahren immer weiter auf der 1 und schon bald reiht sich ein Vorort an den anderen. Wir fahren an unglaublich großen und nicht immer großartigen Villen vorbei und erreichen am Nachmittag Santa Monica. Hier wohnt Michael, den wir letztes Jahr zufällig auf einem Aussichtsplatz in Utah kennengelernt haben. Wir sind zum Abendessen, mit seinen sehr interessanten und multikulturellen Nachbarn eingeladen und verbringen einen prima Abend, eine erstaunlich ruhige Nacht und sehr interessante Gespräche bei einem leckeren Frühstück. Michael erzählt uns von seiner Helfertätigkeit für geflüchtete Menschen, die er aus L.A. organisiert. Wir sind sehr beeindruckt und wünschen ihm viel Erfolg bei seiner Arbeit. Vielen Dank, Michael! Wir kommen wieder!

As we want to leave „our“ beach after two nights, we are a little surprised by the very high tide that even washes around Ewald’s tires. We had somehow forgotten that it was a new moon and then the tide would be a spring tide. We just have to wait a little longer and then we can drive „out“ again. We spend the next night at a viewing point right on the highway and drive on the next morning through the thick Pacific Ocean fog towards Los Angeles. We keep driving on the 1 and soon one suburb follows the other. We drive past incredibly large and not always beautiful villas and arrive in Santa Monica in the afternoon. This is where Michael lives, whom we met by chance last year on a lookout in Utah. We are invited to dinner with his very interesting and multicultural neighbors and spend a great evening, an amazingly quiet night and very interesting conversations over a delicious breakfast. Michael tells us about his work as a helper for refugees that he organizes from L.A. We are very impressed and wish him every success in his work. Thank you, Michael! We will be back!

Am nächsten Tag, es ist glücklicherweise Sonntag und es herrscht kein Berufsverkehr. Wir benötigen jedoch fast 2 Stunden, um diese unfassbar riesige Stadt hinter uns zu lassen. Michael sagte, dass die Dimensionen etwa 75 mal 50 km umfassen. Wir fahren auf 8 spurigen Autobahnen (also insgesamt 16 (!) Spuren) raus und wir stehen zwar nicht im Stau, jedoch sind die Autobahnen auch heute am Sonntag unglaublich voll. Gleichzeitig hören wir deutsche Nachrichten, die vom Klimagipfel in Glasgow berichten – wir schauen auf den Verkehr und die riesigen asphaltierten Flächen und denken uns: das wird NIX mit dem Klimaziel. So traurig, aber wir denken, leider leider wahr. In den USA gäbe es viele Stellschrauben zur Energieeinsparung, leider ist das Bewusstsein bei den meisten Menschen aber noch nicht in den Köpfen angekommen. Auch gibt es hier leider keine sehr starke grüne politische Bewegung, die für ein Umdenken sorgen würde.

The next day, luckily it is Sunday and there is no rush hour. However, we need almost 2 hours to leave this incredibly huge city behind us. Michael said the dimensions are approximately 46 by 31 miles. We drive out on 8 lane interstate (so a total of 16 (!) lanes) and we are not stuck in a traffic jam, but the interstates and highways are incredibly full even today on a Sunday. At the same time we hear German news reporting from the climate summit in Glasgow – we look at the traffic and the huge asphalt surfaces and think to ourselves: the 1,5 degree target will not be reached. So sad, but we think, that is unfortunately the truth. In the USA there are many possibilities for saving energy, but unfortunately most people are still not aware of this. Unfortunately, there is no very strong green political movement here that could cause a rethink in everyone’s mind.

Unsere letzte Nacht in den USA verbringen wir in der Nähe von Escondido an einem hübschen Stausee, dem Dixon-Lake. Hier gehen wir auch noch mal marschieren und laufen, beschäftigen uns mit der Einreise nach Mexiko und fassen nochmal Wasser. Wir sind auch kurz im Kontakt mit Heather und Jon, die uns etwa 4 Tage voraus sind. Sie sind noch auf der Ranch von Raul, etwa 70 km hinter der mexikanischen Grenze, wo wir auch hin wollen. Dort werden wir uns am nächsten Tag treffen.

We spend our last night in the USA near Escondido at a pretty reservoir, Dixon Lake. Here we go hiking and running again, deal with the entry into Mexico and fill up our water tanks. We are also in brief contact with Heather and Jon, who are about 4 days ahead of us. They are still at Raul’s ranch, about 45 miles beyond the Mexican border, which is where we want to go next. We will meet up there the next day.

Die Einreise, wir haben den kleinen verschlafenen Grenzübergang Tecate gewählt, verläuft in absolut reibungslos. Wir scheinen für heute mehr oder weniger die einzigen „Kunden“ zu sein und nach einer kurzen Inspektion von Ewald sind wir schon in Mexiko. Wir parken in der Nähe und müssen wieder zurück auf US-amerikanisches Gebiet (LUSTIG!) gehen und uns nochmal als Fußgänger anstellen, um unser Visa zu erhalten. Auch völlig problemlos. Nun müssen wir nur noch 70 Kilometer bis zur Rancho La Bellota fahren. Die letzten 15 Kilometer sind eine Piste und die letzten 3 Kilometer der Piste haben es echt in sich. Wir tun langsam und Ewald bewältigt (natürlich) alles mit Bravour. Wir werden herzlich von dem Rancher Raúl und natürlich unseren Freunden Heather, Jon, Anne und Marc begrüßt und für den Abend auf die Ranch zum Abendessen eingeladen. TOLL! Wir geniessen das Abendessen und noch mehr genießen wir das anschließende Tequila-Tasting mit Raúl. Einer seiner Aussprüche lautet: Rough roads bring good friends. Und das fühlt sich wirklich direkt so an. Raúl ist ein herrlicher Gastgeber, wir profitieren alle von seinem unendlichen Wissen bezüglich der Baja und es macht einfach Spass mit ihm zu reden … und zu trinken 😆. Wir sind sehr erstaunt über den unglaublich milden Geschmack eines guten Tequila, sind wir doch nur den bei uns erhältlichen Pinselreiniger gewöhnt, den man nur mit Limette oder Orange genießen kann. Wir testen den Tequila Cava de Oro in fünf Qualitätsstufen und sind schon von der ersten Stufe hellauf begeistert. Sollte dieser Tequila in Europa erhältlich sein, unbedingt probieren!

The entry to Mexico, we have chosen the small, sleepy Tecate border crossing, goes absolutely smoothly. We seem to be more or less the only „customers“ for today and after a short inspection of Ewald we are already in Mexico. We park nearby and have to walk back to US territory (FUNNY!) and line up as pedestrians to get our visa. Also completely problem-free. Now we only have to drive 45 miles to Rancho La Bellota. The last 10 miles are a dirt road and of this the last miles are somehow very steep and quite tough. We do it slowly and Ewald (of course) manages everything very fine. We are warmly welcomed by the rancher Raúl and of course our friends Heather, Jon, Anne and Marc. We all are invited to the ranch for dinner that evening. GREAT! We enjoy dinner and even more we enjoy the following tequila tasting with Raúl. One of his sayings is: Rough roads bring good friends. And it really feels that way. Raúl is a wonderful host, we all benefit from his infinite knowledge of the Baja and he is just fun to talk to … and to drink with😆. We are very amazed of the unbelievably mild taste of good tequila, as we are only used to the brush cleaner, which can only be enjoyed with lime or orange. We test the Tequila Cava de Oro in five quality levels and are already thrilled from the first level. If this tequila is available in the US, be sure to try it!

Am nächsten Morgen verabschieden sich Heather und Jon und auch Anne und Marc und wir bleiben noch in diesem Paradies. Wir unternehmen eine leicht kraxelige und manchmal weglose Wanderung mit den 5 Hunden der Ranch. Es macht echt Spaß mit den 5 zu laufen und am Ende, als wir uns schon ein wenig verlaufen haben, zeigen sie uns den Weg zurück zur Ranch. Eins ist sicher: auf unserem Weg in den Norden, also in etwa 4 Monaten, werden wir auf jeden Fall wieder zu Raúl fahren und auch einige Flaschen Cava de Oro mitnehmen.

The next morning Heather and Jon and Anne and Marc say goodbye and we stay in this paradise. We undertake a slightly craggy and sometimes pathless hike with the 5 dogs of the ranch. It’s really fun to walk with the 5 and at the end, when we’re a little lost, they show us the way back to the ranch. One thing is certain: on our way north, in about 4 months, we will definitely go back to Raúl and also take some bottles of Cava de Oro with us.

Wir fahren weiter nach Ensenada, verbringen dort eine Nacht in einer relativ ruhigen Bucht und fahren dann durch San Quintin, müssen mal wieder an gefühlt 250 Stoppschildern anhalten und weiter gehts Richtung der Halbinsel Punta Mazo. Die Straße raus ist kacka, also sehr viel Waschbrett und wir lassen Luft aus den Rädern, damit es sowohl Ewald als auch wir etwas bequemer haben. Wir verbringen die Nacht in dem aus etwa 10 Häusern bestehenden Ort La Chorera. Dort gehen wir in einer kleinen Strandkneipe essen und wir werden ordentlich mit Guacamole, Garnelen in allen Variationen und Margaritas verwöhnt. 

We continue to Ensenada, spend a night there in a relatively quiet bay and then drive through San Quintin. We have to stop at about 250 stop signs, well that is how it feels like, and continue towards the Punta Mazo peninsula. The road out is shitty with a lot of washboard and we air down our tires, so that both Ewald and we have a little more comfort. We spend the night in La Chorera, which consists of around 10 houses. There we go out to have dinner in a small beach bar and we are spoiled with guacamole, prawns in all variations and margaritas.

Hier ein kleines 3 Minuten Video von Rancho La Bellota und Punta Mazo.

Here a small 3 minute video of the Rancho La Belotta and Punta Mazo.

Wir sind mittlerweile echte Frühaufsteher geworden, da wir auch in den Wintermonaten möglichst viel von den Sonnenstunden haben wollen, stehen wir wieder um 6.30 Uhr auf und nach einem Barfuß-Strandlauf, fahren wir auf die Halbinsel Punta Mazo in das Naturschutzgebiet. Wir haben uns online eine Genehmigung zur Einfahrt und auch zum Camping geben lassen. Karsten lässt noch etwas mehr Luft aus den Reifen und wir fahren teilweise im Tiefsand auf schönen Pisten bis in unser nächstes Paradies. Dort treffen wir auch wieder auf die anderen Vier. Es ist herrlich warm, um nicht zu sagen schon echt heiß und am ersten Tag laufen wir am Strand und besteigen einen Vulkan und essen abends gemeinsam Pizza. Wieder mal ein wunderschöner Tag. Die nächsten Tage verbringen wir auf der Halbinsel wandernd und, da es echt warm ist, gehen wir sogar in den super frischen Pazifik zum Abkühlen schwimmen. Auch hier sind wir uns sicher, dass wir nochmal herkommen wollen.

We have meanwhile become real early birds, since we want as much of the sunshine as possible in the winter months, we get up at 6.30 a.m. and after a barefoot beach run, we drive to the Punta Mazo peninsula which is a nature reserve. Online we have obtained a permit and we are allowed to drive in and camp. Karsten aires the tires down a little more and we drive partly in deep sand on beautiful slopes to our next paradise. There we meet the other four again. It’s wonderfully warm, if not to say really hot, and on the first day we walk on the beach, climb a volcano and eat pizza together in the evening. Another wonderful day. We spend the next few days hiking on the peninsula and, since it is really warm, we even go swimming in the super fresh Pacific Ocean to cool down. Here, too, we are sure that we want to come back again.

Es ist mittlerweile Mitte November und wir haben den 30. Breitengrad überschritten. Es wird Tag für Tag wärmer, Temperaturen um die 30 Grad tagsüber und über 20 Grad nachts sind normal. Jedoch bewegen wir uns natürlich auch immer weiter südlich. Zum Glück sind weder wir noch Ewald sehr hitzeempfindlich. Sonst könnten Fahrten immer Richtung Sonne für uns drei recht unangenehm werden. Wir fahren meist auf der Mex 1, die oft gut ausgebaut ist, oft aber auch nervenaufreibend eng ist. Wir bilden uns ein, dass es hilft die Luft anzuhalten, wenn uns ein LKW entgegen kommt. HA! Wir müssen jedoch sagen, dass die LKW-Fahrer meist sehr vorsichtige Gesellen sind und auch langsam tun. Kein Wunder, sieht man doch alle paar Meter ein Kreuz an der Mex 1 stehen, die dazu ermahnen, respektvoll, langsam und angemessen zu fahren. Fast alle benehmen sich auch entsprechend. Alle? Naja, fast alle. Die Baja 1000, die angeblich längste nonstop Rallye steht an, und uns begegnen schon einige Trucks mit Anhängern für die Ralleyautos und die sind TOTAL crazy, um nicht zu sagen mordlustig. Zum Glück sind die alle ein paar Tage nach der Ralley wieder verschwunden und die Straße fühlt sich wieder wesentlich sicherer an.

It is now mid-November and we have passed the 30th degree of latitude. It is getting warmer day by day, temperatures around 85 degrees during the day and over 68 degrees at night are normal. However, we are of course always moving further south. Fortunately, neither we nor Ewald are very sensitive to heat. Otherwise trips in the direction of the sun could be quite uncomfortable for the three of us. We mostly drive on the Mex 1, which is often well developed, but also is often nerve-wracking tight. We imagine that it helps to hold our breath when a truck comes towards us. HA! However, we have to say that the truck drivers are usually very cautious fellows and also drive slowly. No wonder, as you can see a memorial at Mex 1 every few meters, warning you to drive respectfully, slowly and appropriately. Almost all of them behave accordingly. All? Well, almost all of them. The Baja 1000, the supposedly longest non-stop rally, is coming up, and we already encounter a few trucks with trailers with rally cars and they are TOTALLY crazy, if not to say murderous. Fortunately, they all disappeared a few days after the rally and the road feels much safer again.

Wir verbringen auf dem Weg nach Guerrero Negro eine Nacht im Kaktus-Wunderland und sehen auf unserer frühmorgendlichen Wanderung Höhlenmalereien. Wir biegen kurz vor der Stadt in die Dünenlandschaft am Pazifik ab und finden es dort schon wieder mal so schön, dass wir direkt wieder 2 Nächte bleiben. Dort haben wir auch einen relativ zutraulichen Nachbarn – einen Kojoten.

We spend a night in the cactus wonderland on the route to Guerrero Negro and see cave paintings on our early morning hike. Shortly before the city we turn into the dunes on the Pacific Coast and find it so beautiful there that we stay here for 2 nights again. There we have a real cute and trusting neighbor – a coyote.

Unser nächstes Ziel ist San Ignacio, mitten in der Baja California. Hier soll die Rallye direkt durchkommen und wir freuen uns wieder auf unseren schönen Campground El Padrino, auf dem wir schon in Februar diesen Jahres waren. Natürlich gehen wir auch dieses mal wieder Eis essen und Margaritas trinken. Wir verbringen schöne Abende und warten lange und recht vergeblich auf die Ralleyfahrzeuge. Die kommen dann mitten in der Nacht durch, wir hören sie – sind aber zu faul nochmal aufzustehen. Heather und Jon sind tatsächlich nochmal ins Dorf gegangen und durften das ganze Spektakel erleben. Doch selbst am nächsten Morgen, noch immer ist das ganze Dorf am Feiern, kommen noch Fahrzeuge durch und wir bekommen noch etwas von dem Feeling mit.

Our next destination is San Ignacio, in the middle of Baja California. The rally is supposed to come right through here. We are looking forward to our beautiful El Padrino campground again, which we already visited in February of this year. Of course we’re going to eat ice cream and drink margaritas again this time. We spend nice evenings and wait a long time and in vain for the rally vehicles. They come through in the middle of the night, we hear them – but are too lazy to get up again. Heather and Jon actually went back to the village and were able to experience the whole spectacle. But even the next morning, the whole village is still partying, vehicles still come through and we still get something of the feeling.

Uns alle zieht es nun wieder ans Meer und wir fahren an die Bahia Concepcion und finden eine kleine Bucht ganz für uns. Wir springen ins herrlich warme Wasser, wir schnorcheln, wir erkunden die Nachbarbuchten, ein Fischer bringt uns frischen Fisch, Riesengarnelen und Jakobsmuscheln – kurzum: wir verleben einen richtigen Strandurlaub. 

We are all drawn to the ocean again and we drive to the Bahia Concepcion and find a small bay just for ourselves. We jump into the wonderfully warm water, we snorkel, we explore the neighboring bays, a fisherman brings us fresh fish, king prawns and scallops – in short: we are having a real beach holiday.

Doch es zieht uns weiter in den Süden und somit landen wir wieder in Loreto, unsere Lieblingsstadt (bisher) hier auf der Baja California. Wir gehen wieder auf unseren Campingplatz zu Yolanda und freuen uns über die tollen Duschen und die guten Waschmaschinen. Natürlich gehen wir wieder zu unserem Chefkoch im Mitagourmet Restaurant und werden wieder verwöhnt. Loreto ist, ein Ort den wir sicherlich auf dem Weg in den Norden, wieder besuchen werden, trotz einiger Touristen und Hotels doch noch ursprünglich und mexikanisch geblieben. Im Gegensatz dazu hat uns beispielsweise Mulege im Frühjahr nicht ganz so gut gefallen, da es doch sehr amerikanisiert ist, so dass wir teilweise dort gar nicht das Gefühl hatten in Mexiko zu sein.

But we are drawn further south and thus we land back in Loreto, our favorite city (so far) here on the Baja California. We’re going back to Yolanda´s campsite and are happy about the great showers and the good washing machines. Of course we go back to our favorite restaurant, the Mitagourmet, and get spoiled again. Loreto is a place that we will surely visit again on the way north, despite of some tourists and hotels the town is still original and feels mexican. In contrast, we didn’t like Mulege that much, because it is very Americanized, so that sometimes we didn’t even have the feeling of being in Mexico.

Auf den Weg Richtung La Paz betreten wir neues Terrain, im Frühjahr haben wir es „nur“ bis Aqua Verde geschafft. Das lassen wir nun links liegen, hier kommen wir auf den Weg in den Norden noch hin, und nach einer Zwischenübernachtung irgendwo in der Wüste landen wir östlich von La Paz an dem wunderschönen Playa de los Muertos. Hier sollte wohl mal ein Wohngebiet entstehen, was aber zum Glück an irgendwelchen Gründen gescheitert ist. Es führt also eine ganz gut ausgebaute Straße in das Gebiet und nur die letzten paar Kilometer sind auf Sand zurückzulegen. UND dann stehen wir (schon wieder!) im Paradies und wieder haben wir es für uns Sechs. Wir können gar nicht glauben wie schön die Kakteenlandschaft ist und auch, wie warm das Wasser ist. Wir verbringen die Tage mit ausgedehntem Schnorcheln, das große Riff befindet sich direkt vor unserer Haustür, und wir sind ob der zahlreichen Fische und der Artenvielfalt super posititv überrascht. Bei einem Schnorchelgang zu einer Insel, übernehme ich mich ein wenig, da wir gegen eine starke Strömung anschwimmen müssen, bekomme gefühlt einen Liter Meerwasser in die Lunge und bin froh, dass Karsten bei mir ist, um mich wieder an den (unendlich) weit entfernten Strand zu begleiten. Dort brauche ich erst mal ganz schön lange, um wieder einigermaßen Atmen zu können. Sowas ist mir noch NIE passiert und ich hoffe es passiert auch NIE wieder.

On the way to La Paz we are entering new territory, in spring we “only” made it to Aqua Verde. After an overnight stay somewhere in the desert we land east of La Paz at the beautiful Playa de los Muertos. A residential area was to be built here, but luckily this failed for some reason. So there is a very well-developed road into the area and only the last few miles are a sand pist. AND then we are (again!) in paradise and again we have it for the six of us. We can’t believe how beautiful the cactus landscape and how warm the water is. We spend the days with extensive snorkeling, the large reef is right on our doorstep, and we are super positively surprised by the numerous fish and the biodiversity. During a snorkeling trip to an island, I overreach a little, because we have to swim against a strong current, I get plenty of sea water in my lungs and I’m glad that Karsten is with me to accompany me back to the (infinitely) far away beach. It takes me a long time laying on the beach until I am able to breathe somewhat again. Something like this has NEVER happened to me and I hope it NEVER happens again.

In der Nacht fängt es dann zu stürmen und zu regnen an. Wir haben aber trotzdem auch am nächsten Tag auch ohne Sonne noch Mitte 20 Grad. Wir sind gar nicht so böse, dass das Wetter mal nicht ganz so gut ist, denn So kommen wir wenigstens wieder mal zum Schreiben und müssen nicht ständig schwimmen, laufen und schnorcheln 😆.

In the night it starts to storm and rain. But we still have mid 80 degrees the next day even without the sun. We are not so angry that the weather is not that good, because this way we can at least get back to writing and don’t have to constantly swim, run and snorkel 😆.

Wir werden nun unser Tempo deutlich verlangsamen. Wir wollen mindestens den Dezember und Januar hier unten ganz im Süden, um den 23. Breitengrad, verbringen. Ende Dezember wollen auch Ivan und mein Bruder Martin mit Saundra zu uns stossen. Wir sind sicher, irgendwo einen für uns alle geeigneten Stellplatz zu finden, wo wir uns dann mal für mehrere Wochen installieren werden. Wir sind gespannt und halten euch weiter auf dem Laufenden.

We will now slow down our pace significantly. We want to spend at least December and January down here in the far south, around the 23rd degree of latitude. Ivan and my brother Martin and Saundra want to join us at the end of December. We are sure to find a suitable parking space for all of us somewhere, where we will install ourselves for several weeks. We are curious and will keep you up to date.

Lasst es euch gut gehen, bleibt entspannt und natürlich gesund.

Have a good time, stay relaxed and of course healthy.

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